Hersteller Panasonic
Modell FZ2000
Original Testbilder:
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Panasonic FZ2000 - Brachiales Gesamtpaket

Bridge-Kameras waren einmal preisgünstige SLR-Alternativen für Einsteiger. Mit der FZ2000 stellt Panasonic aber eine – nicht ganz billige – Profi-Lösung vor.
Getestet in Ausgabe: FOTO HITS 1-2/2017

Die neue FZ2000 ist eine extrem massive Kamera. Ihr robustes Metallgehäuse und das üppig dimensionierte Objektiv sorgen gemeinsam dafür, dass sie mit satten 966 Gramm annähernd ein ganzes Kilogramm auf die Waage bringt. In dieser Hinsicht ähnelt die FZ2000 ihrer direkten Vorgängerin FZ1000. Im Vergleich zum letzten FZ-Modell wurde jedoch unter anderem der Brennweitenspielraum des Objektivs verändert.

Die niedrigste Einstellung ist bei ihr jetzt im Weitwinkel mit 24 statt 25 Millimetern zwar nur unerheblich erweitert worden, aber im Tele kamen deutlich spürbare 80 Millimeter hinzu, sodass die Kamera jetzt mit 24 bis 480 Millimetern einen 20-fachen statt zuvor 16-fachen Brennweitenbereich abdeckt. Dennoch konnte die hohe Lichtstärke der Optik von 1:2,8 bis 1:4,5 beibehalten werden. 

Das FZ2000-Objektiv ist ein von Leica zertifiziertes „Vario-Elmarit“, das trotz des hohen Zoomfaktors sehr gute Bildergebnisse über den gesamten Brennweitenbereich erreicht, auch wenn einige der Fotos – wie der Test zeigt – ein Spur weicher wirken als bei großen Systemkameras.

Um speziell bei Einsatz der Telebrennweite keine Verwackler zu erzeugen, ist das FZ2000-Objektiv natürlich auch mit einem aufwändig aufgebauten, optischen Bildstabilisator ausgestattet. Er beruhigt die Aufnahme über fünf Achsen und zeigt damit ähnlich positive Eigenschaften wie die aktuellsten Stabilisatorlösungen in Panasonics G-Systemkamera-Serie.

Übrigens: Wer es in Sachen Tele mit der FZ2000 gänzlich auf die Spitze treiben möchte, kann noch eine vierfache Digitalzoomfunktion hinzuschalten.

Dieses Produkt bei

Panasonic DMC-FZ2000EG Lumix Bridge Kamera (20x Leica DC Objektiv, 20,1 MP, 4K, 7,5cm LCD-Display, Bildstabilisator, schwarz)

Neu ab 899,99 € (1 Artikel)

Technische Daten

Bild
  • Auflösung: 5.472 × 3.648 Pixel, 20 MP
  • Chip-Größe: 13,2 × 8,8 mm 
  • (Ein-Zoll-Klasse)
  • Objektiv: 24-480 mm (KB-Entsprechung); F2,8-4,5
  • Integrierter Bildstabilisator: ja
  • Verschlusszeiten:  Bulb; 60 bis 1/4.000 s (elektronisch bis 1/16.000 s)
  • Belichtungsmodi: Vollautomatik; P, A, S und M; Effekt- und Szenenmodi
  • ISO: 125-12.800 (erweitert ISO 80 bis 25.600)
  • Autofokusfelder: 49 AF-Bereiche
  • Sucher: elektronisch mit 2,36 Mio. RGB-Bildpunkten; Live-LCD
  • LCD: 7,5 cm; 1,04 Mio. Bildpunkte
  • Preis (UVP): 1.299 Euro
  • Internet: www.panasonic.com/de

 

Aufbau

Bedienung

Die Kamera bietet vielfältige manuelle Einstellungen, um die Aufnahmeparameter gezielt anzupassen. So kann man etwa das eingebaute Blitzgerät von TTL-Steuerung auf eine manuelle Leistungsregelung zwischen maximaler Leistung auf 1/128 davon herunterregeln. Zusätzlich bietet der FZ2000-Blitz eine Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang.

