Hersteller Fujifilm
Modell X-T100
Original Testbilder:
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Fujifilm X-T100 - Einsteiger, aber oho!

Mit der X-T100 bringt Fujifilm die ­Schwesterkamera der X-A5 auf den Markt, die deren kleinen Schwächen ­beeindruckend behebt.
Getestet in Ausgabe: FOTO HITS 9/2018

In ihrem Inneren ist die neue Fujifilm-Kamera weitgehend identisch mit der in der letzten FOTO HITS-Ausgabe 7-8/2018 getesteten X-A5. So arbeitet die X-T100 mit einem APS-C-gro­ßen Sensor, der 24 Megapixel bietet und dessen Farbfilter im klassischen Ba­yer-Muster angeordnet sind. Wie die A5 verzichtet sie auf Fujifilms eigenen „X-Trans CMOS“-Sensor, der Top-Modellen wie der X-T2 oder X-H1 vorbehalten bleibt.

Dafür orientiert sich die Bedienung und Handhabung der X-T100 stärker an diesen SLR-ähnlichen Modellen als an der X-A5. So besitzt die neue Fujifilm einen elektronischen Sucher mit 2,36 Millionen RGB-Bildpunkten, statt wie die X-A5 nur mit einem Rückseitendisplay zu arbeiten. Der LC-Monitor der X-T100 ist zudem klapp- und zur Seite schwenkbar, sodass er zur Front zeigt – was etwa bei Selfies hilft oder Video-Blogger unterstützt. 

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Technische Daten

Bild
  • Auflösung: 6.000 × 4.000 Pixel, 24 MP
  • Chip-Größe: 23,5 × 15,7 mm (APS-C-Format)
  • Objektiv: 14-45 mm; f3,5-5,6
  • Integrierter Bildstabilisator: nein; abhängig vom Objektiv
  • Verschlusszeiten: Bulb; 30 bis 1/4.000 s (elektronisch: 1/32.000 s)
  • Belichtungsmodi: Vollautomatik; P, Tv, Av und M; Motivprogramme
  • ISO: 200-12.800 (erweitert 51.200)
  • Autofokusfelder: 91 AF-Felder; einzeln wählbar
  • Sucher: Elektronischer Sucher mit 2,36 Mio. RGB-Bildpunkten
  • LCD: 7,5 cm; 1.040.000 Bildpunkte
  • Preis (UVP): 699 Euro (mit Objektiv)
  • Internet: www.fujifilm.eu/de

Aufbau

Handlich

Die Ausrüstung mit Drehrädern auf der Oberseite ähnelt zwar den größeren Modellen, doch die Räder übernehmen andere Aufgaben. Während bei der X-T2 oder X-H1 die Verschlusszeit und die ISO-Einstellung damit festgelegt wird, arbeitet das neue Drehrad links oben auf der X-T100 kontextabhängig und übernimmt sehr unterschiedliche Aufgaben. Im P-Belichtungsmodus etwa wählt man damit eine der analogen Filmsimulationen, die die X-T100 wie alle Fujifilm-Kameras in großer Fülle anbietet. Beim Wechsel in den „SP“-Modus lassen sich die motivabhängigen Aufnahmeeinstellungen etwa für „Fotos im Schnee“, „Feuerwerk“ oder „Sonnenuntergang“ einstellen. Im „Advanced“-Modus legt man damit Sonderfilter wie „Fisheye“-Aufnahme, „Low/High Key“, „Sternenfilter“ und anderes fest. Die Funktionsbelegung des Rads lässt sich ebenso wie die des „Fn“-Knopfs rechts auf der Oberseite im Menü ändern. Normalerweise schaltet dieser im P-Modus zwischen den einzelnen ISO-Stufen um oder aktiviert bei Wiedergabe der Bilder die drahtlosen Kommunikationssysteme mit Bluetooth und WLAN. Die freie Belegung gilt auch für die virtuellen Funktionstasten, die auf dem berührungsempfindlichen LC-Display der X-T100 zu finden sind.

Das ebenfalls unbeschriftete Drehrad rechts oben dient im manuellen Modus der Kamera zur Verschlusszeitvorgabe, während die Blendengröße mittels des rechts oben auf der Rückseite des Gehäuses eingelassenen Rändelrädchens verstellt wird. Beide Parameterräder übernehmen in anderen Aufnahmemodi weitere Aufgaben. So stellt man etwa mit dem Rändelrädchen bei Wahl der „AF“-Taste auf der Rückseite die gewünschten AF-Felder ein.

