Hersteller | Yi | |
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Modell | M1 | |
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Die Sensorauflösung der Kamera beträgt 5.184 mal 3.888 Pixel und damit 20 Megapixel. Sie kann die Fotos auch intern interpolieren, um sie als 50-Megapixel-Bilder zu sichern. Ein solcher Schritt lässt sich aber auch in jedem Bildbearbeitungsprogramm durchführen. Sinnvoller ist dagegen die Möglichkeit, Raw-Bilder mit der Yi M1 zu fotografieren. Diese speichert sie als DNG-Dateien, die jedes bessere Bildverarbeitungsprogramm öffnen, optimieren und dann schlussendlich als Standard-Formate in JPEG oder TIFF ausgeben kann.
Fast die gesamte Steuerung der Kamera erfolgt über den LC-Monitor der kleinen Yi, der mit einer Bilddiagonalen von 7,5 Zentimetern und einer Auflösung von 1.040.000 RGB-Bildpunkten Standardwerte für Größe und Pixelwerte bietet. Ergänzt werden die Bedienelemente durch ein Moduswahl- sowie ein Parametereinstellrad auf der Oberseite sowie nur zwei Tasten auf der Rückseite. Zusätzlich besitzt die Yi-Kamera noch einen Auslöser samt Ein-/Ausschalthebel und einen zweiten Aufnahmeknopf, der die Videoaufzeichnung startet – und das war es an Schaltern und Rädchen.
Stattdessen befindet sich auf dem LCD ein virtueller Knopf, der ein Kurzmenü aufruft. Darüber sind Fokusmodus, ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich, Belichtungsmessbereich (Mehrfeld-, mittenbetonte oder Spotmessung) sowie Bildformat und Bildfolgemodus (Einzelbild, Serienfotos) sofort erreichbar und können mit dem Einstellrad rechts oben festgelegt werden. Das eigentliche Hauptmenü mit weiteren Einstellungen erscheint dagegen auf dem Monitor, wenn man auf dem Touchscreen vom linken Rand nach rechts in die Mitte wischt. Es besteht aus vielen Icons, die per Fingertipp aktiviert werden.
Durch Wischbewegungen nach unten erreicht man alle Vorgaben des Menüs, die untereinander auf insgesamt drei Bildschirmseiten zu finden sind.
Nutzt man manuelle Belichtungsprogramme, tippt man die Schaltfläche für den jeweiligen Parameter an – etwa die Verschlusszeit – und bedient dann das Einstellrad auf der Oberseite, um sie zu verstellen. Mit Belichtungszeiten zwischen 60 und 1/4.000 Sekunde sowie einem Bulb-Modus bietet die Yi M1 übrigens deutlich mehr Gestaltungsspielraum als viele Kompaktkameras.
YI Technology M1 95017 Mirrorless Digitalkamera (20 MP, 4K, Wechselobjektiv 12-40mm, F3,5-5,6 Objektiv) schwarz
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Die Kamera bietet einen Szene-Modus an, der die üblichen Standardmotive wie „Landschaft“, „Porträt“, „Feuerwerk“, „Porträt bei Nacht“ und ähnliches abdeckt. Alle Programme sind wählbar, wenn die Kamera per Moduswahlrad auf die Motivprogramme umgeschaltet wird. Steht das Modusrad zum Beispiel auf der P-Einstellung, erreicht man durch eine Wischbewegung nach links auf dem Monitor eine gekürzte Auswahl etwa mit Schwarz-Weiß-Modi.
Daneben gibt die Kamera weitere Hilfestellungen. Sie blendet etwa für Porträtaufnahmen abstrahierte Konturen von Personen halbtransparent über das Sucherbild ein, damit man einen passenden Bildausschnitt festlegen kann. Ärgerlicherweise funktionieren nicht alle „Gestaltungsvorlagen“ mit den beiden bisher verfügbaren Yi-Objektiven, die größere Anzahl ist für das 42,5-Millimeter-Objektiv vorgesehen.
Die App für das Smartphone, mit dem sich die Kamera steuern lässt, gibt viele Gestaltungstipps für Fotos, die mit Beispielbildern illustriert sind und kurz das Wichtigste zum jeweiligen Bildaufbau beschreiben.
Leider besitzt die Kamera keinen eingebauten Mini-Klappblitz oder eine starke LED, wie sie bei Smartphones als Blitzersatz zum Einsatz kommt. Sie ist aber mit einem Blitzschuh ausgerüstet, um externe Geräte nutzen zu können, die Yi Technology selbst nicht anbietet. Im Zubehörangebot des Herstellers finden sich lediglich ein externes Ladegerät und Ersatzakkus. In der Basisausstattung wird der Lithium-Ionen-Akku der Yi M1 auf zwei Wegen mit Energie versorgt: über ein mit dem PC verbundenes USB-Kabel oder über den USB-Ladestecker, der zum Lieferumfang der Kamera gehört.