Große Bedienräder auf der Oberseite erlauben eine schnelle Parameterwahl. Auch das Einstellrad im linken Bereich auf ihrer Oberseite ist hilfreich, denn mit ihm kann man schnell zwischen Einzel-, Serien- oder Selbstauslöser-Bild wählen. Zudem steht hier eine Intervallaufnahmefunktion sowie der von anderen Panasonic-Kameras bekannte „4K Photo“-Modus zur Verfügung. Mit ihm lassen sich Serienaufnahmen in Videoform aufzeichnen (30 Bilder pro Sekunde), aus denen man per internem Kameraexport acht Megapixel große Fotos ausgeben kann. Auch von G-Systemkameras bekannte „4K Photo“-Sonderaufgaben wie die „Post Fokus“-Funktion sind mit der  FZ2000 möglich.

Die Kamera ist mit einem hochauflösenden Sucher ausgerüstet. Der kleine OLED-Monitor mit einer Auflösung von 2,36 Millionen RGB-Bildpunkten wird von einem schwenkbaren und berührungsempfindlichen LCD unterstützt. Diese LCD-Funktionen sind nahtlos in das Bedienkonzept der Kamera eingebunden, sodass auch etwa der Einsatz einer weiteren, virtuellen Funktionstaste oder die Wahl des Bildbereichs, auf den fokussiert werden soll, damit möglich sind.

An der linken Seite des Objektivs befinden sich zwei weitere interessante Bedienelemente (siehe Abbildung oben). Dabei handelt es sich zunächst um drei belegbare Funk­tionstasten. In der Standardeinstellung sind die ersten beiden Schalter mit der „Slow Zoom“-Funktion belegt, die ganz langsame und butterweiche Zoomfahrten in Tele- oder Weitwinkelrichtung erlaubt – hilfreich bei Videos. Wer nicht filmt, kann die Tasten aber auch umfunktionieren.

Die „Fn3“-Taste ruft eine Alternativbelegung für die zwei Einstellräder auf. Der Schiebeschalter direkt daneben bietet die Möglichkeit, den eingebauten ND-Filter der Kamera zu aktivieren. Er kann im Auto-Modus oder in den Stufen 1/4, 1/16 und 1/64 arbeiten, um das Bild künstlich zu verdunkeln. So lässt sich etwa eine sehr lange Belichtungszeit für die Aufnahme von verwischten Bewegungen (fließendem Wasser) erzwingen.

Besonderheiten

Wie inzwischen bei vielen Kameras üblich, kann die Panasonic die GPS-Daten des Smartphones per Wi-Fi-Anbindung übernehmen, um ein Geotagging der Bilder durchzuführen. Diese Daten lassen sich dann später in „Adobe Lightroom“ oder „Google Earth“ ihren Aufnahmeorten zuordnen.

Im Test

Die hier abgebildeten Fotos und die Ergebnisse der FOTO HITS-Labormessung zeigen, dass die Panasonic eine vielseitig einsetzbare Kamera ist. Die Geschwindigkeit des Autofokussystems ist mindestens so hoch wie bei den spiegellosen Systemkameras aus dem Hause Panasonic, sodass etwa auch bei Serienaufnahmen von schnell bewegten Motiven eine kontinuierliche Schärfenachführung möglich ist.

Alle Reaktionen der Kamera erfolgen sehr flott. Das Menü ist klar und übersichtlich gestaltet. Wer schon einmal mit einer Panasonic-Kamera gearbeitet hat, kommt mit der FZ2000 sofort klar – und allen anderen fällt der Umstieg leicht. Die Auflösungsleistung ist hoch, auch wenn die Bilder einen Tick weicher wirken als bei Panasonic-G-Modellen. Das Rauschverhalten, der Dynamikumfang und die Farbwiedergabe der FZ2000 verdienen ebenfalls gute Noten.

