Hersteller | Pentax | |
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Modell | KP | |
Original Testbilder: | ||
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Pentax ist ein Vorreiter bei wetterfesten SLR-Kameras, die durch massive Gehäuse und sorgfältige Abdichtungen ermöglichen, dass man sie bei Wind und Wetter einsetzen kann. Auch die neue KP macht trotz ihrer Einordnung als Mittelklasse-System keine Ausnahme. Die 67 Dichtungen an allen Schaltern und Gehäusenähten sowie dicke Gummiklappen vor den Anschlüssen und dem SD-/SDHC-/SDXC-Speicherkartenschacht sorgen bei ihr dafür, dass sie auch einen Regenguss problemlos übersteht. Die Massigkeit der Kamera ist schon beim ersten Kontakt spürbar. Obwohl die neue Pentax sehr kompakt ist, bringt sie etwas mehr als 700 Gramm auf die Waage und ist gemeinsam mit dem im Test eingesetzten Objektiv „HD Pentax-D FA 24-70mm F2.8 E SDM WR“ schon ein echter Brocken.
Gestalterisch kann man sie mit ihren Ecken und Kanten als „Retro-Kamera“ einordnen, die aber modernste Digitaltechnik und eine üppige Ausstattung bietet. Sehr schön ist die Idee mit dem wechselbaren Griffstück. Neben dem vom Werk angebrachten und relativ flachen Griffwulst an ihrer Vorderseite liefert Hersteller Pentax noch zwei weitere dieser Griffschalen mit, die sich durch Lösen einer Inbusschraube schnell gegen den Originalgriff austauschen lassen. So kann man das Gehäuse der Kamera an die Handgröße anpassen. Nur verändert der größte beziehungsweise von seiner Baulänge her „tiefste“ Griff die Handhaltung, was das Erreichen des Fronteinstellrads etwas erschwert.
Die Pentax gehört zur Klasse der APS-C-Kameras, deren Sensor mit 24 Megapixel eine moderate Auflösung bietet. Er arbeitet ohne Tiefpassfilter, um eine möglichst hohe Detailwiedergabe zu erreichen. Pentax-typisch ist er auch beweglich im Gehäuse aufgehängt und kann somit als Bildstabilisator arbeiten. In fünf Richtungen gleicht er Bewegungen aus. Die längeren Verschlusszeiten entsprechen laut Hersteller fünf Belichtungsstufen. Im Test konnte dies sowohl bei Einsatz des Standardzooms als auch von Teleobjektiven bestätigt werden.
Pentax KP Digitalkamera, 24 MP CMOS Sensor, Full HD Video, 3 "LCD Monitor, Schwarz
Neu ab 759,00 € (1 Artikel)
Viele ungewöhnliche Pentax-Funktionen, die man bereits von anderen Kameras des Herstellers kennt, gibt es natürlich auch: Da die Kamera ohne Tiefpassfilter vor dem Sensor arbeitet, kann sie – wie einige ihrer Geschwister – mittels des beweglichen Sensors eine „Tiefpassfiltersimulation“ durchführen, mit der dann abhängig vom Motiv zum Beispiel Moiré-Effekte verhindert werden können.
Mit dem beweglichen Sensor beherrscht die neue Kamera auch die „Pixel Shift“-Technik, bei der sie schnell nacheinander Bilder aufnimmt, zwischen denen sie den Sensor jeweils um einen winzigen Schritt bewegt. Aus der Aufnahmeserie berechnet sie dann aber keine Datei mit einer höheren Pixelanzahl, sondern nutzt die zusätzlich erfassten Informationen für eine verbesserte Farbdarstellung ihrer 24-Megapixel-Fotos, die dadurch „sauberere“ Bilddaten umfassen.
Zudem ist durch den beweglichen Sensor eine Horizontkorrektur möglich, bei der die Kamera mittels ihrer eingebauten elektronischen Wasserwaage eine leichte Kipprichtung im Foto erkennt und den Horizont wieder geraderücken kann. Und mit dem „Astrotracer“ kann sie bei Langzeitbelichtungen des Sternenhimmels eine Streifenbildung der Himmelskörper im Foto verhindern. Dazu ist allerdings die Unterstützung durch ein optional erhältliches GPS-Modul notwenig.
Auch die von anderen Pentax-Kameras bekannte Raw-Umschalttaste an der Seite ist vorhanden, mit der man schnell zwischen JPEG- und Rohdatenaufzeichnung wechselt. Im Fall der neuen KP ist es eine so genannte „Fx“-Taste, der man im Menü der Kamera auch andere Aufgaben zuweisen kann.