Neben den Modi für Einzel- und Serienbildern beherrscht die Kamera Intervallaufnahmen. Sie speichert nur keine Einzelbilder, sondern setzt diese Fotos direkt in ein Zeitraffervideo mit Auflösungsstufen bis maximal 4K als MP4-Datei um.
Um Bilder und Filme zu speichern, verfügt die Kamera über einen Kartenschacht für SD/SDHC/SDXC-Karten. Laut Hersteller ist sie kompatibel zu Medien mit einer Speicherkapazität von 512 Gigabyte. Mit den im Test verwendeten und bis 128 Gigabyte großen Karten etwa von SanDisk kam sie problemlos zurecht. Um Bilder auf den Rechner zu übertragen – und den Akku aufzuladen – besitzt die Kamera einen USB-2.0-Anschluss. Auch eine HDMI-Schnittstelle ist vorhanden, mit dem die Yi M1 Fotos und Videos auf Fernsehern zeigt.
Drahtlos nimmt die Kamera über Bluetooth Verbindung zum Smartphone oder Tablet-PC auf. Zusätzlich arbeitet sie mit einer WLAN-Verbindung, etwa wenn die App als Fernsteuerung mit Live-Sucherbild auf dem Mobilgerät genutzt werden soll. Die Fernsteuer-Software erlaubt die Einstellungen aller Belichtungsparameter, wenn die Kamera auf entsprechende Modi wie S, A und M umgeschaltet wurde. Überraschend ist nur, dass bei Aktivierung der Fernsteuer-App die Raw-Aufzeichnung abgeschaltet und daher nur per JPEG gesichert wird.
Pro: Gelungenes Konzept für Einsteiger und Gelegenheitsfotografen, die trotz einfachster Bedienung eine Systemkameras wünschen. Die Flexibilität durch Wechselobjektive ist ihr dickster Pluspunkt.
Contra: In der Darstellung der Bilder kommt die Yi M1 nicht an aktuelle MFT-Kameras anderer Hersteller heran. Auch einige Details stören, zu denen etwa der fehlende Blitz gehört.
Mit der Yi M1 erhält man eine Kamera, deren Bedienung sich an Foto-Apps von Smartphones orientiert und die auch wenig mehr Möglichkeiten als Kompaktkameras besitzt. Diese kombiniert sie aber mit der Bildqualität einer Micro-Four-Thirds-Kamera, bei der vor allen Dingen der gegenüber Smartphones größere Bildsensor seine Stärken ausspielt. Das ist ein ungewöhnliches Konzept, das seine Freunde finden kann, auch wenn Bildqualität, Autofokus und Zusatzfunktionen nicht ganz mit den teils extremen Leistungen der aktuellen spiegellosen Systemkameras mithalten.
Wie alle anderen modernen Micro-Four-Thirds-Kameras kann auch die Yi M1 Filme in 4K-Auflösung mit 3.840 mal 2.160 Pixel speichern. Auch kleinere Videomodi etwa mit Full-HD-Auflösung stehen bereit. Mit dem „2K“-Modus mit 2.048 mal 1.536 bietet sie dagegen ein eher exotisches Zwischenformat. Bei den Aufnahmefrequenzen zeigt sie sich etwas einseitig, denn sie bietet keine PAL-kompatiblen Modi an, sondern filmt 4K mit 30 Bildern und erlaubt bei Full-HD immerhin 60 Aufnahmen pro Sekunde.
Gespeichert werden ihre Filme genauso wie die Fotos auf SD-Karten. Als Dateiformat kommt MP4 mit einer H.264-Komprimierung zum Einsatz – das modernere und speziell für 4K entwickelte H.265 kennt sie nicht, denn dazu müsste ihr Bildprozessor für die Encodierung noch deutlich mehr Dampf besitzen.
Die Aufnahme der Videos erfolgt einfach, indem man den mit rotem Punkt versehenen Zusatzauslöser drückt, der sich in der Mitte des Moduswahlrads auf der Kameraoberseite befindet. Danach erfolgt grundsätzlich alles automatisch, denn eine manuelle Belichtungseinstellung ist für Videos leider nicht vorgesehen. Auch eine Veränderung der ISO-Einstellung ist nicht möglich, sondern die Lichtempfindlichkeit wird grundsätzlich von der Kamera vorgegeben. Nur die EV-Einstellung zur globalen Korrektur der Helligkeit um plus/minus fünf Belichtungsstufen hat Auswirkungen auf die Filmaufnahmen.
Die Farbdarstellung der Yi M1 überzeugt auch im Videomodus, an die Auflösung beziehungsweise die Detailwiedergabe sowohl bei 1.080p als auch 4K muss man kleine Abstriche machen. Das größte Manko der Kamera ist sicherlich die fehlende Möglichkeit, bei Videoaufnahmen manuelle Belichtungsvorgaben machen zu können.