Hersteller | Fujifilm | |
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Modell | X-Pro2 | |
Original Testbilder: | ||
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Hersteller | Olympus | |
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Modell | PEN-F | |
Original Testbilder: | ||
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Die beiden brandneuen Digitalkameras von Olympus und Fujifilm setzen konsequent auf beliebte Retro-Design. Rein äußerlich ähneln sie klassischen Messsucherkameras, was speziell bei der Fujifilm X-Pro2 durch ihren Hybridsucher auch durchaus seine Berechtigung hat. Dank des Retro-Designs besitzen beide viele Einstellräder und Funktionsschalter, sodass der Fotograf selbst alle digitalen Bildparameter sehr schön analog und ohne Umweg über ein Einstellmenü auf den jeweiligen LCDs festlegt. Bei der X-Pro2 ist das durch das Belichtungszeiten- und ISO-Rad auf der Oberseite noch etwas ausgeprägter. Ebenfalls sehr handlich bei ihr – und so überhaupt nicht analog – ist ihr kleiner Joystick auf der Rückseite, mit der Menünavigation und Einstellungen noch etwas flotter vorzunehmen sind.
Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität gibt es keine auffallenden Unterschiede. Beide Modelle sind präzise und hochwertig gefertigt, basieren auf einem robusten Metallchassis und machen schon beim ersten Kontakt den Eindruck, dass man mit ihnen auch im Dschungel des Amazonas oder in anderen kamerafeindlichen Umgebungen problemlos arbeiten kann. Die Olympus ist deutlich kleiner als die Fujfilm, lässt sich also auch in einer handlichen Fototasche gut transportieren. Die X-Pro2 wird aber einem Fotografen mit großen Händen durch ihr größeres Volumen mit einem praktischen Griffwulst an der Vorderseite komfortabler erscheinen.
Olympus PEN-F Systemkamera (20,3 Megapixel, 3 Zoll TFT LCD-Display, Full-HD, 5-Achsen Bildstabilisator, elektronischer Sucher, WLAN) silber
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Olympus PEN-F |
Fujifilm X-Pro2 | |
Auflösung | 5.184 × 3.888 Pixel, 20 MP | 6.000 × 4.000 Pixel, 24 MP |
Chip-Größe | 17,4 mm × 13 mm (Micro-Four-Thirds-Format) | 23,6 mm × 15,6 mm (APS-C-Format) |
Objektiv im Test | M.Zuiko Digital 17mm 1:1,8 | Fujinon XF23mm F1.4 R |
Verlängerungsfaktor | 1:2 | 1:1,5 |
Bildseitenformat | 4:3 (3:2, 16:9, 6:6 und 3:4 durch Beschnitt) | 3:2 (1:1 und 16:9 durch Beschnitt) |
Bajonettsystem/Objektive | Olympus Micro-Four-Thirds | Fujifilm X-Bajonett |
Integrierter Bildstabilisator | ja (Fünf-Achsen-Bildstabilisator) | nein (abhängig vom Objektiv) |
Verschlusszeiten | Bulb, 60-1/8.000 s (bis 1/16.000 s elektronisch) | Bulb, 30-1/8.000 s (1/32.000 s elektronisch) |
Blende (max./min.) | f1,8/f22 (abhängig vom Objektiv) | f3,5/f22 (abhängig vom Objektiv) |
Belichtungsmodi | P, A, S und M; Szenen- und Effekt-Modi | P, A, S und M; Szenen- und Effekt-Modi |
ISO | 200-25.600 („Low“-Modus mit ISO 100) | 200-12.800 (erweitert 100-51.200) |
Autofokusfelder | 81 AF-Felder (Kontrast-Autofokus) | 273 AF-Bereiche (Hybrid-Autofokus) |
Weißabgleich | Auto/7 Presets/manuell/nummerisch | Auto/7 Presets/manuell |
Raw-Modus | ja (Olympus ORF-Format) | ja (Fujifilm RAF-Format) |
Sucher | elektronisch; 2,36 Mio. RGB-Bildpunkte | Hybrid; optisch und 2,36 Mio. RGB-Bildpunkte |
LCD | 7,6 Zentimeter (3 Zoll); 1.037.000 Punkte | 7,6 Zentimeter (3 Zoll); 1.620.000 Punkte |
Blitz | mitgeliefert, Reichweite etwa 3 Meter | nein, (Systemblitze erhältlich) |
Blitzmodi | Auto/An/Aus/Anti-Rote-Auge-Effekt/ | |
2. Verschlussvorhang | Auto/An/Aus/Anti-Rote-Auge-Effekt/ | |
2. Verschlussvorhang | ||
Blitzschuh/Synchronanschluss | ja/nein | ja/ja |
Speicher | 1 × SD-/SDHC-/SDXC-Karten | 2 × SD-/SDHC-/SDXC-Karten |
Anschluss | USB 2.0/TV; HDMI; Wi-Fi | USB 2.0, HDMI, Mikrofon; Wi-Fi |
Energie | Lithium-Ionen-Akku; Ladegerät | Lithium-Ionen-Akku; Ladegerät |
Software | Olympus Viewer Software | Fujifilm Raw-Konverter |
Abmessungen (B × H × T) | 124,8 × 72,1 × 37,5 mm | 140,5 × 82,8 × 45,9 mm |
Gewicht (ohne Zubehör) | 427 Gramm | 495 Gramm |
Preis (UVP) | 1.199 Euro (1.499 Euro inklusive Kit-Objektiv) | 1.799 Euro (nur Body) |
Internet |
Ganz großer Vorteil der Olympus: Ihr integrierter Fünf-Achsen-Bildstabilisator, den sie von den Top-OM-D-Modellen übernommen hat und der auch im Test bestätigte, dass er um fünf Belichtungsstufen längere Verschlusszeiten möglich macht. Er ist bei allen angeschlossenen Objektiven einsetzbar und sorgt gemeinsam mit dem sehr flotten Autofokussystem in der finalen Wertung dafür, dass die PEN-F bei der Handhabung einen Vorsprung herausholt. Die Fujifilm ist bei der Bildstabilisierung dagegen auf entsprechende Systeme in ihren Objektiven angewiesen, bietet also bei vielen eigenen Optiken des X-Systems und Fremdobjektiven leider keine Stabilisierung an.
