Hersteller Panasonic
Modell FZ82
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Panasonic FZ82 - All-in-one, alles dran

Panasonic bleibt dem Konzept der Bridge-Kameras treu. Deren größter Vorteil: Es gibt viel Kamera für wenig Geld. Die neue FZ82 macht da keine Ausnahme.
Getestet in Ausgabe: FOTO HITS 9/2017

Die FZ82 arbeitet mit einem 1/2,33-Zoll-Sensor, wie er auch in vielen Kompaktkameras zum Einsatz kommt. Sie ist auch mit 349 Euro recht günstig und als relativ handliches System im Urlaub für Otto Normalverbraucher konzipiert. Der Preis der FZ2000 etwa als Flaggschifft der Panasonic-Bridge-Systeme ist zum Beispiel um den Faktor 3,6 höher. Dafür bietet die­se Kamera jedoch auch einen Ein-Zoll-Sensor und ein gemäßigteres Zoomobjektiv. Sie ist daher weniger Familienkamera als eine All-in-One-Lösung für alle, die adäquaten Ersatz für eine kompakte Systemkamera suchen. Gegenüber der FZ2000 klotzt die FZ82 dagegen beim Zoomobjektiv: Ein Brennweitenspielraum von 20 bis 1.200 Millimeter bedeutet 60-fachen Zoomfaktor und damit einen Gestaltungsspielraum, der alle Aufnahmesituationen abdeckt.

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Panasonic Lumix DC-FZ82 Bridgekamera (18 Megapixel, 20 mm Weitwinkel, 60x opt. Zoom, 4K30p Videoaufname, Hybrid Kontrast AF) schwarz

Neu ab 328,99 € (1 Artikel)

Technische Daten

Bild
  • Auflösung: 4.896 × 3.672 Pixel, 18 MP
  • Chip-Größe: 1/2,33 Zoll
  • Objektiv: fest eingebaut; 20-1.200 mm (KB-Entsprechung); F2,8-5,9
  • Integrierter Bildstabilisator: ja; optischer Stabilisator
  • Verschlusszeiten: 4 bis 1/2.000 s (1-1/16.000 s elektronisch)
  • Belichtungsmodi: Vollautomatik; P, S, A und M; Effekt- und Szenenmodi
  • ISO: 80-3.200 (zusätzlich 6.400)
  • Autofokusfelder: 49 AF-Felder
  • auf Bildsensor
  • Sucher: elektronischer Sucher mit etwa 1,2 Millionen RGB-Bildpunkten
  • LCD: 7,6 cm; 1,04 Mio. Bildpunkte
  • Preis (UVP): 349 Euro
  • Internet: www.panasonic.de

Aufbau

Im Blick behalten

Als Bridge-Kamera besitzt die FZ82 nicht nur ein sehr starkes Zoomobjektiv, sondern nutzt auch einen elektronischen Sucher. Dessen Auflösung ist in ihrem Fall mit knapp 1,2 Millionen RGB-Bildpunkten niedriger aufgelöst als bei den gehobeneren Bridge-Systemen, reicht aber dank elektronischer Sucherlupe und „Focus Peaking“-Markierung der scharf eingestellten Bildbereiche selbst für das manuelle Fokussieren aus.

Die Bildfrequenz des Suchersystems ist von der Voreinstellung mit energiesparenden 30 Bildern pro Sekunde auf 60 Bilder pro Sekunde umschaltbar, um etwa schnell bewegte Objekte besser im Blick halten zu können.

Der Rückseiten-Monitor ist nicht schwenkbar und bietet bei einer Bilddiagonalen von 7,5 Zentimetern eine Auflösung von 1,04 Millionen RGB-Bildpunkten – also ebenfalls nur durchschnittliche Leistungen. Leider besitzt die Kamera auch keinen Annäherungssensor, sodass man grundsätzlich manuell zwischen der Sucher- und LCD-Betrachtung umschalten muss. Das ist mit dem Druckschalter direkt rechts vom Okular aber problemlos möglich, da man diesen mit dem Daumen der rechten Hand bequem erreicht.

