Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Literatur  

Wider dem Sozialkitsch

Heinrich Zilles Berlin

Der Fotograf, Kommentator und Zeichner Heinrich Zille hielt das kleinbürgerliche, proletarische Berliner Leben an der Wende zum 20. Jahrhundert in seinen Fotos authentisch fest.

Gleich ein Fotograf und drei Autoren setzen die Hauptstadt anhand des fotografischen Wirkens Zilles monochromatisch in Szene. Den Bildern von Heinrich Zille sind aktuelle Aufnahmen von Thomas Struth gegenüber gestellt, einem der bedeutendsten Berliner Fotografen der Gegenwart. Die Texte der Fotokünstler Jeff Wall und Roy Arden schärfen den historischen Blick für ein Berlin, das aus zeitgenössischer Wahrnehmung kaum noch zugänglich erscheint. Jeff Wall kommentiert aus theoretischer Perspektive die damaligen Aufnahmen und der Leser kommt schnell zum berechtigten Schluss, dass Zille der erste „Street Photographer“ Berlins war, der die Menschen zwischen 1882 und 1906 fotografisch in ihrem Alltag festhielt, lange bevor es die technischen Mittel für portable Kameras gab. Zilles Handhabung der Kamera war insofern genial und revolutionär zugleich.

Thomas Struth, Jeff Wall, Roy Arden und Wolfgang Kemp: Das alte Berlin, Schirmer/Mosel Verlag, 2019, Softcover, 208 Seiten, ISBN  978 3 8296 0690 5, Preis: 29,90 Euro


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