Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Literatur  

Fotobuch: Das Porträt in der Fotografie

Gesichtspunkte

Der nüchterne Klappentext kündigt ein aussichtsloses Unterfangen an: Das Por­trät in der Fotografie allgemeingültig zu beleuchten. Schließlich ist das Was, Wie und Warum dieses Sujets so vielgestaltig wie das gesamte menschliche Possenspiel: Porträts wollen sogar das Innerste ausforschen, hervorholen, vervielfältigen oder gar auslöschen. Dem Kunsthistoriker Philip Prodger gelingt es, diesen Wirrwarr zu bändigen, indem er ihn nicht streng wissenschaftlich klassifiziert. Stattdessen verknüpft er locker acht Aspekte wie etwa „Tod durch Selfie“ oder „Vermarkte dich selbst“.

Die Überschriften klingen auf den ersten Blick etwas salopp. Zudem bringt es die Herangehensweise mit sich, dass der Autor munter durch die Jahrzehnte springt. Nichtsdestotrotz erläutert er die Porträtfotografie durchaus tiefgründig. Dabei geht Prodger eher erzählerisch als akademisch vor, was trotz des gewichtigen Buchtitels eine kurzweilige Lektüre ergibt. Nicht zuletzt illustriert er seine Gedanken durch zahlreiche prägnante Aufnahmen. Ein Leser kann daher statt eines mühseligen Studiums durch die Seiten blättern und sich geistige Anregungen herauspicken.

Phillip Prodger: Das Porträt in der Fotografie. Prestel 2021, Hardcover, 240 Seiten, 200 Abbildungen, ISBN: 978 3 7913 8795 6, Preis: 35 Euro.


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