Maskenball

Vom 18. bis 20. Oktober 2022 findet in Los Angeles die Adobe MAX statt. Die große Kreativmesse des Software-Herstellers wartet mit einem üppigen Programm voller Workshops, Fachvorträgen und mehr auf, zu denen sich Fotografen, Filmer, Designer, bildende Künstler, Schrift-Designer, Medienfachleute und auch so mancher VIP in der kalifornischen Metropole treffen. Auch online lässt sich die Messe besuchen.

Die Veranstaltung nimmt Adobe zum Anlass, neue Versionen seiner Creative-Cloud-Programme vorzustellen. Dazu zählen unter anderem Photoshop, Lightroom und Premiere, die eine Menge innovativer und teilweise geradezu außergewöhnlicher Funktionen erhalten.

PHOTOSHOP
Bei Photoshop stehen dabei die mittels KI-Algorithmen arbeitenden Freistellfunktionen im Vordergrund. Die automatische Motivauswahl wurde deutlich erweitert, denn sie unterscheidet jetzt automatisch viele einzelne Elemente im Bild. So lassen sich etwa Personen automatisch maskieren und vom Hintergrund etwa mit Strand, Meer und Himmel optisch trennen. Zusätzlich wählt das Programm auch weitere Elemente wie in den Händen getragenen Gegenstände aus und sichert für sie einzelne Bearbeitungsmasken.

Mit der Freistellfunktion verwandt ist das jetzt verfügbar „One-Click Delete and Fill“. Es kann die im Foto ermittelten Objekte löschen und dabei entstehende Lücken automatisch mit Hintergrundelementen auffüllen. Dazu muss der Anwender nur das von Adobe Photoshop erfasste und markierte Objekt anklicken und auf die Tasten Shift-Entfernen drücken. Der Rest geschieht wie von Zauberhand.

Neben einer verbesserten Kooperation mit Adobe Illustrator, die die Verarbeitung von Text- und Vektorelementen in Adobe Photoshop vereinfacht, gehört ein weiterer Neural Filter zu den Adobe-MAX-Neuheiten in dem Bildbearbeitungsprogramm. Diese ebenfalls auf Algorithmen der künstlichen Intelligenz beruhenden Werkzeuge bietet mit dem neuen „Photo Restauration“ die Möglichkeit, verkratzte und verknickte Fotos automatisch retuschieren zu lassen.

LIGHTROOM
Adobe Lightroom erhält anlässlich der Messe ebenfalls neue Funktionen, bei denen erneut die Auswahlwerkzeuge im Vordergrund stehen. Das Programm kann jetzt einzelne Personen im Bild erkennen beziehungsweise bei Porträts die entsprechenden Masken noch weiter unterteilen. So selektiert es Gesichter, Lippen, Augen, Zähne, Haare und mehr Porträts einzeln, die sich dadurch getrennt voneinander überarbeiten lassen.

Die neue Objekterkennung in Adobe Lightroom betrifft aber auch viele weitere Elemente. Mit dem Pinselwerkzeug lassen sich die gewünschten Bildbestandteile grob markieren, Lightroom verfeinert die entsprechende Auswahl dann in Sekundenschnelle. Umgekehrt funktioniert das mit der Funktion „One-Click Select Background“. Bislang ließ sich der Hintergrund nur durch Umkehrung einer Objektmaske wählen. Nun können die AI-Funktionen in Lightroom ihn selbsttätig als einzelne Maske selektieren.

PREMIERE
Das Videoschnittprogramm Adobe Premiere erhält umfangreiche Funktionen, um mit Frame.io in einem kollaborativen Workflow ein Filmprojekt auf verteilten Arbeitsplätzen gemeinsam zu gestalten. So werden jetzt Kameras von RED und Fujifilm direkt unterstützt, die ihre Daten direkt in die Datencloud kopieren und sie damit für die Weiterverarbeitung zur Verfügung stellen können. Die Fujifilm X-H2S ist die erste Fotokamera, die mit ihren Raw-Dateien diese Technik unterstützen wird (Anfang 2023).

AFTER EFFECTS
After Effects glänzt mit neuen Maskierungsfunktionen, einer Fülle neuer Animationsvorgaben für die schnelle Gestaltung von Titeln und Schrifteinblendungen, der direkten Ausgabe von H.264-Videos aus der eigenen Render-Queue und vielem mehr.