Nicht nur die wechselbaren Griffe, auch die vielen Funktionsschalter und Einstellräder auf Front-, Ober- und Rückseite der Kamera machen eine schnelle und effektive Bedienung möglich. Gleich drei Parameterräder sorgen ebenso für Komfort wie etwa der klappbare LC-Monitor, mit dem man sowohl bei Foto- als auch Videoaufnahmen ein elektronisches Sucherbild im Blick behält. Der optische Sucher bietet den Vorteil, 100 Prozent des später aufgenommenen Fotos zu zeigen, sodass man bei der Wahl des Bildausschnitts genau sieht, was aufs Foto kommt.
Bei Serienbildaufnahmen gibt es Licht und Schatten: Die bis zu sieben Fotos pro Sekunde im Serienbildmodus helfen Sportfotografen weiter. Allerdings sind die Serien auf 28 JPEG-Bilder und nur acht Bilder in Folge bei Raw-Aufzeichnung begrenzt – hier hätte ein größerer Zwischenspeicher für mehr Komfort gesorgt. Sowohl Höchstgeschwindigkeit als auch maximale Bildanzahl konnten im Test nur durch Abschalten etwa aller Sonderfunktionen (Deaktivieren der Berechnung des Dynamikumfangs, Farbmodi-Einstellung per Automatik und mehr) gerade so erreicht werden.
Nicht nur die Kamera selbst bietet Bedienkomfort, auch die Möglichkeit, sie per Wi-Fi zu steuern ist hilfreich. Die für Apple iOS und Android angebotene App erlaubt es, sehr viele Parameter und natürlich das Auslösen über den Bildschirm des Smartphones oder Tablets fernzusteuern. Auch hier zeigt sich die Kamera als Spezialistin für die Outdoor- und Naturfotografie, wenn man unauffällig arbeiten möchte.
Pro: Die Kamera bietet eine umfassende Gesamtausstattung, die fast nichts vermissen lässt. Das robuste Gehäuse, der große Sucher und die sehr vielen Einstellmöglichkeiten gehören dazu.
Contra: Im Auflösungstest konnte die Pentax KP nicht ganz überzeugen. Die Fotos wirken daher leider weicher als bei der Kamerakonkurrenz in der gleichen Sensorgrößen-Klasse.
Mit ihrer extrem üppigen Ausstattung, der Funktionsvielfalt, dem robusten Gehäuse und der insgesamt sehr stimmigen Bedienung kann die Pentax KP ein „Sehr gut“ als Endnote gewinnen. Im Auflösungstest zeigte sie Schwächen, während die extremen Werte in der Rauschmessung auf die übertrieben hohen ISO-Werte zurückzuführen sind, die die Kamera optional bietet. Bei Lichtempfindlichkeitseinstellungen, die von anderen Kameras als Maximum angeboten werden, ist ihr Rauschverhalten dagegen vergleichbar und sehr gut.
Die Filmfähigkeit der Pentax KP ist auf Aufnahmen in Full-HD-Auflösung begrenzt. Die Videos mit 1.920 mal 1.080 Pixel speichert sie im Apple-QuickTime-Format, wobei sie in den MOV-Dateien das übliche H.264-Kompressionsverfahren verwendet. Mit einer Datenrate von etwa 20 Megabit pro Sekunde bei einer Bildfrequenz von 30 Aufnahmen pro Sekunde nutzt sie auch hier Standardwerte. Neben den Vollbildmodi, die sowohl als PAL-kompatible 25 Aufnahmen pro Sekunde und an NTSC angelehnte 30 Bilder pro Sekunde (29,97 Aufnahmen pro Sekunde) möglich sind, bietet sie auch zwei Halbbildmodi mit 50i beziehungsweise 60i. Diese „Interlaced“-Modi sind nicht mehr empfehlenswert, sondern stammen aus der Zeit der Röhrenmonitore.
Für die Videoaufnahme muss die Kamera mittels des kleinen Hebels auf der Oberseite von Foto- auf Filmaufzeichnung umgeschaltet werden. Dies aktiviert gleichzeitig die Live-Vorschau im 16:9-Seitenformat auf dem LC-Display. Der Start der Aufnahme erfolgt dann über den normalen Kameraauslöser.
Manuelle Belichtungsmodi sind möglich. Auch die ISO-Einstellung kann von Hand vorgenommen werden. Beim Filmen beträgt die maximale Lichtempfindlichkeit ISO 25.600. Fokus und Weißabgleich lassen sich ebenfalls manuell vorgeben.
Auch der Tonpegel lässt sich vom Fotografen einstellen. Über einen 3,5-Millimeter-Anschluss kann ein externes Mikrofon mit der Pentax KP verbunden werden.
Die Pentax KP bietet gute Voraussetzungen für Videoaufnahmen. Ihr interner Bildstabilisator verhilft zu verwacklungsarmen Filmen, die Farbdarstellung ist durch einen treffenden Weißabgleich gut und nur wie bei Fotos in Teilen kräftig übersättigt. Die Schärfe in den Videoaufnahmen der neuen Pentax ist jedoch etwas zu niedrig.