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Die zehn besten ...

… Spezialitäten von Stativen

Stative verschaffen der Foto- und Filmausrüstung einen sicheren Stand. Für die praktischen Helfer gibt es aber auch verschiedene Ausstattungen, die je nach Situation hilfreich und zu beachten sind.

1. Dornen und Plattfüße

Stative verschaffen der Foto- und Filmausrüstung einen sicheren Stand. Je nach Untergrund kann aber eine Speziallösung nötig sein. Dazu gehören etwa Füße mit größerer Auflagefläche und Profil bei sehr glatten Flächen oder aber Dornen (auch als Spikes bekannt). Letztere vereinfachen es, die Stativbeine in den Boden zu treiben, um jegliches Verwackeln auszuschließen.

Praktisch ist, wenn verschiedene Fuß-Varianten austauschbar sind. So wie etwa bei Vanguards „Abeo“-Serie. Hier stehen Dorne, Weichgummi- und Schneeprofilschuhe zur Wahl.

2. Dreieckstuch zum Einhängen und Ablegen von Zubehör oder zum Beschweren

Zahlreiche Stative besitzen eine Halterung am unteren Ende der Mittelsäule. Sie dient dazu, Gewichte einzuhängen und damit den Schwerpunkt des Stativs abzusenken, was für eine verbesserte Standfestigkeit sorgt. Im einfachsten Fall handelt es sich dabei um einen Rucksack. Kann der nicht eingesetzt werden, tritt ein spezielles Dreieckstuch an seine Stelle. Es wird mittels Ösen eingehängt und kann mit allem beschwert werden, was gerade verfügbar ist: Steine, Wasserflaschen oder die mitgeführte Objektiv-Sammlung.

3. Umlegbare Mittelsäule

Aufwendige Stativkonstruktionen besitzen eine umlegbare Mittelsäule. Sie ist an einem zusätzlichen Drehgelenk befestigt, das sich in nahezu beliebiger Position feststellen lässt. Der Vorteil: Das Dreibein behält seinen festen Stand, auch wenn die Kameraposition deutlich verändert ist. Fotografen können so auf Wunsch bequemer arbeiten oder aber Positionen erreichen, die ohne diese Funktion nicht denkbar wären: etwa das Überbrücken eines Hindernisses.

4. Umkehrbare Mittelsäule

Häufiger als die Lösung unter Punkt Drei ist die gänzlich umkehrbare Mittelsäule anzutreffen. Der Mechanismus ist einfach: Das Rohr kann entnommen und umgekehrt wieder eingesetzt werden. Auch hier ist der Zweck, den stabilen Stand beizubehalten. Die Kamera lässt sich so außerdem extrem nah über dem Boden positionieren, etwa für Makro­aufnahmen, bei denen keine Verwacklung zulässig ist.

5. Wagen/Rollen für Kamerafahrten

Gerade für Filmer sind Stative unersetzlich, um die Aufnahmen zu stabilisieren. Doch geraten die Konstruktionen an ihre Grenzen, wenn es um Mobilität und Kamerafahrten geht. Auch dafür existieren Lösungen, etwa einfache Stativrollen, die statt der gewöhnlichen Füße an den Enden der Stativbeine angeschraubt werden oder die in der Abbildung oben gezeigten Stativwagen. Sie bieten eine eigene, sehr stabile Konstruktion durch die feste Verbindung der drei Rollen, auf die sich ein nahezu beliebiges Stativ stellen lässt. Sie lassen sich auch mit Lampenstativen verwenden, etwa um schnelle Positionswechsel zu ermöglichen.

6. Spezielle Stativköpfe

Am weitesten verbreitet sind so genannte Kugelköpfe, die sich mit einem Kugelgelenk frei bewegen lassen. Sie verschaffen große Flexibilität, sind jedoch nicht so exakt wie andere Lösungen, wie etwa der oben gezeigte Drei-Wege-Neiger. Dessen drei Achsen können separat verstellt und fixiert werden. Daher ist der Drei-Wege-Neiger etwa bei Landschafts- und Architekturaufnahmen sehr beliebt. Für Videoaufnahmen ist dagegen ein Videokopf hilfreich. Er besitzt eine spezielle Platte mit Bohrungen für gebräuchliche Videosysteme sowie Fluid-gedämpfte Bewegungselemente. Sie gestatten ruckelfreie Schwenks der Kamera mit regelbarem Kraftaufwand.

7. Stativkopf-Lösungen

Selbst für Stativköpfe sind Erweiterungen und Alternativen verfügbar, die das Leben eines Fotografen erleichtern. Novoflex etwa bietet mit den so genannten Gabelköpfen eine V-förmige Konstruktion, auf der sich vor allem langbrennweitige Objektive oder Spektive ablegen lassen. Sie machen die Linsenkonstruktion unabhängig von festen Stativschellen und ermöglichen schnelle Wechsel, da keine feste Verbindung mit dem Stativ besteht.

Landschaftsfotografen vertrauen auf L-Schienen, eine ist oben abgebildet. Sie erlauben einen Wechsel vom Quer- ins Hochformat, garantieren dabei aber das Beibehalten der exakten Kameraausrichtung und des anvisierten Objekts.

8. Flexible Stativbeine

Spezialstative wie der rechts abgebildete Gorillapod besitzen flexible Beine. Deren Elemente sind mit verdrehbaren Gelenken ausgestattet, die ein Verbiegen erlauben.

Dank ihnen kann eine Kamera oder auch ein Blitzgerät an vorhandenen Halterungen wie Laternenmasten, Geländern, Ästen oder Felsvorsprüngen befestigt werden. So lässt sich eine stabile Position erreichen, auch wenn kein Platz für ein Stativ mit starren Beinen vorhanden ist.

Lösungen wie den Gorillapod gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Eine kleine Variante eignet sich für Kompaktkameras, zudem gibt es größere Modelle mit verlängerten Beinen und einer Tragkraft von mehreren Kilogramm.

9. Stativspinne

Bei einigen Stativen werden die Beine durch Querstege an der Mittelsäule entlang geführt. Diese „Stativspinne“ genannte Lösung erhöht die Stabilität eines Dreibeins um ein Vielfaches. Zu beachten ist, dass sie damit den Abspreizwinkel der Beine einschränkt und verhindert, dass die Mittelsäule für Makroaufnahmen umkehrbar ist. Daher ist diese Lösung vor allem bei Videostativen zu finden. Flexibel ist eine Stativspinne, die untergelegt wird. Sie funktioniert wie ein Stativwagen (siehe oben) – nur ohne Rollen.

10. Einbeinstative

Stative, die nur aus einem Bein bestehen, werden auch „Monopods“ genannt. Zwar können sie ohne weiteres nicht allein stehen, erweisen sich jedoch vor allem unterwegs als überaus nützlich. Sie reduzieren das mitgeführte Gewicht dramatisch und erlauben dennoch stabilisierte Aufnahmen, wenn die Kamera darauf angebracht wird. Auch bei Veranstaltungen mit starkem Publikumsverkehr sind sie hilfreich, wenn nicht genug Platz für den Aufbau eines Dreibeins vorhanden ist.

Einige Kombinationslösungen wie etwa von Benro erweisen sich als doppelt nützlich. Die Travel-Angel-Modelle sind Dreibeine, bei denen sich die Mittelsäule zum Einbeinstativ umbauen lässt.