Hersteller Sony
Modell RX100 V
Original Testbilder:
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Sony RX100 V - Kraftvoller Edel-Winzling

Eine Kompaktkamera im Preisbereich jenseits von 1.100 Euro – die muss schon etwas bieten. Und das fällt der RX100 in der fünften Generation ganz leicht.
Getestet in Ausgabe: FOTO HITS 1-2/2018

Mit der RX100-Serie bietet Sony seit 2012 eine Kompaktkamera-Reihe für gehobene Ansprüche an. Die Kameras basieren auf Ein-Zoll-Sensoren, die mit 13,3 mal 8,8 Millimetern deutlich größer sind als die sonst von Kompaktkameras bekannten Systeme.

Seit der ersten Version hat sich dabei die Auflösung der RX100-Modelle nicht verändert, denn sie lag und liegt auch bei der neuen Variante „RX100 V“ mit 20 Megapixel sehr hoch. Doch die Ausstattung und Möglichkeiten hat Sony in den letzten Jahren und von Generation zu Generation immer weiter verfeinert. 

Während die erste RX100 zum Beispiel ausschließlich auf ihr LCD als Sucher angewiesen war, wurde seit der dritten Generation ein hochauflösender elektronischer Sucher eingebaut. Auch die RX100 V besitzt daher einen brillanten OLED-Sucher mit einer Auflösung von 2,36 Millionen RGB-Bildpunkten, wie ihn auch die großen Systemkameras von Sony einsetzen. Der Sucher wird mittels eines Schiebeschalters nach oben aus dem Gehäuse gefahren. Dann muss der Fotograf noch das Okular ein wenig nach hinten ziehen (was ein wenig unhandlich ist), um es in die korrekte Schärfeebene zu bringen. Beim Ausschalten der Kamera muss man beides wieder manuell rückgängig machen. Praktischerweise erkennt die Sony das Zurückschieben und interpretiert dies auch als Ausschaltwunsch durch den Fotografen, sodass man nicht noch zusätzlich den On/Off-Schalter auf der Oberseite bedienen muss.

Der Einbau eines kleinen Klappblitzes und des elektronischen Suchers hat nur einen deutlichen Nachteil: Die Kamera besitzt keinen Blitzschuh, kann also nicht mit externen Systemblitzen oder mit einem Funkauslöser für eine Studioanlage beziehungsweise das „entfesselte“ Blitzen mit Slave-Geräten eingesetzt werden.

Sehr handlich ist der Einstellring am Objektiv, der je nach Aufnahmemodus oder Fokuseinstellung unterschiedliche Aufgaben übernimmt. Im S-Modus verstellt man die Belichtungszeit damit, bei M- und A-Einstellung natürlich die Blende und im P-Modus wird mit ihm die „Program Shift“-Funktion gesteuert. Ergänzt wird der Ring durch das Rändelrad auf der Rückseite, welches zudem als Richtungsschalter für die Menünavigation und Parametereinstellung zum Einsatz kommt. Gemeinsam mit dem per „Fn“-Taste erreichbaren Schnellmenü bietet die Sony damit eine intuitive und flotte Handhabung.

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Sony DSC-RX100 V Digitalkamera (Stacked Exmor RS CMOS Sensor, 40-Fach Super-Zeitlupe, Anti-Distortion Verschluss, 24-70 mm zeiss Vario-Sonnar T) [Altes Modell]

Neu ab 749,00 € (1 Artikel)

Technische Daten

Bild
  • Auflösung: 5.472 × 3.648 Pixel, 20 MP
  • Chip-Größe: 13,2 × 8,8 mm 
  • (Ein-Zoll-Klasse)
  • Objektiv: 24-70 mm (KB-Entsprechung); F1,8-2,8
  • Integrierter Bildstabilisator: ja
  • Verschlusszeiten:  30 bis 1/4.000 s (elektronisch bis 1/32.000 s)
  • Belichtungsmodi: Vollautomatik; P, S, A und M; Effekt- und Szenenmodi
  • ISO: 80-12.800 (erweitert bis 
  • ISO 25.600)
  • Autofokusfelder: 315 AF-Bereiche
  • Sucher: elektronisch mit 2,36 Mio. RGB-Bildpunkten; Live-LCD
  • LCD: 7,5 cm; 1,3 Mio. Bildpunkte
  • Preis (UVP): 1.199 Euro
  • Internet: www.sony.de

