Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Literatur  

Fotobuch: Fred Herzog

Mehr Stil

Fred Herzog? Kaum jemand kennt diesen Altmeister der Street Photography, der zudem einer der ersten war, der dem Farbfilm zu künstlerischen Ehren verhalf. Der vorliegende Bildband widmet sich freilich seinem schwarz-weißen Werk.

Herzog wurde 1930 in Stuttgart geboren und lebte seit den 1950er-Jahren im kanadischen Vancouver. Sich selbst sah er nie als Künstler. Seine Aufnahmen, mit denen er ab den 1960er-Jahren bekannt wurde, entstanden erst nach Feierabend. Dann durchstreifte er die Straßen, die er als Chronist festhalten wollte. Doch statt Momentaufnahmen kam dank Herzogs geschultem Blick weitaus mehr heraus: Er gestaltete einen klar komponierten Rahmen, den er mit Leben füllte: Beispielsweise nutzte er Schaufenster, Geschäftsauslagen und Werbeplakate als grafische Flächen, zwischen denen sich Halbstarke, Billard-Spieler oder eine einsame Katzenfrau tummeln. Nicht zuletzt spielte er kreativ mit der Belichtung, die er nicht immer lehrbuchgerecht ausbalancierte. Vielmehr dürfen bei ihm die grellen Lichter eines Lunch Rooms Bildteile ausfressen, während Schaufensterdekorationen aus schwarzen Schatten hervorblitzen. Nichtsdestotrotz sind alle Fotos eine Wohltat für die Augen.

Fred Herzog: Black and White. Hatje Cantz 2022, 128 Seiten, Englisch, Hardcover/Leinen, ISBN 978 3 7757 5322 7, Preis: 34 Euro


Anzeige
Anzeige
Anzeige