Zoomgewalt in der Mittelgewichts-Klasse

Design ist bekanntlich eine Frage des Geschmacks. Manche mögen das rundliche, kurvige Aussehen von Canons S-IS-Serie, andere finden es unproportioniert und belanglos. Zweifelsfrei blieben aber bisher die Lobpreisungen bezüglich Leistung und Bildqualität im Klassenvergleich - und diese Tradition soll mit der neuen Powershot S2 IS fortgesetzt werden. Wieder spielt die Hauptrolle ein extrem zoomstarkes Objektiv, das ins Kleinbild-Format umgerechnete Brennweiten von 36 bis 432 Millimeter und damit 12fachen optischen Zoom bietet. Bei dermaßen großen Brennweiten kommt ein verwacklungs-minderndes System gerade recht: Der Image Stabilizer (namensgebend: IS) sorgt dafür, dass die Kamera - auch dank des lichtstarken Objektivs (F2.7/3.5) - selbst in ungünstigen Lichtsituationen sich nicht allzu sehr auf hohe ISO-Empfindlichkeiten verlassen muss. Das bedeutet automatisch eine Verminderung des Bildrauschens. Aus technischer Sicht ebenfalls bemerkenswert ist die Verwendung eines Ultraschall-Motors für das Objektiv, das extrem schnell reagiert und dabei sehr leise bleibt. Schnelligkeit ist der S2 IS nicht fremd: 2,4 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung von fünf Megapixel, bis die Speicherkarte voll ist. Auch möglich: Fotografieren, während gleichzeitig Videoclips im VGA-Format mit Stereoton aufgenommen werden. Als Speichermedien kommen SecureDigital-Karten zum Einsatz, die derzeit in Größen bis zwei Gigabyte erhältlich sind. Dass bei all dem Feature-Reichtum die Belichtung vollständig manuell justierbar ist und damit auch erfahrenen Fotografen eigene Experimente gestattet, ist fast nebensächlich. Selbst der Preis lässt aufhorchen: Die Flexibilität einer Spiegelreflex-Kamera gepaart mit den Vorteilen von kompakten Digicams zu einem Preis von etwa 550 Euro dürfte manchen Digital-Fotomuffel aus der Reserve locken.