 

 

Aufbau

Besonderheiten

Die kleine Kamera ist schnell – sehr schnell. Die Belichtungseinstellung erfolgt ohne Verzögerung, wenn man den Auslöser halb herunter drückt. Ähnliches gilt für den Autofokus, der das von SLRs bekannte „Phasendetektionssystem“ nutzt und mit 315 (!) AF-Feldern die Schärfe präzise ermittelt. Schnell bewegte Motivelemente führt er dabei spielerisch nach, sodass auch Serienbilder mit kontinuierlicher Fokussierung möglich sind. Die kleine Kamera kann sogar bis zu 25 Bilder pro Sekunde erfassen. Dank eines riesigen Zwischenspeichers nahm sie im FOTO HITS-Test zirka 190 Bilder in Folge in dieser rasanten Geschwindigkeit auf, bevor der Schreibprozess auf die SDXC-Speicherkarte spürbar ins Stocken kam.

Bei Motiven, die sich extrem schnell bewegen, ist auch die hohe Verschlussgeschwindigkeit hilfreich. Die Sony kann Bilder mit einer Belichtungszeit von 1/32.000 Sekunde aufzeichnen, was in den Fotos selbst Formel-1-Autos in ihrer Bewegung „einfriert“.

Erwähnenswert sind auch die umfangreichen Zeitlupen-Möglichkeiten der Kamera, die damit neben hochauflösenden 4K-Videos eine weitere Video-Spezialität darstellen. Vier bis sechs Sekunden lange Sequenzen kann sie mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde aufzeichnen, sodass etwa eine PAL-Aufnahme mit normalerweise 25 Bildern pro Sekunde von vier auf 160 Sekunden gestreckt wird. Das entspricht einer Verdoppelung der Aufnahmedauer gegenüber dem Vorgängermodell. Bei den langsameren Einstellungen mit 240/250 Bildern pro Sekunde erreicht die RX100 V dabei sogar fast  Full-HD-Auflösung. Die Clips sind also optisch unauffällig in entsprechend skalierte Filmprojekte integrierbar. Im 1.000-Bilder-Modus erzeugt die Kamera zwar ebenfalls 1.920 mal 1.080 Pixel große MP4-Dateien, aber diese basieren auf hochskalierten Aufnahmen. Nichtsdestotrotz ist die Zeitlupenfähigkeit ein faszinierendes Merkmal der kleinen Kamera.

Im Test

Für einen vollgeladenen Akku gibt Sony eine Aufnahmeleistung von etwa 200 Bildern an. Das konnte im Test bestätigt werden, sorgt aber auch dafür, dass man für einen langen Urlaubstag mit intensiver Fotografie einen Zweitakku in der Tasche haben sollte. Auch bei der Speicherkapazität darf man nicht sparen. Wer im Raw-Modus fotografiert, muss mit 20 Megabyte pro Bild rechnen, sodass er zwingend mit 64 Gigabyte oder noch größeren Speicherkarten arbeiten sollte.

Dies gilt natürlich besonders dann, wenn man die 4K-Filmfunktion nutzt, da die Kamera hier ebenfalls hohe Datenraten nutzt.

Die Bedienung ist dank des Rändelrads auf der Rückseite, des Drehrings am Objektiv und der vielen Funktionsschalter effektiv und professionell. Die motorische Zoomverstellung sorgt für eine weiche, in sehr feinen Stufen mögliche Vorgabe der Brennweite. Nur für große Fotografenhände könnte die RX100 V vielleicht ein wenig zu klein sein, aber im Gegenzug ist sie problemlos transportierbar.

