Fotobuch: Thomas Hoepker
Der Weg zurück
Den ersten Road Trip in die USA unternahm Thomas Hoepker 1963. Er bewunderte einerseits den Fortschrittsglauben, andererseits sagte er: „Wir fanden, was wir finden wollten.“ Dementsprechend deutete er mit dem Finger auf bigotte Spießer oder soziale Ungleichheit. In den Bildern tauchen sie als absonderliche Details der US-Kultur auf, etwa als „Jesus rettet dich“-Werbetafel oder Rodeo-Spektakel. Die Schwarz-Weiß-Serien werden immer wieder von aktuellen Farbfotos unterbrochen, die eine Idee vom heutigen Blickwinkel Hoepkers geben.
Die Werke von 2020 kontrastieren nicht nur das Damals und Heute der Vereinigten Staaten. Sie sind auch ein Ausgangspunkt des Erinnerns, an dem jeder Mensch beginnt, wenn er die erste Seite eines Fotoalbums aufschlägt. Hier blickt man mit den Augen Hoepkers auf den Künstler, der er war und ist, während ihm die Demenz zunehmend seine Erinnerungen raubt. Als großartiger Erzähler schafft er es noch immer, den Leser auf eine emotionale Reise mitzunehmen, die (abgeklärt? verblüfft?) mit den Worten endet: „So war’s.“
Thomas Hoepker: The Way It Was – Road Trips USA. Steidl 2022, 192 Seiten, englisch, Hardcover, ISBN 978 3 96999 081 0, Preis: 45 Euro.
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