Hersteller | Panasonic | |
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Modell | Lumix GX80 | |
Original Testbilder: | ||
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Eine kompakte Systemkamera wird für den Urlaub gesucht? Mit der GX80 bietet Panasonic pünktlich zum Start in die Sommer-Saison das passende Modell an. Umfangreiche Ausstattung, leichte Bedienung, ungewöhnliche, aber nichtsdestotrotz hilfreiche Zusatzfunktionen und vieles mehr gehören dazu.
Die Neue gilt als Nachfolgerin der GX7 und gleichzeitig etwas kleinere Schwester des aktuellen Top-Modells GX8. Sie basiert wie alle Panasonic-Systemkameras auf dem Micro-Four-Thirds-Standard, wobei erneut ein 16-Megapixel-Sensor statt des in der GX8 verwendeten 20-Megapixel-Modells zum Einsatz kommt.
Panasonic LUMIX G DMC-GX80EG-K Systemkamera (16 Megapixel, Dual I.S. Bildstabilisator, flexibler Touchscreen, Sucher, 4K Foto und Video, WiFi) schwarz
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Die GX80 verfügt über alle aktuellen Funktionen, die Panasonics innovative Kombination aus Serienbild-Funktion und Videoaufnahmen möglich macht. Die „4K Photo“-Funktion erlaubt es, Serienaufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde und einer Auflösung von acht Megapixel quasi über einen unbegrenzten Zeitraum aufzunehmen. Die Bilder werden als MP4-Videostrom gespeichert, aus dem man sich im Wiedergabemodus das gewünschte Foto aussucht, das dann auf Knopfdruck als zusätzliches Einzelbild-JPEG gesichert wird. Die Kamera bietet dafür mehrere Modi. So lässt sich etwa per Druck auf den Auslöser die Serie starten und durch erneutes Drücken beenden. Ein weiterer Modus nimmt bereits vor dem Druck auf den Auslöser Serienbilder im Zwischenspeicher auf.
Und als zusätzliche Funktion kann man mit „Post Fokus“ eine Bildserie mit kontinuierlich veränderter Schärfeeinstellung aufnehmen, um aus dieser Serie dann das Foto mit der Schärfeebene auszuwählen, das einem am besten gefällt. Diese Funktion ist per Schalter auf der Kamerarückseite direkt anwählbar.
Überhaupt ist die Kamera mit vielen Funktionsschaltern und Einstellrädern ausgerüstet, um komfortabel bedienbar zu sein. Im manuellen Modus kann man mit einem Einstellrad in Nähe des Auslösers und einem zweiten auf der Rückseite Blende und Verschlusszeit gleichzeitig verändern, ansonsten helfen sie bei weiteren Parametereingaben und etwa der Menünavigation. Das hintere Rad reagiert auf Druck wie ein Bestätigungsschalter, sodass man hier die vorgenommenen Änderungen gleich mit abschließen kann, ohne auf einen zusätzlichen OK-Knopf oder ähnliches drücken zu müssen.
Das mit der GX80 gelieferte Kit-Objektiv besitzt leider keinen Fokusring. So erfolgt die manuelle Schärfeeinstellung mittels elektronischer Sucherlupe auf dem Touchscreen, wo man den gewünschten Bildbereich wählt sowie mit den Rechts-Links-Cursor-Tasten scharfstellt.
Zwar hilft auch noch eine zuschaltbare „Focus Peaking“-Funktion, aber wirklich komfortabel ist das alles nicht. Ankreiden kann man es natürlich nicht der GX80 selbst, denn mit anderen Objektiven inklusive Fokusring lassen sich die genannten Hilfen sehr bequem beim Schärfeverstellen von Hand nutzen.
Sehr gut ist der elektronische Sucher der neuen Panasonic. Mit einer Auflösung von 2,88 Millionen RGB-Bildpunkten bietet er eine extrem hohe Auflösung. Die Darstellungsgröße hält jedoch nicht mit den aktuellen Sucherlösungen etwa der Sony-Spitzenklasse oder Fujifilms X-Hybrid-System mit. Auch die Tatsache, dass gegenüber der GX8 und der GX7 der Sucher-Schwenkmechanismus bei der GX80 verloren ging, ist ärgerlich. Vermutlich war es auch eine „Platzentscheidung“, denn die neue Panasonic ist deutlich dünner (44 statt 55 Millimeter Bautiefe bei der GX7) und auch aus diesem Grund eindeutig als „Immer-dabei-Systemkamera“ konzipiert.