Die 18-Megapixel-Kamera ist rein äußerlich ähnlich wie eine SLR-Kamera gestaltet: Der dicke Griff an der Seite lässt sie gut in der rechten Hand liegen, während die linke das Objektiv stützt. Die Zoomverstellung erfolgt ausschließlich per Motorantrieb, der aber erfreulich fein abgestuft ist, sodass man die gewünschte Einstellung präzise treffen kann. 

Einen Objektivring vermisst man dennoch schmerzlich, denn leider erfolgt auch die manuelle Fokussierung nur motorisch und zwar über die Tasten des Vier-Wege-Steuerfelds auf der Rückseite. Das ist deutlich unhandlicher als per Objektivverstellring. Wie erwähnt hilft die Kamera mit zusätzlichen Sucherfunktionen, um die Schärfe dennoch recht komfortabel und vor allen Dingen präzise festlegen zu können.

Die weiteren Bedienelemente der neuen Panasonic lassen eine einfache und intuitive Handhabung zu. Viele Funktionsschalter können zum Beispiel allein durch mehrfaches Drücken durch ihre Einstellungen „springen“, also ohne auf weitere Knöpfe und Rädchen auf der Rückseite zurückgreifen zu müssen. Der Fokusknopf etwa links oberhalb des Steuerfelds schaltet so durch die Vorgaben „AF“, „AF Makro“, „Zoom Makro“ und „MF“ für manuelle Scharfeinstellung.

Ebenfalls hilfreich bei den Einstellungen ist das berührungsempfindliche Display, über das man gewünschte Autofokus-Areale oder auch Menübefehle per Antippen steuert. Hier finden sich auch virtuelle Funk­tionstasten, die die drei vom Anwender definierbaren „realen“ Schalter auf dem Gehäuse um die ebenfalls per Menü einstellbaren „elektronischen Funktionstasten“ vier bis neun ergänzen. 

Mit der gesamten Bedienung der Kamera kommen dank dieser vielen Hilfen auch Einsteiger problemlos zurecht.

 

BESONDERHEITEN

Wie inzwischen alle Panasonic-Kameras kann auch die FZ82 Videos in 4K-Auflösung aufnehmen. Daher bietet sie auch die ebenfalls etwa von den Systemkameras des Herstellers genutzte „4K Photo“-Funktion an, mit der sie bis zu 30 Bilder in einer Auflösung von acht Megapixel als 4K-Video­sequenz sichert. Aus dieser Gruppe von Bildern kann man dann die passende Aufnahme wählen, was etwa bei Sportaufnahmen sehr hilfreich ist. 

Zusätzlich bietet sie die ebenfalls auf einer Aufnahmeserie basierende „Post-Fokus“-Funktion an. Sie ist aber nur in engen Grenzen einsetzbar, da die Kamera mit einem 1/2,33-Zoll-Sensor arbeitet und der entsprechend hohen Schärfentiefe eine Trennung von Vorder- und Hintergrund durch einen Schärfeverlauf kaum ermög­licht. Aber bei Makroaufnahmen, bei denen durch den geringen Aufnahmeabstand sogar bei kleinen Sensoren eine nur geringe Schärfentiefe entsteht, ist sie hilfreich.

Neben den Sonderserienbildmodi, die mittels zweier Funktionsschalter auf der Oberseite ohne Umwege aktiviert werden können, bietet die Kamera noch eine klassische Serienaufzeichnung mit Einzelbildern. Dann erreicht sie bis zu zehn Bilder pro Sekunde, wobei die Live-Vorschau im Sucher/auf dem LCD jedoch fixiert wird, sodass etwa ein Nachführen bei einem schnellen Motiv nicht möglich ist. Bei aktivierter Live-View-Anzeige liefert sie immerhin noch sechs Bilder pro Sekunde, was für die meisten Ansprüche ausreicht. Ärgerlicher ist die Begrenzung der Bildanzahl, denn im Test kam die Kamera bereits nach zwölf Fotos in Folge ins Stocken.

