Hersteller | Sony | |
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Modell | RX100 V | |
Original Testbilder: | ||
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Mit der RX100-Serie bietet Sony seit 2012 eine Kompaktkamera-Reihe für gehobene Ansprüche an. Die Kameras basieren auf Ein-Zoll-Sensoren, die mit 13,3 mal 8,8 Millimetern deutlich größer sind als die sonst von Kompaktkameras bekannten Systeme.
Seit der ersten Version hat sich dabei die Auflösung der RX100-Modelle nicht verändert, denn sie lag und liegt auch bei der neuen Variante „RX100 V“ mit 20 Megapixel sehr hoch. Doch die Ausstattung und Möglichkeiten hat Sony in den letzten Jahren und von Generation zu Generation immer weiter verfeinert.
Während die erste RX100 zum Beispiel ausschließlich auf ihr LCD als Sucher angewiesen war, wurde seit der dritten Generation ein hochauflösender elektronischer Sucher eingebaut. Auch die RX100 V besitzt daher einen brillanten OLED-Sucher mit einer Auflösung von 2,36 Millionen RGB-Bildpunkten, wie ihn auch die großen Systemkameras von Sony einsetzen. Der Sucher wird mittels eines Schiebeschalters nach oben aus dem Gehäuse gefahren. Dann muss der Fotograf noch das Okular ein wenig nach hinten ziehen (was ein wenig unhandlich ist), um es in die korrekte Schärfeebene zu bringen. Beim Ausschalten der Kamera muss man beides wieder manuell rückgängig machen. Praktischerweise erkennt die Sony das Zurückschieben und interpretiert dies auch als Ausschaltwunsch durch den Fotografen, sodass man nicht noch zusätzlich den On/Off-Schalter auf der Oberseite bedienen muss.
Der Einbau eines kleinen Klappblitzes und des elektronischen Suchers hat nur einen deutlichen Nachteil: Die Kamera besitzt keinen Blitzschuh, kann also nicht mit externen Systemblitzen oder mit einem Funkauslöser für eine Studioanlage beziehungsweise das „entfesselte“ Blitzen mit Slave-Geräten eingesetzt werden.
Sehr handlich ist der Einstellring am Objektiv, der je nach Aufnahmemodus oder Fokuseinstellung unterschiedliche Aufgaben übernimmt. Im S-Modus verstellt man die Belichtungszeit damit, bei M- und A-Einstellung natürlich die Blende und im P-Modus wird mit ihm die „Program Shift“-Funktion gesteuert. Ergänzt wird der Ring durch das Rändelrad auf der Rückseite, welches zudem als Richtungsschalter für die Menünavigation und Parametereinstellung zum Einsatz kommt. Gemeinsam mit dem per „Fn“-Taste erreichbaren Schnellmenü bietet die Sony damit eine intuitive und flotte Handhabung.
Sony DSC-RX100 V Digitalkamera (Stacked Exmor RS CMOS Sensor, 40-Fach Super-Zeitlupe, Anti-Distortion Verschluss, 24-70 mm zeiss Vario-Sonnar T) [Altes Modell]
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Die kleine Kamera ist schnell – sehr schnell. Die Belichtungseinstellung erfolgt ohne Verzögerung, wenn man den Auslöser halb herunter drückt. Ähnliches gilt für den Autofokus, der das von SLRs bekannte „Phasendetektionssystem“ nutzt und mit 315 (!) AF-Feldern die Schärfe präzise ermittelt. Schnell bewegte Motivelemente führt er dabei spielerisch nach, sodass auch Serienbilder mit kontinuierlicher Fokussierung möglich sind. Die kleine Kamera kann sogar bis zu 25 Bilder pro Sekunde erfassen. Dank eines riesigen Zwischenspeichers nahm sie im FOTO HITS-Test zirka 190 Bilder in Folge in dieser rasanten Geschwindigkeit auf, bevor der Schreibprozess auf die SDXC-Speicherkarte spürbar ins Stocken kam.
Bei Motiven, die sich extrem schnell bewegen, ist auch die hohe Verschlussgeschwindigkeit hilfreich. Die Sony kann Bilder mit einer Belichtungszeit von 1/32.000 Sekunde aufzeichnen, was in den Fotos selbst Formel-1-Autos in ihrer Bewegung „einfriert“.
