Die Gewinner stehen fest

Die venezolanische Fotografin Ana María Arévalo Gosen (geb. 1988) hat den Leica Oskar Barnack Award (LOBA) 2021 in der Hauptkategorie gewonnen. Sie konnte mit ihrer Serie „Días Eternos“ die fünfköpfige Jury überzeugen. In ihren Bildern dokumentierte sie seit Anfang 2017 den Alltag von Frauen in Gefängnissen in Venezuela und El Salvador. Ihr Anliegen ist es, die erschreckenden Haftbedingungen der Öffentlichkeit bekanntzumachen. Als Preis erhält die Fotografin 40.000 Euro und eine Leica-Kameraausrüstung im Wert von 10.000 Euro.

Die Newcomer-Kategorie konnte der deutsche Fotograf Emile Ducke (geb. 1994) für sich entscheiden, der seit 2017 in Moskau lebt. In seiner Fotoserie „Kolyma – Along the Road of Bones“ hat er sich fotografisch mit der „Straße der Knochen“ in Sibirien auseinandergesetzt. Die Schnellstraße wurde in der Stalin-Ära von Insassen der Gulags gebaut, und viele von ihnen verloren dabei ihr Leben. Ducke interessierte sich nicht nur für die Überreste der ehemaligen Lager, sondern auch für die Art, wie die Menschen vor Ort heute mit der Erinnerung an diese Zeit umgehen. Er gewinnt 10.000 Euro und eine Leica Q2. Die Bilder der beiden Preisträger sind derzeit zusammen mit den Beiträgen aller Shortlist-Kandidaten im Ernst-Leitz-Museum in Wetzlar zu sehen.

Neben den Gewinnern des LOBA hat Leica auch bekanntgegeben, wer in diesem Jahr mit dem Leica Hall of Fame Award geehrt wird: Der 1939 geborene amerikanische Fotograf Ralph Gibson erhält die Auszeichnung für sein Lebenswerk. Gibson entschied sich gegen eine Laufbahn als kommerzieller Fotograf, vielmehr konzentrierte er sich in seiner Arbeit auf die künstlerischen Aspekte der Lichtbildnerei. Gibson folgt mit der Aufnahme in die Leica Hall of Fame so bekannten Fotografen wie Steve McCurry, Joel Meyerowitz und Barbara Klemm. Bis Ende Februar 2022 ist eine umfangreiche Ausstellung mit Bildern von Ralph Gibson in der Leica-Galerie in Wetzlar zu sehen.