Die Fujifilm punktet dagegen mit einem brandneuen Bildsensor. Er stammt aus der Familie der von Fujifilm selbst entwickelten „X-Trans CMOS“-Sensoren, bildet aber eine gänzlich neue Generation. Erstmals steht dem Fujifilm-Fotografen mit ihm eine Auflösung von 24 Megapixel zur Verfügung.
Die Datenleitungen bestehen aus Kupfer statt aus Aluminium, sodass der Sensor schneller und effektiver ausgelesen werden kann. Fujifilm verspricht dadurch trotz der durch die höhere Auflösung verkleinerten Fläche pro Pixel ein besseres Rauschverhalten und damit erweiterte Low-Light-Fähigkeiten. Die Ergebnisse im Test konnten das bestätigen. Aber auch die Rauschwerte der Olympus sind für eine Kamera mit Micro-Four-Thirds-Sensor, dessen Auflösung ebenfalls gesteigert wurde und nun 20 Megapixel beträgt, durchaus ebenbürtig. Beide Kameras verzichten allerdings auf Lichtempfindlichkeitsstufen im sechsstelligen ISO-Bereich, wie sie einige neue Vollformat-SLRs bieten.
Was hat die eine Kamera, die andere aber nicht? Die PEN-F beispielsweise kann durch „Pixel Shift“-Technik acht Aufnahmen einer Szene automatisch erfassen, wobei zwischen jedem Bild der Sensor um ein halbes Pixel verschoben wird. Aus diesen Daten errechnet sie ein 50 Megapixel großes Foto. Die Technik lässt sich etwa bei Produktaufnahmen sinnvoll einsetzen, ist aber natürlich nur bei stillstehenden Motiven und hauptsächlich im Studio einsetzbar. Die Olympus-Testkamera erreichte in diesem Modus 5.133 von 6.120 Linien in der Bildhöhe und lieferte damit durchaus Mittelformatniveau.
Bewegt man den kleinen Hebel unterhalb des Olympus-Modusrads, öffnet sich ein Einstelldialog, um die Gradationskurve der Fotos zu verändern. So kann man selbst bei JPEG-Aufnahmen seine Vorlieben an den Kontrastverlauf sehr feinfühlig und gezielt vorgeben. Zusätzlich stellt die Olympus mit dem großen Einstellknopf an ihrer Vorderseite viele Effektfilter oder Spezialmodi etwa für Schwarz-Weiß-Aufnahmen zur Verfügung.
Unter den Besonderheiten der Fujifilm X-Pro2 sticht natürlich ihr in der Kamerawelt einzigartiges Suchersystem hervor: Die Hybrid-Lösung kann sowohl als optischer Messsucher mit eingeblendeten Formatrahmen oder auch als elektronischer Sucher mit 2,36 Millionen Bildpunkten arbeiten. So stellt sie sowohl Fotografen zufrieden, die das Bild „analog“ beurteilen wollen, als auch Fans eines hochauflösenden LCDs.
Auch die X-Pro2 bietet sehr viele Einstellmöglichkeiten, um sowohl die Handhabung als auch die Bildcharakteristik stark zu verändern. Statt der Gradationskurvensteuerung der Olympus kann man bei ihr beispielsweise Licht- und Schattenbereiche unterschiedlich stark verstärken oder reduzieren, sodass auch hier eine sehr individuelle Kontrastwiedergabe möglich ist.
Zusätzlich bietet die X-Pro2 die von Fujifilm-X-Kameras bekannten Filmsimulationen, die einen sehr „analogen Look“ der Bilder erlauben. Bei der Fujifilm-Neuvorstellung wurden diese zudem mit der „Acros“-Einstellung um eine sehr schöne Schwarz-Weiß-Simulation erweitert, die auch das Filmkorn simuliert. Letzteres ist jetzt auch für Farbmodi verwendbar und kann dabei per Menü in seiner Stärke vom Fotografen gewählt werden.