Erwähnenswert sind auch die umfangreichen Zeitlupen-Möglichkeiten der Kamera, die damit neben hochauflösenden 4K-Videos eine weitere Video-Spezialität darstellen. Vier bis sechs Sekunden lange Sequenzen kann sie mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde aufzeichnen, sodass etwa eine PAL-Aufnahme mit normalerweise 25 Bildern pro Sekunde von vier auf 160 Sekunden gestreckt wird. Das entspricht einer Verdoppelung der Aufnahmedauer gegenüber dem Vorgängermodell. Bei den langsameren Einstellungen mit 240/250 Bildern pro Sekunde erreicht die RX100 V dabei sogar fast Full-HD-Auflösung. Die Clips sind also optisch unauffällig in entsprechend skalierte Filmprojekte integrierbar. Im 1.000-Bilder-Modus erzeugt die Kamera zwar ebenfalls 1.920 mal 1.080 Pixel große MP4-Dateien, aber diese basieren auf hochskalierten Aufnahmen. Nichtsdestotrotz ist die Zeitlupenfähigkeit ein faszinierendes Merkmal der kleinen Kamera.
Für einen vollgeladenen Akku gibt Sony eine Aufnahmeleistung von etwa 200 Bildern an. Das konnte im Test bestätigt werden, sorgt aber auch dafür, dass man für einen langen Urlaubstag mit intensiver Fotografie einen Zweitakku in der Tasche haben sollte. Auch bei der Speicherkapazität darf man nicht sparen. Wer im Raw-Modus fotografiert, muss mit 20 Megabyte pro Bild rechnen, sodass er zwingend mit 64 Gigabyte oder noch größeren Speicherkarten arbeiten sollte.
Dies gilt natürlich besonders dann, wenn man die 4K-Filmfunktion nutzt, da die Kamera hier ebenfalls hohe Datenraten nutzt.
Die Bedienung ist dank des Rändelrads auf der Rückseite, des Drehrings am Objektiv und der vielen Funktionsschalter effektiv und professionell. Die motorische Zoomverstellung sorgt für eine weiche, in sehr feinen Stufen mögliche Vorgabe der Brennweite. Nur für große Fotografenhände könnte die RX100 V vielleicht ein wenig zu klein sein, aber im Gegenzug ist sie problemlos transportierbar.
Pro: Vielfältige Einstellmöglichkeiten, um die Kamera manuell gezielt an das Motiv anpassen zu können, sowie eine exzellente Bildqualität und Gesamtausstattung sprechen für die kleine Sony.
Contra: Die Verwendung des eingebauten Suchers könnte einfacher und handlicher sein. In einigen Aufnahmesituationen haben wir die Möglichkeit vermisst, externe Blitzgeräte einzusetzen.
Die Sony liefert tolle Leistung bei Auflösung, Farbwiedergabe und Dynamik. Auch die Ausstattung ist beginnend beim hochauflösenden Sucher bis hin zu den umfangreichen Zeitlupen- und auch 4K-Videofunktionen sehr gut. Das alles kostet jedoch einiges: Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.199 Euro ist die Sony RX100 V kein Anwärter für den Titel „Günstige Zweitkamera für die Jackentasche“. Stattdessen ist sie ein ultrakompakter und annähernd gleichwertiger Ersatz für die große Systemkamera. Wer so etwas aber braucht, sollte sie sich durchaus leisten.
Das kompakte Kraftpaket liefert nicht nur bei Fotos sehr gute Aufnahmen, sondern kann auch für hochauflösende Videoproduktionen verwendet werden. Ihre 4K-Filme speichert die Sony im eigenen XAVC-S-Format, das als H.264-Ableger und im Fall der RX100 V mit sehr hohen Datenraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde arbeiten kann. Für letzteres sind natürlich auch sehr schnelle Speicherkarten notwendig, sodass die Kamera für diesen Modus zwingend eine UHS-I-kompatible SD-Karte gemäß U3-Spezifikation verlangt.
Neben 4K-Aufnahmen im XAVC-S-Format schreibt die Sony auch Full-HD-Filme im AVCHD-2.0-Standard, sodass diese Aufnahmen kompatibel zu klassischen Camcordern sind. Bei Full-HD-Aufnahmen erreicht sie extreme Bildraten. Sie kann dann mit bis zu 100 Aufnahmen pro Sekunde arbeiten, sodass auch ohne Verwendung ihres HFR-Modus die Erzeugung von Zeitlupen möglich ist.
Die Kamera bietet alle vollautomatischen Belichtungsprogramme sowie Halbautomatiken wie etwa Zeit- oder Blendenvorwahl an. Diese werden nicht über das Moduswahlrad aktiviert, sondern stehen im Menü zur Wahl, wenn man die Kamera mit dem genannten Rad in den „Filmmodus“ schaltet. Auch für das Auslösen muss immer der Video-Startknopf rechts oben an der Rückseite des Gehäuses verwendet werden.
Der Tonpegel ist manuell einstellbar, aber ein externes Mikrofon kann man leider nicht anschließen.
Die Sony RX100 V ist eine leistungsstarke 4K-Kamera im Jackentaschenformat, die damit auch bei professionellen Produktionen als B-Kamera für Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven oder für ein sehr unauffälliges Arbeiten einsetzbar ist. Viele Einstellmöglichkeiten machen eine gezielte Belichtungseinstellung der Filme möglich.