Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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Die Gewinner stehen fest

Leica Oscar Barnack Award 2022

Die Jury des 42. Leica Oscar Barnack Award (LOBA) hat entschieden: Siegerin ist die 1988 im Iran geborene und in Kanada lebende Fotografin Kiana Hayeri. Sie gewinnt 40.000 Euro und eine Leica-Kameraausrüstung im Wert von 10.000 Euro. In der Nachwuchskategorie („Leica Oscar Barnack Newcomer Award“) konnte sich der deutsche Fotograf Valentin Goppel durchsetzen, der als Preis 10.000 Euro und eine Leica Q2 erhält.

Kiana Hayeri war für ihre Serie „Promises Written on the Ice, Left in the Sun“ in Afghanistan unterwegs, nachdem im Sommer 2021 nach dem Abzug westlicher Truppen die Taliban zurückgekehrt waren. Der Titel ihrer Arbeit beschreibt, was daraufhin passierte: Die Hoffnung auf Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung, die die Intervention geweckt hatte, wurde schlagartig zunichte gemacht. Kiana Hayeri: „Meine Arbeit konzentriert sich auf afghanische Frauen, dieselben Frauen, die kurz nach dem Einmarsch der Amerikaner in Afghanistan in den Mittelpunkt der Kriegsanstrengungen zur Befreiung des Landes gestellt wurden. Heute haben viele dieser Frauen das Gefühl, dass sie im Stich gelassen und zurückgelassen wurden. Afghanistan ist ein Ort der Extreme, an dem das Beste und das Schlimmste der Menschheit Seite an Seite leben. Furcht und Mut, Verzweiflung und Hoffnung, Leben und Tod existieren nebeneinander.“

Valentin Goppel, geboren 2000, ging mit seiner Kamera der Frage nach, wie sich die Pandemie auf junge Erwachsene auswirkt. In seiner Serie „Between the Years“ hielt der junge Fotograf Gefühle von Unsicherheit fest und die zunehmende Desorientierung, die seine Generation nicht erst seit Corona plagt. Er sagt dazu: „Für uns alle war die Pandemie eine Ausnahmesituation. Wir kämpften plötzlich gegen die Dämonen, die wir durch tröstliche Ablenkung zurückgehalten hatten. Es ist erstaunlich, wie ähnlich es meinen Freunden und mir in den letzten Jahren ergangen ist – und doch fühlten wir uns alle so allein. Mein Schwebezustand zieht sich hin.“

Beide Serien und die Arbeiten der übrigen Finalisten sind bis Januar 2023 im Ernst Leitz Museum im Leitz-Park in Wetzlar zu sehen. Begleitend erscheint ein gedruckter Katalog.


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