Porträt
Die für eine kompakte Bridge-Kamera gute Auflösung ist im Porträtbild an den Augenwimpern und ähnlichen Details erkennbar. Sie bleibt aber sichtbar hinter den Möglichkeiten der Systemkameras zurück.Bei extrem feinen Strukturen wie in den Haaren des Porträtbilds stößt die Panasonic-Kamera durch ihren kleinen Sensor an Grenzen. Hier „vermatschen“ einige Details zu einem eher flächigen Bildeindruck.
Testaufbau
Die Panasonic FZ82 liefert trotz eines Sensors aus der Kompaktkameraklasse detailreiche Bilder mit einer guten Schärfeleistung. Bereits in Aufnahmen mit niedrigen ISO-Einstellungen – hier sind es ISO 100 – ist in homogenen Flächen ein ganz leichtes Rauschen sichtbar.Sehr kräftige Farben zeichnen die Fotos der Panasonic-Kamera aus. Der stark gesättigte Eindruck in diesem Testbild entsteht auch dadurch, dass die Kamera das Bild per P-Automatikmodus etwas dunkler und damit um etwa eine halbe Blendenstufe zu niedrig aufgenommen hat.
Farbwiedergabe
Der Weißabgleich der Kamera lieferte beim Testbild ein sehr gutes Ergebnis. Lediglich das mittlere Grau ist ganz leicht verschoben, wobei die Kamera zu eher wärmeren Tönen tendiert. Das Weiß und das Schwarz trifft sie praktisch perfekt.Auch die Farbfehlerquote ist sehr gering. Die mittlere Abweichung wird nur durch die extrem gesättigten Blaunuancen deutlich angehoben, liegt mit 105,3 Prozent jedoch angesichts der Neigung von Kompaktkameras zu „bunten Bildern“ in einem durchaus guten Bereich.Die Hauttöne gibt die FZ82 ebenfalls sehr gut wieder. Deren hellere und dunklere Nuancen werden leicht „geschönt“, also etwas rötlicher reproduziert.
Schärfe
Das Auflösungsergebnis ist mit 2.711 von 3.672 Linien in der Bildhöhe nicht berauschend, reicht aber völlig aus. Die­se Leistung ist der Preis, den man für die extreme Optik der Kamera in Kauf nehmen muss.
Rauschen
Bereits be ISO-100-Einstellung kratzt der Rauschfaktor der kleinen Panasonic mit 0,96 an der 1,0-Prozent-Grenze, die größere Kameras erst bei ISO 1.600 und höher erreichen. Das Farbrauschen bleibt zunächst erfreulich dezent.
Dynamikumfang
Bei hohen Lichtempfindlichkeitsstufen nutzt die Kamera eine starke Filterung, die aber nicht nur das „Noise spectrum“ kräftig glättet, sondern dadurch auch zu Verlusten in der Detailzeichnung führt. Das ist im Beispiel auf der nächsten Seite gut erkennbar.
Vergleich Bildrauschen
Der 1/2,33-Zoll-Sensor der Kamera setzt hinsichtlich Auflösung beziehungsweise Rauschverhalten enge Grenzen. Aufnahmen bis ISO 200 zeigen ein minimales Rauschen, bis ISO 800 ist es akzeptabel und in den höheren Stufen bis ISO 3.200 wird es sichtbar störend.

Bewertung

Pro: Kompaktes und preiswertes Bridge-System, das nicht nur durch sein starkes Zoomobjektiv, sondern auch durch die Ausstattung, kaum Wünsche (Klapp-Display) offen lässt.

Contra: Die Bildqualität etwa einer Systemkamera mit gemäßigterer Zoomoptik erreicht die Panasonic FZ82 naturgemäß nicht ganz. Die Bildfolgezahl im Serienbildmodus könnte höher sein. 

Ergebnisse

Fotoauflösung
Fotoauflösung
Ausstattung
Ausstattung
Testresultate
Die Kamera lieferte bei den technischen Testaufnahmen durchschnittliche bis gute Werte. Allerdings macht sich die hohe Rauschanfälligkeit bemerkbar. Das bereits ab ISO 100 sichtbare Rauschen in homogenen Grauflächen spiegelt sich in den Messergebnissen wieder, die ab ISO 100 über der 1,0-Prozent-Marke liegen. Die dadurch notwendige Glättungsfilterung reduziert die Detailwiedergabe.