Porträt
Die hohe Schärfe in den RX100-V-Bildern ist auch im Porträt sichtbar. Das hochwertige Objektiv und der leistungsstarke Sensor sorgen gemeinsam für eine üppige Detailfülle.Das Rot der Kleidung wird von der kleinen Sony sehr kräftig reproduziert. Die Kamera liefert dennoch sehr differenzierte Nuancen, sodass die Stoffstrukturen klar erkennbar sind.
Testaufbau
Auch schwierige Bildelemente stellen das Kompaktmodell nicht vor Probleme. Die metallischen Reflexe im Sieb und auf der Platine werden ohne Bildfehler reproduziert. An den Kontrastkanten des Siemenssterns sind zudem keine chromatischen Aberrationen erkennbar.Dank sehr guter und sauberer Differenzierung auch schwieriger Farbtöne, die durchaus mit der Leistung der großen Systemkameras von Sony mithalten kann, liefert die kleine RX100 V scharfe, detailreiche Bilder. Auch die Kontrastdarstellung ist sehr gut.
Farbwiedergabe
Die Sony erzeugt insgesamt recht kräftige Farben, denn die mittlere Farbsättigung liegt bei etwa 107,4 Prozent. Speziell die dunklen Blautöne und einige Gelb- beziehungsweise Grünnuancen zeigen Abweichungen, die zum Teil auf der erhöhten Sättigung beruhen.Die Farbwiedergabe der wichtigen Hauttöne gelingt der ultrakompakten RX100 V sehr gut. Sony-typisch „schönt“ sie die Nuancen durch leicht erhöhte Gelb- und Magentaanteile, die für einen Teint der Marke „Frischlufttag an der Sonne“ sorgen, auch wenn der reale Hautton der porträtierten Person deutlich blasser ist.Der automatische Weißabgleich sorgte auch bei der Aufnahme der Testtafel für eine stimmige Grundtendenz.
Schärfe
Mit 3.529 von 3.648 Linien in der Bildhöhe setzt die Sony RX100 V die Auflösungstafel exzellent um. Da die Kontraste kräftig wiedergegeben werden, entsteht trotz moderater Nachschärfung ein kleiner „Clipping“-Effekt.
Rauschen
Das Luminanzrauschen ist gegenüber Kameras etwa mit APS-C-Sensor leicht erhöht, bleibt aber erfreulicherweise bis ISO 6.400 unter der Ein-Prozent-Marke. Die maximale Bilddynamik erreicht sie in der ISO-200-Einstellung.
Dynamik
Der Luminanzrauschwert von 1,5 Prozent bei ISO 12.800 liegt im guten Mittelfeld auch von Systemkameras. Das Farbrauschen unterdrückt die Kamera mit einer kräftigen Filterung, sodass der Verlauf des „Noise Spectrum“ erwartungsgemäß sehr geglättet wirkt.
Vergleich Bildrauschen
Insgesamt zeigt die RX100 V ein für diese Sensorklasse erfreulich ausgewogenes Verhältnis aus Rauschverhalten und der gegensteuernden Filterung beziehungsweise digitalen Optimierung der Bilder.

Bewertung

Pro: Vielfältige Einstellmöglichkeiten, um die Kamera manuell gezielt an das Motiv anpassen zu können, sowie eine exzellente Bildqualität und Gesamtausstattung sprechen für die kleine Sony.

Contra: Die Verwendung des eingebauten Suchers könnte einfacher und handlicher sein. In einigen Aufnahmesituationen haben wir die Möglichkeit vermisst, externe Blitzgeräte einzusetzen.

Ergebnisse

Fotoauflösung
Fotoauflösung
Ausstattung
Ausstattung
Testresultate
Testresultate

Fazit: Foto

Die Sony liefert tolle Leistung bei Auflösung, Farbwiedergabe und Dynamik. Auch die Ausstattung ist beginnend beim hochauflösenden Sucher bis hin zu den umfangreichen Zeitlupen- und auch 4K-Videofunktionen sehr gut. Das alles kostet jedoch einiges: Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.199 Euro ist die Sony RX100 V kein Anwärter für den Titel „Günstige Zweitkamera für die Jackentasche“. Stattdessen ist sie ein ultrakompakter und annähernd gleichwertiger Ersatz für die große Systemkamera. Wer so etwas aber braucht, sollte sie sich durchaus leisten.

