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Die zehn besten ...

… Tipps für die Fotoretusche

Durch geschicktes Retuschieren lassen sich Bildfehler beheben und aus unscheinbaren Aufnahmen echte Hingucker erzeugen.

1. Tränensäcke entfernen

Die dunklen Bereiche unter den Augen werden meist zuerst als Makel in einem fotografierten Gesicht empfunden. Daher empfiehlt es sich, sie gezielt aufzuhellen. Die Haut wirkt so direkt jünger. Wer noch weiter gehen will, entfernt tiefe Falten etwa mit dem Kopierstempel eines Bildbearbeitungsprogramms oder entsprechenden Funktionen verschiedener Apps.

2. Augen aufhellen

Lebendige Porträts entstehen durch leuchtende Augen. Fotografen achten daher darauf, sie möglichst mit Reflexionen zu betonen. Reicht das noch nicht, kann man sie mit einer Maske und der Gradationskurve aufhellen. Sie wirken dann klarer und freundlicher und ziehen den Blick des Betrachters auf sich. Sehr penible Bearbeiter fügen gar künstliche Lichteffekte hinzu.

3. Weiße Zähne

Das Aufhellen der Zähne gehört zu einem der Standard-Arbeitsvorgänge bei der Retusche. Hier sollte jedoch vorsichtig vorgegangen werden, um die Natürlichkeit zu erhalten. Denn von Natur aus sind Zähne nicht weiß, sondern elfenbeinfarben. Bietet das entsprechende Programm zur Bearbeitung keine Automatik, so ist manuell die Farbsättigung (bestenfalls nur der Gelbtöne) zu verringern und die Helligkeit zu erhöhen.

4. Weiche Haut

Ein ebenfalls essentieller Bestandteil der Beauty-Retusche ist das Bearbeiten der Haut, um Unreinheiten zu entfernen. Rötungen und Pickel werden mit dem Kopierstempel verbannt, für einen gleichmäßigen Eindruck sorgt das Weichzeichnen. Das machen Programme wie „CleanSkinFX“ oder „Beautifier“ automatisch (siehe Software-Datenbank). Wichtig ist, dass Konturen erhalten bleiben.

5. Staub und Kratzer entfernen

Die Retusche kommt auch beim Aufbereiten angegriffener Fotos zum Einsatz. Eingescannte Bilder aus dem Familienarchiv etwa werden beispielsweise automatisch von „Stylepix“ oder per Hand von Kratzern, Knicken und Staubkörnern befreit. Das kann sehr aufwändig sein, doch eine gelungene Arbeit holt schnell lebendige Erinnerungen zurück.

6. Haare zähmen

Trotz permanentem Kämmen finden immer wieder strubbelige Haare ihren Weg aufs Bild. Diese werden retuschiert, um für ein adrettes Äußeres zu sorgen. Umgekehrt lassen sich natürlich auch Haare hinzufügen, etwa um kahle Stellen zu verbergen oder einer Frisur die Symmetrie zu verpassen, die anzunehmen sie bei den Aufnahmen verweigerte.

7. Natürliche Körperhaltung

Ein ungünstiger Bildausschnitt führt manchmal dazu, dass eine gewöhnliche Körperhaltung unnatürlich aussieht - etwa, weil die Beine zu weit auseinander scheinen. Programme wie „Adobe Photoshop“ erlauben recht problemlos das Korrigieren. Stehen die Beine näher beieinander, wirken sie glaubhafter und die Haltung des Models nachvollziehbarer.

8. Lebendige Farben

Auch das Wiederherstellen der Tonwerte und verblasster Farben gehört zur (Beauty-)Retusche. Dies ist ohnehin meist nötig, wenn Fotos in einem Raw-Format geschossen und zur vereinfachten Aus- oder Weitergabe in JPG-Bilder gewandelt werden. Denn Raw-Bilder sind typischerweise eher blass und verlangen nach einer abschließenden Anpassung.

9. Schatten aufhellen

Blitzlicht oder eine harte Sonneneinstrahlung generieren unter Umständen harte Schlagschatten. Sie führen zu übermäßig kontrastreichen Bildern oder unvorteilhaften Abdunklungen im Motiv. Das Aufhellen dieser Tiefen – etwa mithilfe der Tonwertkorrektur, einer Gradationskurve oder des Spezialisten „ContrastMask“ – macht das Motiv harmonischer sowie natürlicher und den gesamten Bildeindruck freundlicher. 

10. Störer am Bildrand

Gerade bei Weitwinkelaufnahmen oder mit Kameras, deren Suchersystem nicht 100 Prozent des Bildfelds abdecken, passiert es häufig: Betrachtet man die Aufnahme komplett, ragt ein störendes Bildelement ins Motiv, das immer wieder den Blick anzieht, sobald man es einmal entdeckt hat. Werkzeuge wie der Heilungs-, Stempel- oder Klon-Pinsel verschiedener Programme lassen solche Makel schnell verschwinden.