Mit Magie gefüllt

Meisterliche Fotografien, von denen lange niemand wusste.

Ein Kindermädchen in Chicago mit einem atemberaubend guten Auge für die Fotografie – Vivian Maier (1926 bis 2009) erlangte dennoch erst nach ihrem Tod im Alter von 83 Jahren Bekanntheit. Dann aber mit einem Paukenschlag. Die Neuauflage „Das Meisterwerk der unbekannten Photographin“ widmet sich den Werken der Künstlerin, die oft auch als „Mary Poppins mit der Kamera“ bezeichnet wird. Ein Blick in das Buch beweist, dass das nicht nur am gleichen Beruf liegt, sondern das die Autodidaktin ein außergewöhnliches – fast magisches – Talent für die Street-Fotografie mitbrachte. Dabei fallen nicht nur immer wieder die faszinierenden Schwarz-Weiß-Selbstporträts auf, die sie etwa an Schaufenstern mit einer betonten Natürlichkeit inszeniert, sondern auch die Farbaufnahmen, die in diesem 288 Seiten starken Werk Beachtung finden.

Eingeführt werden die Fotos mit Texten von Kurator Marvin Heiferman und der Autorin Laura Lippman, die helfen, das Wesen und den Antrieb von Vivian Maier zu verstehen. Ein tolles Buch mit ergreifenden Aufnahmen einer Fotografin, die man getrost zu den besten Street-Fotografen zählen darf.

Vivian Maier: Das Meisterwerk der unbekannten Photographin. Schirmer/Mosel, 2021, 288 Seiten, gebunden. ISBN 978 3 8296 0686 8, Preis: 58 Euro