Praxis

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Preiswerte Studiohintergründe

Ein einfaches Studio lässt sich auf engstem Raum einrichten. Trotzdem steckt es voller kreativer Möglichkeiten. FOTO HITS zeigt, wie man das Potenzial von farbigen Hintergründen ausschöpft. Damit kommt man perfekt komponierten Aufnahmen wieder ein Stück näher.

Mancher Profifotograf startete seine Karriere in einem Studio, das aus Baustrahlern und einigen Vorhängen bestand. Diese dienen nicht als Sichtschutz, sondern als Hintergründe. Schließlich wirkt es schäbig, wenn ein Model vor einer Raufasertapete posiert. Dagegen kommen etwa helle Hauttöne wundervoll zur Geltung, wenn sie ein mattschwarzer Stoff kontrastiert. Für High-Key-Aufnahmen wechselt man zu einem weißen Textil und für eine Produktaufnahme zu einem neutralgrauen. 

Wer gut organisiert ist, tauscht Hintergründe mit einer Handbewegung aus. Das spart Zeit, vergrößert den Spielraum und wirkt professionell. All diese Vorteile eröffnet ein simples Schienensystem, an dem sich mehrere Vorhänge hintereinander befestigen lassen. Man kann auf bis zu fünf Spuren fünf Stoffbahnen befestigen, die frei kombinierbar sind, indem sie beispielsweise ganz oder halb geöffnet werden. Außerdem lassen sich interessante Lichtspiele veranstalten, wenn etwa eine Lampe zwischen zwei Stoffbahnen scheint.

Neben Porträts und Aktaufnahmen profitieren auch Produktfotos von dem System. Eine Hohlkehle entsteht mühelos, indem man den Stoff über einen Tisch fließen lässt. Damit er schön straff fällt, kommen Gewichte unten in die Säume. Solche Beschwerungen gehören zum üblichen Zubehör, das zusammen mit dem Basissystem angeboten wird.

Flächenvorhang
Nicht nur Raumtrenner oder Jalousie, sondern auch nützlich für ein Fotostudio: ein Flächenvorhang.
Mehrspurige Schienen
Jalousieshop.net bietet sogar fünfspurige Schienen. So lassen sich Hintergründe leicht austauschen.

Schnäppchen oder …

Es soll ja Menschen geben, bei denen ein IKEA-Besuch zum Freizeitvergnügen gehört. Falls wieder einmal der Appetit auf Köttbullar durchkommt, kann man auch nach dem Vorhangsystem „Vidga“ schauen, da es sich nicht online bestellen lässt.

„Vidga“ besteht aus einer maximal dreiläufigen Schiene, die eine Länge von 140 Zentimetern besitzt. Sie kostet ohne Haltesystem etwa 14 Euro, zwei Wandbefestigungen sind für je vier Euro erhältlich. Zusätzlich sind noch die Gleiter erforderlich, die für knapp fünf Euro für 24 Stück zu haben sind.

… maßgeschneidert

Etwas robuster als die obige Billiglösung fallen die Bestandteile von www.jalousieshop.net aus. Hier muss man nicht befürchten, dass der ganze Schlamassel nach einer Woche herunterkommt – was nicht unwahrscheinlich ist, da die Schienen ziemlich beansprucht werden. Außerdem gibt es im Jalousieshop sogar fünfläufige Halterungen, was sehr viel mehr Freiheit beim Farbenwechsel gibt.

Die Produkte sind online ohne Liefergebühr bestellbar. Allerdings kostet eine dreiläufige Variante mit Deckenbefestigung um 60 Euro, also zirka 40 Euro mehr als bei IKEA. Je nach Bedarf und Geldbeutel lassen sich auch weitere praktische Varianten bauen, bis hin zu Rollos mit Motorbetrieb.

Guten Stoff dealen

Vorhangstoffe kann man überall kaufen, natürlich haben sie auch die beiden genannten Anbieter im Sortiment. Zu beachten ist:

  • Das Material sollte blickdicht sein.
  • Es sollte so schwer sein, dass es gut fällt und wenige Falten wirft.
  • Das Webmuster darf nicht zu ausgeprägt sein.
  • Der Stoff sollte möglichst nicht reflektieren, glänzende Varianten wird man eher selten benötigen.
  • Bei der Stoffauswahl sind immer Schwarz und Weiß zu berücksichtigen. Diese unbunten Farben sind nicht nur als Hintergrund sinnvoll, sondern dienen auch dazu, eine Szene abzudunkeln oder aufzuhellen. 
  • Neutrales Grau ist ebenso zweckmäßig, ansonsten entscheiden die eigenen Vorlieben.

Das komplette System ist rasch montiert. Danach heißt es: „Vorhang auf für den ersten Akt!“