Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Literatur  

Fotobuch

Mehr Drama

Die Wildlife-Fotografien des Jahres wurden aus 380.000 Einsendungen ausgewählt, sind also das Beste, was dieses Genre zu bieten hat. Mindestens gleich wichtig ist, dass sie mit ausführlichen Beschreibungen glänzen. So taucht man ebenso in die geheime Welt hiesiger Speispinnen ein wie in die rare Dokumentation einer Schnee­leoparden-Jagd. Kurz: Der Bildband erfreut die Augen und die Fantasie.

Die Sammlung erleichtert auch aus einem anderen Grund, in sie einzutauchen: Sie stellt nicht nur Profis vor. In den Kategorien der unter Zehn- bis zu den 26-Jährigen findet sich auch der engagierte Amateur wieder. Aufmerksam liest man etwa, wie Jo­shua Cox zusammen mit seinem Vater einen Rothirsch erspähte, der einen magischen Moment lang zurückschaute.

Darüber hinaus bewegen manche Geschichten zutiefst, etwa die des Gorillas Ndakasi. Nachdem seine Familie erschossen wurde, zog ihn der Ranger Andre Bauma auf. Nach 13 Jahren erkrankte sein Zögling an einer Virusinfektion. So wie damals Andre das Jungtier mit seiner Körperwärme tröstete, so umarmte er Ndakasi, während er starb. All diese traurigen und wunderschönen Geschichten findet man zwischen zwei Buchdeckeln.

Natural History Museum: Wildlife Fotografien des Jahres – Portfolio 32. Knesebeck 2022, 160 Seiten, Hardcover, 978 3 95728 666 6, Preis: 38 Euro


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