Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Literatur  

Bildband sucht die Seele und findet den Körper

Monica Belluccis vielfältige Formen

Zahlreiche Starfotografen würdigten die italienische Schauspielerin in ihren Aufnahmen, etwa Peter Lindbergh, Helmut Newton, Richard Avedon, Sante D´Orazio oder Bettina Rheims. Der neue Bildband versammelt einige Aufnahmen.

Sie sollen die verschiedenen Facetten von Bellucci zeigen, wie das Vorwort verspricht. Dass die Aufnahmen selbst nicht langweilig werden, dafür sorgen die verschiedenen Stile der Fotografen. Allerdings traute sich keiner, etwas jenseits dieses Prachtkörpers zu suchen. Daher räkelt sich Bellucci überall mehr oder weniger nackt, um die Rolle der Verführerin zu spielen. Es ist offensichtlich, dass sie diese Kunst vorzüglich beherrscht. Die komplexe Persönlichkeit der Bellucci spiegelt dies aber nicht wider.

Für die Schauspielerin gelten ähnliche Qualitäten, wie sie ihrem Kollegen Tom Cruise zugesprochen werden: Dieser sei so hohl, dass man in ihn wie in eine leere Schale jedweden Inhalt gießen könne. Cruise drücke ihn dann perfekt aus. Was für das Denkvermögen von Cruise gilt, lässt sich auf den Körper von Bellucci übertragen: Jeder Fotograf darf ihm die Form geben, die er will.

Statt also auf Bellucci zu achten – und es ist schwer, die Augen von ihr zu wenden – darf man sich den eigentlichen Stars zuwenden: den Fotografen. Richard Avedon etwa erfreute sich an ihrem ausladenden Körper, um ihn in der nächsten Aufnahme in ein Korsett zu zwängen, während Peter Lindbergh seine Fotos von dem herrlich arroganten Mund und den durchdringenden Augen beherrschen ließ.

Monique Kouznetzoff (Hrsg.): Monica Bellucci. Schirmer/Mosel 2010, 254 Seiten, Hardcover, ISBN: 978 3 8296 0499 4, Preis: 58 Euro

 


Anzeige
Anzeige
Anzeige