Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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Recht und Raum

Julian Röder zeigt, wo sich Macht manifestiert

Die Verflechtungen von Macht und Ökonomie erscheinen so undurchdringlich, dass sich wilde Verschwörungstheorien um sie ranken. Julian Röder (geboren 1981) sah hin und machte diesen Komplex in Fotos einsichtig. In einer großen Ausstellung in Berlin gliedert er ihn in sieben Bereiche: unter anderem Demonstrationen rund um den G8-Gipfel, Konsum- und Waffenmessen sowie die europäischen Außengrenzen. Die Ausstellung „Recht und Raum“ ist vom 18. November 2016 bis 12. Februar 2017 im Haus am Waldsee in Berlin-Zehlendorf zu besuchen.

Beim G8 Gipfel 2001 in Genua demonstrierte Röder noch mit. Zunehmend wurde ihm jedoch bewusst, dass er nur mit dem Blick von außen zu relevanten Bildern finden konnte. Er versuchte das einzukreisen, was eigentlich in der Kritik stand und wie der Protest dagegen immer mehr in symbolischen Aktionen erstarrte. Röder hielt diesen Prozess zwischen 2001 und 2008 in der Serie „The Summits“ („Die Gipfel“) fest.

Für „Human Resources“ begab sich der Fotograf auf Konsummessen. Unbemerkt fotografierte er dort Fachkunden und Verkäufer. Diese stellte er Staffage einer austauschbaren Waren- und Marketingwelt dar.

2011 fotografiert Röder für die Serie „World of Warefare“ auf der International Defence Exhibition and Conference, IDEX, der größten Waffenmesse der Welt in Abu Dhabi. Bewusst versucht er in seinen Bildern die Situation bis zum Absurden zu überzeichnen.

In einer weiteren Serie, „Mission and Task“ legte Röder die geheime Infrastruktur zur Sicherung europäischer Außengrenzen offen. Unter harmlosen Oberflächen verbergen sich in Zeppelinen oder Kapellen, hinter Zäunen oder auf Satelliten modernste Überwachungssysteme, die jeden, der in ihre Nähe kommt, beobachten und taxieren.


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