Nach den Weiterentwicklungen der Fujifilm-X-H- und X-T-Serien zur X-H2, X-H2S und X-T5 im Jahr 2022/Anfang 2023 bringt der japanische Hersteller nun auch ein neues Modell der S-Mittelklasse auf den Markt. Die neue X-S20 löst die X-S10 ab, nutzt aber weiterhin den APS-C großen Sensor mit 26,1 Megapixel. Weil sie aber den X-Prozessor 5 der eben genannten Neuvorstellungen verwendet, wurde ihre Leistung erheblich erweitert.

Das betrifft in erster Linie das Autofokussystem, das weitgehend dem der X-H2S entspricht, aber mit einigen weiteren Neuerung punkten. Zur KI-unterstützten Motiverkennung ist etwa im Automatikmodus eine seltbsttätige Wahl des Motivtyps hinzugekommen, sodass der Fotograf nicht vorgeben muss, ob Menschen, Tiere oder Fahrzeuge von der KI erkannt werden sollen. Die Motivbereiche "Tiere" wurden zudem um eine Insektenerkennung und die "Flugzeuge" um eine Vorgabe für Drohnen/Multikopter erweitert.

Die gegenüber der X-S10 äußerlich fast unveränderte X-20, die lediglich 1,7 Milllimeter breiter und 28 Gramm schwerer wurde, räumt zudem mit einer häufig kritisierten Schwäche ihrer Vorgängerin auf. Deren Akku war nämlich etwas unterdimensioniert und reichte damit nur für etwa 300 Bilder aus. Die X-S20 erhielt einen deutlich größeren Akku, der praktisch den gesamten Griffwulst ausfüllt, und ein stark verbessertes Energiemanagement. So konnte der Stromverbrauch um etwa 20 Prozent gesenkt und sorgt in Verbindung mit der großen Energiezelle für eine Einsatzbereitschaft über 800 Bilder hinweg. Neben Raw- und JPEG-Fotos setzt Fujifilm dabei jetzt auch verstärkt auf das HEIF-Bildformat.

Die Geschwindigkeit im Serienbildmodus bleibt bei acht Bildern pro Sekunde, aber die neue X-S20 nimmt jetzt bis zu 1.000 Bilder in einer Folge auf. Mit dem elektronischen Verschluss sind 20 Aufnahmen pro Sekunde möglich. 

Die mit einem kleinen Einbaublitz ausgerüstete Neuvorstellung verfügt auch über einen integrierten Bildstabilisator, der nun um sieben statt zuvor sechs Blendenstufen längere Verschlusszeiten aus der freien Hand erlaubt.

Zudem wurden ihre Videofähigkeiten stark erweitert. Sie nimmt hochwertige Filme in sendereifer Qualität zum Beispiel mit H.265-Komprimierung, einer Farbunterabtastung von 4:2:2 und zehn Bit Farbtiefe auf ihrer internen SD-Speicherkarte auf. Extern sind Raw-Filme im Format Apple ProRes Raw oder Blackmagic Raw möglich. Die maximale Filmauflösung beträgt bei OpenGate-Aufnahmen (Nutzung der gesamten 3:2-Chipfläche statt 16:9) satte 6,2K bei 30 Bildern pro Sekunde. 4K-Filme zeichnet die X-S20 mit 60 Bildern pro Sekunde auf, Full HD erlaubt extreme Zeitlupen mit 240 Bildern pro Sekunde. Videografen freuen sich über den Kopfhörer-Anschluss, der die Tonkontrolle jetzt ohne Umweg über die USB-C-Schnittstelle und einen Adapter erlaubt.

Die neue Fujifilm-Kamera bietet auch viel für Vlogging-Aufnahmen. Sie besitzt nämlich eine spezielle Vlog-Einstellung auf ihrem Modus-Wahlrad, um Funktionen wie die Augen-Erkennung oder den Produktmodus bei der Scharfeinstellung komfortabler über das berührungsempfindliche Display zu starten.

Die X-S20 besitzt natürlich noch eine ganze Menge mehr Funktionen. So stehen etwa 19 Fujifilm-Filmsimulationen zur Verfügung, während bei Videoaufnahme auch eine Log-Aufzeichnung möglich ist. Die Kamera kommt im Juni 2023 für 1.399 Euro auf den Markt. In Kombination mit dem Objektiv XC15-45mmF3.5-5.6 OIS wird sie 1.499 Euro kosten, zudem bietet sie der Hersteller gemeinsam mit dem XF18-55mmF2.8-4 R LM OIS  für 1.799 Euro an.