Beide Kameras lieferten durchweg in allen Testkriterien ausgezeichnete Werte. Hervorzuheben sind die Ergebnisse der Auflösungstests, denn hier glänzen die beiden Kameras durch eine praktisch komplette Umsetzung der Sensorpixel in sichtbare Bilddetails. Beide sind mit 20 beziehungsweise 24 Megapixel im Mittelfeld der aktuellen Auflösungsstufen angesiedelt. Das gilt aber nur, wenn man sie mit Vollformatsystemen der SLR und spiegellosen Systemwelt vergleicht. Absolute Pixelrekordwerte brechen sie also nicht, stellen aber das Optimum der aktuell von Micro-Four-Thirds- und APS-C-Sensoren gelieferten Daten dar.
Auch die weiteren Messwerte sind ausgezeichnet. Die zwei Kameras liefern sehr gute Farbdarstellungen, wobei sie beide in den Standardeinstellung ein wenig die Sättigung anheben. Die Fujifilm bleibt gegenüber der Olympus ein wenig neutraler, die „gefälligere“ Bilder liefert. Insgesamt geht die X-Pro2 durch ihre Auflösung, Farbdarstellung und auch das Rauschverhalten ein klein wenig in Führung, aber das sehr ausgeglichene Rennen spielt sich auf einem hohem Niveau ab.
Auch bei der Geschwindgkeit von Autofokussierung und Belichtungsmessung sieht es ähnlich aus. Die Olympus ist flotter, aber die X-Pro2 ist ebenfalls extrem schnell und überhaupt nicht mehr mit dem zähen Verhalten früherer X-Kameras vergleichbar.
Beide Neuvorstellungen sind hervorragende Kameras. Die Fujifilm X-Pro2 geht mit ihrem einzigartigen, sehr flexibel verwendbaren Suchersystem und einem leichten Vorsprung in der Bildqualität (Farbdarstellung) in Führung, während die Olympus PEN-F mit ihrem extrem kompakten Gesamtdesign und einem geringeren Preis Boden gut macht. Beide Kameras zeigen, dass spiegellose Systemkameras mit SLR-Lösungen inzwischen problemlos mithalten.
Die Olympus PEN-F nimmt Filme in Full-HD-Auflösung auf. Erfreulicherweise bietet sie auch höhere Bildfrequenzen für schnell bewegte Motive. Ihre Filme sichert sie im MOV-Format und greift auf die H.264-Komprimierung zurück. Zusätzlich kann sie im „All-Intra“-Modus mit Einzelbildaufzeichung statt Gruppen von Bildern bei der Komprimierung arbeiten. Die Filmaufnahme wird mit ihrem Videoauslöser gestartet, unabhängig davon, ob die PEN-F in einem der Foto-Modi arbeitet oder per Modusrad aufs Filmen geschaltet wurde.
Die Kamera bietet dabei alle manuellen Belichtungseinstellungen. Sie kann die Programme P, S, A und M nutzen, die allerdings über das LCD-Menü statt des Modusrads gewählt werden müssen. Auch ISO-Einstellungen lassen sich vornehmen, jedoch ausschließlich im M-Modus.
Selbst der Aufnahmepegel der Tonaufzeichnung ist von Hand korrigierbar. Ein externes Mikrofon lässt sich nicht anschließen, professionell sind dagegen die „Timecode“-Einstellungen, um etwa bei Aufnahmen einer Szene mit mehreren Kameras deren Synchronisation zu vereinfachen.
Ebenso wie die Olympus PEN-F liefert auch die Fujifilm ihre Videos in Full-HD-Auflösung ab. Bei der Einstellung der gewünschten Bildfrequenzen zeigt sie sich flexibel: Von 24 Aufnahmen pro Sekunde für Blu-ray-kompatible Filme bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde sind alle wichtigen Einstellungen dabei.
Auch bei der Fujifilm X-Pro2 kann der Fotograf manuelle Belichtungseinstellungen nutzen. Die Wahl der jeweiligen Aufnahmemodi wie etwa Einstellung einer Blendenvorwahl entspricht dem Vorgehen beim Fotografieren – erfordert also kein gesondertes Umschalten über das LCD-Menü. Drückt man den Videoauslöser „Fn“ auf der Oberseite, wird mit den aktuellen Fotoeinstellungen auch das Video aufgezeichnet. Daher gibt es auch keine spezielle Video-Begrenzung der ISO-Lichtempfindlichkeit. Auf Wunsch filmt die X-Pro2 mit ISO 25.600, wobei das Bildrauschen selbst dann noch erstaunlich gering bleibt.
Waren bei bisherigen Fujifilm-Kameras die Videos ein Schwachpunkt, wartet man nach den X-Pro2-Aufnahmen jetzt gespannt auf erste 4K-Filme mit einer Fujifilm-Kamera.
Die Videoleistung der Olympus kann sich sehen lassen. Schärfe und Farbwiedergabe sind sehr gut. Auch der Bildstabilisator ist beim Filmen hilfreich.
Die Fujifilm X-Pro2 liefert erfreulich hochauflösende Full-HD-Videos und sammelt auch bei der Farbdarstellung ihrer Filme weitere Pluspunkte.