Der berührungsempfindliche Monitor der GX80 auf ihrer Rückseite ist Panasonic-typisch nahtlos in ihre Bedienung integriert. So lässt sich der Autofokusbereich mittels Fingerzeig wählen oder der Fotograf nutzt neben den vier realen und vom Anwender belegbare Funktionstasten am Kameragehäuse auch die „virtuellen“ Funktionstasten fünf bis neun auf dem Bildschirm, für die sich ebenfalls – sogar getrennt für Aufnahme und Wiedergabe – eigene Befehle definieren lassen. Das Antippen zum Fokussieren lässt sich auch mit einer automatischen Auslösung koppeln.
Die Panasonic lieferte im Test sehr gute Bilder mit hoher Auflösung und einer überzeugenden Farbgebung. Der Weißabgleich sorgte nur bei sehr hellen Nuancen für eine Abweichung in Richtung gelblicher Töne, ansonsten liefert er eine stimmige Reproduktion der Lichtsituation. Bei sehr hellem Umgebungslicht – etwa Sonnenschein zur Mittagszeit – driftet diese Darstellung etwas in Richtung einer kühleren, weißlich-blauen Darstellung, was den realen Gegebenheiten entspricht, aber vom Betrachter eigentlich wärmer empfunden wird.
Auch die Darstellung bei hohen ISO-Werten ist für eine Kamera mit dem vergleichsweise kleinen Micro-Four-Thirds-Sensor sehr gut. Bis ISO 3.200 bleiben die Fotos sehr sauber, erst in den höchsten Lichtempfindlichkeitsstufen wird die Kombination aus starker Glättungsfilterung mit Nachschärfung feiner Strukturen sichtbar (siehe oben). Die Gesamtleistung bei Videoaufnahmen ist für eine so kompakte Kamera sehr gut.
Pro: Die Kamera liefert eine sehr gute Gesamtleistung bei Fotos und Videos mit vielen Zusatzfunktionen. Für eine Panasonic-MFT-Kamera mit dieser Ausstattung ist der Preis erfreulich niedrig.
Contra: Gegenüber der GX7 fehlt der praktische Schwenksucher. Durch die möglichst geringe Baugröße sind einige Bedienelemente nur als virtuelle Schalter auf dem LCD verfügbar.
Als sehr kompakte Systemkameralösung ist die GX80 ein rundum gelungenes Produkt. Sie bietet viele Einstellmöglichkeiten, Bedienkomfort durch ihren hochauflösenden elektronischen Sucher sowie viele Zusatzfunktionen, zu denen die „4K Photo“-Modi einschließlich der Möglichkeit zum nachträglichen Fokussieren gehören. Mit einem Basispreis von 599 Euro beziehungsweise 799 Euro mit Kit-Objektiv gibt die neue Panasonic GX80 umfangreiche Ausstattung zu günstigen Kosten an die Hand – nicht nur einem Fotografen, sondern auch einem Filmer.
Bei einer aktuellen Panasonic-Kamera der G-Serie ist es keine Frage, ob sie auch 4K-Aufnahmen liefern kann. Die GX80 filmt daher auch ganz selbstverständlich mit 3.840 mal 2.160 Pixel und somit „UHD-TV“-Auflösung, umgangssprachlich also auch „4K“. Dabei erreicht sie eine maximale Bildwiederholrate von 30 Aufnahmen pro Sekunde, während sie bei Full-HD bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde liefert – abhängig vom PAL- oder NTSC-Aufnahmemodus.
Um das 4K-Format zu sichern, greift sie auf eine H.264-Kompression und das MP4-Dateiformat zu. Alternativ kann sie Full-HD auch als das von Camcordern bekannte „AVCHD 2.0“ speichern, wobei dieser Standard die Datenrate auf maximal 28 Megabit pro Sekunde begrenzt.
Durch Einstellung des speziellen Filmmodus auf ihrem Einstellrad kann man im Menü auch manuelle Belichtungsprogramme mit Blenden- oder Zeitvorwahl nutzen. Auch die ISO-Einstellung ist von Hand möglich, erfreulicherweise auch im P-Aufnahmemodus, was viele Konkurrenzkameras verhindern.
Schade ist, dass die Kamera – vermutlich unter anderem aus Platzgründen – auf den Anschluss für ein externes Mikrofon verzichtet, das man ansonsten prima auf dem Blitzschuh montieren könnte. Die Tonaussteuerung ist in vier Stufen einstellbar. Das ist zwar nicht so gut wie eine manuelle, stufenlose Vorgabe, hilft aber etwa bei der Aufnahme lauter Konzerte schon einmal weiter.
Als „Immer dabei“-Kamera zeigt die GX80 nicht nur bei ihren Fotos bella figura, sondern liefert auch erstklassige Videoaufnahmen. Die manuellen Einstellmöglichkeiten sind für ein solches System sehr gut, allerdings gegenüber den Top-Video-Modellen von Panasonic doch etwas begrenzter, was etwa die Tonaufnahme und Videoformate betrifft.