Panoramaaufnahmen erlauben einen fast unbegrenzten Blick auf die Szenerie. Sie zu erstellen wird zwar dank zahlreicher Spezialmodi und Smartphone-Unterstützung immer einfacher. Für wirklich gelungene Aufnahmen gilt es aber einige Dinge zu beachten.
Wirklich überzeugen kann ein Panorama in der Hauptsache mit einem außergewöhnlichen Motiv. Das sollte nicht beliebig sein, sondern etwa einen malerischen Sonnenuntergang oder eine ungewöhnliche Perspektive aufweisen. Apps wie „Google Maps“ oder „The Photographer’s Ephemeris“ helfen, den richtigen Ort und Zeitpunkt zu finden.
Der Panorama-Modus von Kompaktkameras automatisiert die Aufnahme meist im Querformat und daher mit wenigen Bildern. Das begrenzt erstens die Größe der möglichen Druckausgabe. Zweitens erfassen sie den oberen und unteren Motivbereich nicht vollständig.
Dagegen decken Bilder im Hochformat den Sichtbereich großzügiger ab. Es sind zwar mehr von ihnen aufzunehmen, doch das erfordert schließlich nur einige Fingerkrümmungen mehr.
Ein Panorama besteht aus mehreren Bildern, die passgenau zusammengesetzt werden. Das funktioniert besser, je mehr Details von einem Bild im folgenden auftauchen. Darum sollte darauf geachtet werden, dass sich die Aufnahmen weit überlappen. Diese Bezugspunkte erleichtern die Arbeit, wenn man das Gesamtbild kombiniert.
Es sollte auf automatische Belichtungsprogramme nach Möglichkeit verzichtet werden. Sie sorgen für voneinander abweichende Fotos, die später nicht mehr zueinander passen. Im manuellen Kameramodus müssen daher für alle Einzelbilder Verschlusszeit, Blende, Weißabgleich und gegebenenfalls die Brennweite fest eingestellt werden.
Das Abstandsverhältnis der Kamera zum Bildvordergrund und -hintergrund kann Probleme aufwerfen. Dreht sich die Kamera um die eigene Achse, ändert sich scheinbar der Abstand eines Vordergrundobjekts bezüglich seines Hintergrunds. Die Lösung: Das Drehen um den Nodalpunkt. Rotiert man die Kamera darüber, bleibt das Abstandsverhältnis gleich.
Einen Nodalpunktadapter für das Stativ kann man leicht selbst herstellen. Eine Bauanleitung ist in der Serie "Fototechnik im Eigenbau" zu finden.
Ein Stativ mit Kugelkopf ohne Arretierung verspricht kaum Erfolge bei der Panoramaaufnahme, denn eine Ausrichtung exakt auf der Waagerechten fällt schwer. Daher ist mindestens ein Drei-Wege-Neiger Pflicht, bei dem man einzelne Achsen festgestellt lassen kann. Optimal ist ein Panoramakopf oder Nodalpunktadapter – sie verhindern die Parallaxenverschiebung.
Optische Fehler wie Vignettierungen, chromatische Aberrationen (Farbsäume) oder geometrische Verzeichnungen werden von Objektiven verursacht, lassen sich kaum ausschließen und erschweren das Kombinieren von Einzelaufnahmen. Bevor man ein Panorama zusammensetzt, sollten sie daher so weit wie möglich eliminiert werden.
Je nach Motiv kann es nötig sein, den Fokuspunkt anzupassen oder zumindest die Schärfe zu kontrollieren. Das Fokussieren auf „Unendlich“ verhindert Fehler und ist günstig bei Landschaftsaufnahmen, bei denen auch der (weit entfernte) Hintergrund scharf sein soll. Die meisten anderen Fälle erfordern ein Nachjustieren und manuelles Festlegen des Fokuspunkts.
Nicht nur die Leserichtung der westlichen Welt erfolgt von links nach rechts, auch Softwares zum Zusammensetzen der Einzelfotos eines Panoramas gehen bevorzugt so vor. Das Einhalten einer festen horizontalen Bahn auf gleicher Höhe bringt den Vorteil, dass nur wenig von Aufnahmen abgeschnitten werden muss, die zu hoch oder zu tief erfasst wurden.
Beim Zusammensetzen von Einzelaufnahmen hilft im besten Fall eine automatische Software, die deren Reihenfolge erkennt, Überlappungen beachtet, Perspektiven korrigiert und Fehler wie etwa Geisterbilder oder Vignettierungen verhindert. Zwei der beliebtesten Programme für diesen Zweck sind „Hugin“ oder „Autostitch“.
Unter "Themen - Praxis - Digitale Bildbearbeitung meistern" findet man eine Übersicht und Bewertung gängiger Programme. Zudem beinhaltet die FOTO HITS-Software-Datenbank eine Reihe weiterer nützlicher und kostenloser Helfer, die die Bearbeitung und Anzeige vereinfachen.