Bei näherer Betrachtung sind es drei Komponenten, die ein  wirklich gutes Porträtfoto ausmachen und die erst im Zusammenspiel zum Erfolg führen:

• die Beherrschung der Kameratechnik,
• die gekonnte Bildgestaltung mit allen vorhandenen Mitteln
• und der professionelle Umgang mit dem oder mit den Models.

Alle drei Gebiete behandelt Karsten Kettermann gleichwertig in den drei großen Kapiteln des E-Books. Doch zunächst geht es in der Einführung um die Frage, was ein Porträt eigentlich ausmacht und wie es sich von einem Schnappschuss abgrenzen lässt. 

TECHNIK

Ein Aspekt spielt für die Technik der Porträtfotografie eine überragende Rolle: die Hintergrundunschärfe. Mit den richtig abgestimmten Aufnahmeparametern lässt sich erreichen, dass der Hintergrund verschwommen, das Model aber scharf abgebildet ist. Dieser Effekt zeichnet viele professionelle Porträtfotos aus. Er ist sogar so begehrt, dass Smartphonehersteller im Porträtmodus mit Softwareunterstützung eine künstliche Unschärfe erzeugen, weil ihnen die winzigen Sensoren der Mobilgeräte keine andere Wahl lassen.

Ganz entscheidend ist die größtmögliche Blende des verwendeten Objektivs. Fortgeschrittene Fotofreunde wissen: Je weiter die Blende für eine Aufnahme geöffnet wird, desto unschärfer wird der Hintergrund. Allerdings gibt es noch weitere wichtige Faktoren. Hier kommt dem Autor sein Fotografiestudium und seine langjährige Erfahrung als Fotograf zugute: Er versteht es, dem Leser die Zusammenhänge präzise und gleichzeitig anschaulich zu vermitteln.

BILDGESTALTUNG

Das zweite große Thema der Porträtfotografie ist die Bildgestaltung. Anders als Architektur- und Landschaftsfotografen kann der Porträtfotograf sein Motiv fast ganz nach Belieben arrangieren, sodass er sich voll und ganz auf die Komposition der Aufnahme konzentrieren kann.

Am Anfang steht die Bildidee. Für ihre Umsetzung stehen viele Mittel zur Verfügung:

• die Location,
• die Perspektive und die Brennweite,
• natürliches oder künstliches Licht,
• das Bildformat und ein eventueller Anschnitt sowie
• die universell gültigen Regeln der Bildkomposition wie der Goldene Schnitt.

DAS MODEL

Viel weniger technisch als die beiden ersten Bereiche ist der dritte, nämlich der Umgang mit dem Model. Während Fotoenthusiasten meist schnell die richtigen Kniffe beherrschen, um ein Bild technisch korrekt aufzunehmen, geht es hier eher um Zwischenmenschliches. Auch wenn es dem einen oder anderen Einsteiger schwerfallen mag: Nur wenn es dem Fotografen gelingt, eine positive Beziehung zu seinem Model aufzubauen und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, winken am Ende gute Bilder. Am einfachsten geht das natürlich mit Familienmitgliedern oder mit guten Freunden. Irgendwann sollte der angehende Porträtfotograf aber den Schritt hin zu „fremden“ Modellen wagen – das kann der eigenen Weiterentwicklung nur nützen.

Das E-Book liefert auf seinen 240 Seiten wertvolles Wissen und mehr als genug Anregungen für eigene Versuche. Wer dann noch stets die drei Komponenten der Por­trätfotografie im Hinterkopf behält, wird mit Sicherheit nach einiger Zeit selbst zu eindrucksvollen Resultaten gelangen. Auf dem Weg dorthin wünschen wir viel Erfolg!