Praxis

Panorama

Nodalpunktadapter basteln

Ein Nodalpunktadapter verhilft zu perfekten Panoramafotos. Das Zubehör gleicht die Schwankungen aus, die sie sich normalerweise beim Drehen einer Kamera auf dem Stativ ergeben. Es lässt sich ohne handwerklichen Aufwand aus einigen Zutaten aus dem Baumarkt zusammenbauen. 

Bestandteile

  • 1 L-Winkel (kürzere Seite etwas länger als die Breite der Kamera)
  • 1 Flacheisen aus dem Baumarkt (etwas länger als die Kamera mit angesetztem Objektiv)
  • 1 Schnellwechselplatte mit Halterung
  • 1 Schnellwechselplatte 
  • 2 viertelzöllige Schrauben (etwa von www.fotoschraubenshop.de) samt Muttern
  • eine kurze M6-Schraube samt Mutter
  • Unterlegscheiben

Material zusammenbauen

Bauteile für Nodalpunktadapter
Die Bauteile: Drei Schrauben plus Muttern und Unterlegscheiben, ein L-Winkel, ein Flacheisen, zwei Stativ-Schnellwechselplatten, eine davon mit Halterung (nicht im Bild).

Das Bild links zeigt sämtliche Komponenten auf einen Blick. Ihr Zusammenbau ist einfach. Wichtig ist nur, dass einige Abstände genau bestimmt werden. Dort muss man Löcher oder Schlitze fräsen, wozu ein Metallbohrer und/oder ein Winkelschleifer hilfreich ist. Eine Feile begradigt eventuelle Unregelmäßigkeiten, sodass sich die Kamera später flüssig verschieben lässt.

Für die viertelzölligen Schrauben benötigt man einen passenden Imbus-Schlüssel, falls sie nicht mit einem Schlitz versehen sind.

Ein Hinweis: Es ist kaum möglich, von einem vorhandenen Stativkopf die Halterung für den die Schnellwechselplatte abzuschrauben. Sie sitzt meist bombenfest, weswegen man besser eine neue Schnellwechseleinheit für etwa 30 Euro kauft.

  1. Man schraubt den Schnellwechselplatte an die Kamera und verbindet beides mit der Halterung. Dann misst man von der unteren Kante der Halterung bis zum Zentrum der Frontlinse.
  2. Diesen Abstand markiert man auf dem kürzeren Teil des L-Winkels etwa mit einem Edding.
  3. Dorthin kommt ein Loch, das für eine viertelzöllige Schraube geeignet ist. Man sollte nicht vergessen, mit einem großen Bohrer oder einer Feile die Bohrränder zu entgraten. Die Schraube verbindet später die Konstruktion samt Schnellwechselplatte mit dem Stativ. Wenn der Abstand stimmt, sitzt am Ende die vertikal befestigte Kamera mittig über der Längsachse des Stativs.
  4. Am äußeren Ende der längeren L-Winkels bohrt man ein weiteres Loch, in das eine M-Schraube passt. Wichtig für seine Position ist nur, dass die Kamera später nach unten schwenkbar ist, ohne mit dem Objektiv am kürzeren Winkelstück anzustoßen.
  5. Ans Ende des Flacheisens bohrt man ein Loch für eine viertelzöllige Schraube. Dort kommt später das Schnellwechselsystem hin.
  6. Das Flacheisen erhält einen Langschlitz, den man bohren und feilen muss. In ihm lässt sich die Kamera verschieben, um je nach Brennweite am richtigen Nodalpunkt zu sitzen. Der Schlitz sollte ausreichend breit für eine M6-Schraube sein. Wenn der Nodalpunktadapter nur für ein Objektiv passend sein muss, genügt ein Loch, das am Nodalpunkt gebohrt wird,. Der Vorteil ist, dass die Kamera etwas sicherer zu befestigen ist.
  7. Wie im Bild gezeigt werden Flach- und L-Eisen miteinander verschraubt.
Nodalpunktadapter im Eigenbau
Schritt 1 und 2: Abstand ausmessen.
Nodalpunktadapter im Eigenbau
Schritt 3: Auf L-Winkel markieren und Loch für viertelzöllige Schraube bohren.
Nodalpunktadapter im Eigenbau
Schritt 4: Loch auf L-Winkel für M6-Schraube bohren.
Nodalpunktadapter im Eigenbau
Schritt 5: Loch auf Flacheisen für eine viertelzöllige Schraube bohren, die das Schnellwechselsystem befestigt.
Nodalpunktadapter im Eigenbau
Schritt 6 und 7: Ein Loch oder Schlitz lassen den Nodalpunkt festlegen. Bild: Heinz Hanka