Apropos AF-System: Dieses ist gegenüber der X-A5 etwas flotter geworden. Es erreicht zwar nicht ganz die X-T2-Geschwindigkeit, doch kommt es bei der X-T100 zum Beispiel mit ihrer Serienbildgeschwindigkeit von sechs Aufnahmen pro Sekunde durchaus mit, um bewegte Objekte im Fokus zu halten.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die an der X-A5 kritisierten Punkte, zu denen als wichtigster Aspekt der fehlende Sucher gehörte, bei der X-T100 komplett ausgemerzt sind. Die Handhabung der Kamera ist für SLR-Anwender kein Problem, wenn man sich einmal an die überbordenden Menüs der Fujifilm-Serie gewöhnt hat. Insgesamt verdient die Kamera damit sehr gute Noten auch für die Benutzerfreundlichkeit.

 

Im Test

Der gegenüber der X-A5 erweiterte Zwischenspeicher in der X-T100, der ein Grund für die gesteigerte AF-Leistungen ist, macht sich auch bei Serienbildern bemerkbar. Die Geschwindigkeit blieb zwar bei den erwähnten sechs Aufnahmen pro Sekunde, aber die Bildfolgen sind jetzt im JPEG-Modus nicht begrenzt, sondern nur von der Kapazität der Speicherkarte (oder des Akkus) abhängig. So kann man auch flotte Motive mit der X-T100 problemlos im Blick und damit Bild festhalten.

Porträt
Am Auge beziehungsweise den Wimpern des Models ist die hohe Schärfe der X-T100-Aufnahmen erkennbar. Teilweise sind extreme Kontrastkanten durch den Bildprozessor etwas überbetont, aber insgesamt wirken die Fotos trotz der knackigen Schärfe natürlich und in sich stimmig.Hauttöne sind kein Problem für die Fujifilm X-T100, wie das Porträtbild zeigt. Es wurde mit automatischem Weißabgleich und ohne Änderungen der Farbgebung etwa durch Nachbearbeitung der Raw-Version aufgenommen. Die Verläufe in den Hauttönen sind erfreulich glatt und stufenlos.
Testaufbau
Auch im Standardtestbild ist an der guten Darstellung der feinen Strukturen auf der Platine oder der Drähte des Metallsiebs die hohe Auflösung beziehungsweise Schärfe der X-T100-Ergebnisse ablesbar. Auch in diesem Motiv ist das kräftige Rot leicht überstrahlt, aber es sind durchaus Differenzierungen erkennbar.
Vergleich Bildrauschen
Der Normalbereich der ISO-Einstellungen reicht von ISO 200 bis ISO 12.800 und wurde für die Testbilder genutzt. Bei ISO 200 entstehen saubere Ergebnisse ohne sichtbares Rauschen, auch die Farbdarstellung ist sehr gut. Im ISO-12.800-Modus macht sich die kamerainterne Glättungsfilterung gegen das Bildrauschen sichtbar bemerkbar. Die Sättigung wird nur geringfügig verringert.

Bewertung

Pro: Die sehr gute Bildqualität mit hoher Schärfe gehört zu den Stärken der X-T100. Die Bedienung ist einfach; Einflussmöglichkeiten auf Bilder etwa per Filmsimulation sind vielseitig.

Contra: Wegen des kompakten Gehäuses sind einige Bedienelemente sehr klein und nah aneinander angebracht. Das gilt etwa für den „Fn“-Knopf und den Video­auslöser, für deren Bedienung man sehr spitze Finger benötigt.

Ergebnisse

Fotoauflösung
Fotoauflösung
Ausstattung
Ausstattung
Testresultate
Die Kamera setzt die nominelle Sensorauflösung von 4.000 Linien in der Bildhöhe im Messlabor mit 3.889 Linien in der Bildhöhe sehr gut um. Die Farbsättigung wirkt ein wenig übertrieben, lässt sich aber unter anderem durch die Filmsimulationen noch dem eigenen Geschmack anpassen. Der Dynamikumfang ist gut, könnte bei einer APS-C-Kamera aber noch ein wenig höher sein.

Fazit: Foto

Die X-T100 ist gegenüber der X-A5 vermutlich der sinnvollere Einstieg in die Welt der X-Kameras von Fujifilm. Sie bietet eine umfangreiche Ausstattung, die sich mit großem Sucher und vielen Bedienungsschaltern an klassischen SLRs beziehungsweise den größeren X-Systemkameras von Fujifilm orientiert. Die Leistungen der kleinen – und vergleichsweise preisgünstigen – Kamera sind beachtlich, dies gilt speziell für die fotografischen Aufnahmen. Bei Videos dagegen macht sich eine sichtbare Überschärfung der Bilder bemerkbar. 

Realbildaufnahmen
Die Fujifilm X-T100 erreicht zwar beim Auflösungstest ihrer Full-HD-Videos mit 1.059 von 1.080 Linien in der Bildhöhe ein sehr hohes Ergebnis, erkauft dies aber durch eine sehr starke elektronische Nachschärfung, die im Beispielvideo sichtbar wird. In den Strukturen auf den Dächern der Gebäude treten daher auch Moiré-Effekte auf.

Fujifilm X-T100: Gesamtnote

Bild