Videotest

Das kompakte Kraftpaket liefert nicht nur bei Fotos sehr gute Aufnahmen, sondern kann auch für hochauflösende Videoproduktionen verwendet werden. Ihre 4K-Filme speichert die Sony im eigenen XAVC-S-Format, das als H.264-Ableger und im Fall der RX100 V mit sehr hohen Datenraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde arbeiten kann. Für letzteres sind natürlich auch sehr schnelle Speicherkarten notwendig, sodass die Kamera für diesen Modus zwingend eine UHS-I-kompatible SD-Karte gemäß U3-Spezifikation verlangt.

Neben 4K-Aufnahmen im XAVC-S-Format schreibt die Sony auch Full-HD-Filme im AVCHD-2.0-Standard, sodass diese Aufnahmen kompatibel zu klassischen Camcordern sind. Bei Full-HD-Aufnahmen erreicht sie extreme Bildraten. Sie kann dann mit bis zu 100 Aufnahmen pro Sekunde arbeiten, sodass auch ohne Verwendung ihres HFR-Modus die Erzeugung von Zeitlupen möglich ist.

Die Kamera bietet alle vollautomatischen Belichtungsprogramme sowie Halbautomatiken wie etwa Zeit- oder Blendenvorwahl an. Diese werden nicht über das Moduswahlrad aktiviert, sondern stehen im Menü zur Wahl, wenn man die Kamera mit dem genannten Rad in den „Filmmodus“ schaltet. Auch für das Auslösen muss immer der Video-Startknopf rechts oben an der Rückseite des Gehäuses verwendet werden.

Der Tonpegel ist manuell einstellbar, aber ein externes Mikrofon kann man leider nicht anschließen.

Videofunktionen

  • Max. Auflösung: 3.840 × 2.160 Pixel
  • Max. Frequenz: 24/25/30 Vollbilder/s
  • Videoformat: XAVC-S; AVCHD
  • Speicher: 1 × SD/SDHC/SDXC-Karten
  • Zoomen bei Filmaufnahme: ja
  • Fokussieren bei Filmaufnahme: ja, kontinuierliche Schärfenachführung
  • Stabilisator: ja
  • Manuelle Belichtung: ja
  • Manuelle ISO-Einstellung: ja
  • Manueller Tonpegel/Mikrofonanschluss: ja/nein
  • Besonderheit: Extreme Zeitlupen
  • Internet: www.sony.de
Auflösung
1.888 von 2.160 Linien in der Bildhöhe bei 4K-Aufnahme sind ein sehr gutes Auflösungsergebnis für die RX100 V. Bei Full-HD-Aufnahmen liefert sie mit 740 von 1.080 Linien ein noch gutes Ergebnis.
Farbverteilung
Der Weißabgleich erzeugt insgesamt eine neutrale Farbwiedergabe. Nur die hellsten Nuancen tendieren in Richtung Gelb. Das ist auch bei der Testaufnahme unten im Bild zu sehen.
Realbildaufnahmen
Das sonnige Tageslicht gibt die Sony RX100 V im Videomodus mit einem leichten Gelb­überschuss wieder. Die feinen Details werden in der 4K-Aufnahme sehr gut reproduziert.
Bewertung
Bewertung

Fazit: Video

Die Sony RX100 V ist eine leistungsstarke 4K-Kamera im Jackentaschenformat, die damit auch bei professionellen Produktionen als B-Kamera für Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven oder für ein sehr unauffälliges Arbeiten einsetzbar ist. Viele Einstellmöglichkeiten machen eine gezielte Belichtungseinstellung der Filme möglich.

Sony RX100 V: Gesamtnote

Bild