Fazit: Foto

Die Bridge-Kamera von Panasonic ist eine echte Familienkamera. In einem Urlaub können Eltern und Kinder alles problemlos als Fotos oder Videos in 4K-Auflösung aufnehmen. Die vielen Szenenprogramme helfen auch Einsteigern, immer die passenden Einstellungen zu finden. Die Bedienung ist daher in den Automatikmodi spielend einfach, die Auflösung von Sucher und LCD reicht aber auch aus, um manuell zu fokussieren. Für Aufnahmen rasanter Motive wie spielenden Kindern ist die „4K Photo“-Funktion besonders gut geeignet. 

Videotest

Bei aktuellen Panasonic-Kameras gehört es inzwischen fast selbstverständlich zur Ausstattung dazu: Ob Kompakt- oder Systemmodell, die Produkte zeichnen Videos in 4K-Auflösung auf. Dementsprechend ist auch die neue FZ82 in der Lage, Filme mit einer Auflösung von 3.840 mal 2.160 Pixel aufzuzeichnen. Für diese Videogröße nutzt sie MP4 als Dateiformat, während sie Full-HD-Filme auch gemäß den AVCHD-Vorgaben speichern kann.

In beiden Fällen wird eine H.264-Komprimierung genutzt. Das für 4K und noch höher auflösende Filme entwickelte und effizienter komprimierende H.265- beziehungsweise HEVC-Verfahren („High Efficiency Video Coding“) bleibt dem Panasonic-Flaggschiff GH5 vorbehalten.

Die Kamera bietet im 4K-Modus Aufnahmen mit maximal 30 Vollbildern pro Sekunde an. Bei Wechsel in den geringer aufgelösten Full-HD-Modus ist die doppelte Aufnahmefrequenz wählbar. 

Wer die Filmaufnahme gezielt gestalten möchte, kann im „manuellen Videomodus“, der durch das Filmkamera- und M-Symbol auf dem Moduswahlrad gekennzeichnet ist, arbeiten. Dann bietet die Kamera per Menü die Einstellungen P, A, S und M an. Blenden- und Verschlusssteuerung erfolgen dann wie auch im Fotomodus über das Drehrädchen auf der Rückseite.

Auch eine manuelle Fokussierung ist möglich, muss aber wie im Fotomodus mit den Steuerfeldtasten eingestellt werden. Eine Tonpegelkorrektur gibt es nicht.

Videofunktionen

  • Max. Auflösung: 3.840 × 2.160 Pixel
  • Max. Frequenz: 30 Vollbilder/s
  • Videoformat: MP4; H.264
  • Speicher: 1 × SD/SDHC/SDXC-Karten
  • Zoomen bei Filmaufnahme: ja
  • Fokussieren bei Filmaufnahme: ja, kontinuierliche Schärfenachführung
  • Stabilisator: optisch
  • Manuelle Belichtung: ja
  • Manuelle ISO-Einstellung: ja
  • Manueller Tonpegel/Mikrofonanschluss: nein/nein
  • Besonderheit: Zeitlupe, SnapMovie
  • Internet: www.panasonic.de
Videoauflösung
Während die 1.061 von 1.080 Linien in der Bildhöhe im Full-HD-Modus ein exzellentes Ergebnis sind, liefert die FZ82 bei 4K-Aufnahmen mit 1.350 von 2.160 Linien nur eine geringfügig höhere Auflösung.
Farbverteilung
Die Farbdarstellung ist insgesamt sehr gut. Die Abweichungen der einzelnen Nuancen von ihren Sollwerten ist alles in allem gering, nur das Blau wird stark überbetont und das Rot ist sehr kräftig.
Realbildaufnahmen
Eine Brennweite von 1.200 Millimetern macht extreme Nahaufnahmen möglich. Selbst durch einen Windhauch hervorgerufene Vibrationen werden darin aber sofort sichtbar.

Fazit: Video

Der größte Vorteil bei Videos mit der FZ82 ist natürlich der gewaltige Gestaltungsspielraum, den ihr extremes Zoomobjektiv bietet. Die 4K-Auflösung gehört als Panasonic-Kamera ganz selbstverständlich zu ihr. Die Handhabung ist sehr einfach und die manuellen Einstellungen bieten ebenfalls viele Möglichkeiten, die Aufnahme zu beeinflussen.

Panasonic FZ82: Gesamtnote

Bild