Porträt
Feine Details wie die Wimpern im Porträt gibt die Panasonic FZ2000 deutlich, aber mit einem ganz leichten weichen Schimmer wieder. Das extreme Zoomobjektiv fordert manchmal eben doch Kompromisse.Die Differenzierung des schwierigen Rottons ist hoch, sodass die unterschiedlich hellen Nuancen dieser Farbe und damit die Stoffstrukturen deutlich sichtbar im Bild umgesetzt werden.
Testaufbau
Die Kamera liefert Fotos mit einer hohen Detaildichte, die jedoch auch eine Spur weicher als bei Systemkameras mit Wechselobjektiven wirken. Schwierige Bildelemente wie die Spitzlichter in den Metallstrukturen stellen die Panasonic vor keine Probleme.Die Überbetonung des dunklen Blaus fällt auch bei der Aufnahme des Standardtestkastens ins Auge. Die entsprechend gefärbte Garnrolle ist deutlich stärker gesättigt als die Grün- und Violettöne links und rechts von ihr. Die Differenzierung der Farbtöne ist sehr gut.
Farbwiedergabe
Insgesamt liefert die Panasonic FZ2000 natürlich wirkende Farben, die mit einer durchschnittlichen Sättigung von 115,7 Prozent jedoch sehr kräftig ausfallen. Die Grafik verdeutlicht aber, dass dieser hohe Sättigungswert auf das Konto einiger weniger, aber dafür übermäßig stark betonter Farben speziell im Bereich des dunklen Blaus und der grünen bis türkisfarbenen Bildbereiche gehen.Die Hauttondarstellung verdient sowohl bei der Aufnahme der Farbmesstafel als auch im Porträt oben sehr gute Noten. Sie fällt sowohl für die helleren als auch dunkleren Hautnuancen eher dezent aus.Der Weißabgleich tendierte in der Aufnahme der Farbmesstafel zu einer etwas kühleren Darstellung.
Schärfe
Auch dank kräftiger Nachschärfung durch den Bildprozessor, der die Kontrastkanten stärker betont als homogene Farbflächen, liefert die Panasonic FZ2000 knackig-scharfe Testbilder mit 3.156 von 3.648 Linien in der Bildhöhe.
Rauschen
Mit einem Luminanzrauschfaktor von nur 0,38 Prozent bei ISO-125-Einstellung liegt das neue Bridge-Modell von Panasonic auf dem Niveau der spiegellosen Systemkameras. Auch das Farb­rauschen ist sehr gering.
Dynamik
Mit einer deutlich sichtbaren Glättungsfilterung (siehe nächste Seite) reduziert die Panasonic FZ2000 das bei ISO 12.800 kräftig ansteigende Farbrauschen. Auch der Dynamikumfang sinkt bei Nutzung der höchsten ISO-Werte drastisch ab.
Vergleich Bildrauschen
Der Test zeigt, dass die Kamera auch mit höheren ISO-Lichtempfindlichkeitseinstellungen bis etwa ISO 1.600 noch sehr gute Ergebnisse liefert. Ab ISO 3.200 reduziert die Glättungsfilterung die Bilddetails und in homogenen Flächen werden Farbwolken sichtbar.

Bewertung

Pro: Mit ihrer sehr guten Bild- und Videoqualität sowie dem üppigen Angebot an Drehrädern, Schaltern, der Wi-Fi-Verbindung und mehr bietet die Panasonic vielseitige Möglichkeiten.

Contra: Gegenüber einer kompakten SLR mit Objektiv ergibt sich wenig Platz- und Gewichtsersparnis, dafür beinhaltet die Kamera ein komplettes Gesamtsystem. Sie ist allerdings nicht ganz billig.

Ergebnisse

Fotoauflösung
Fotoauflösung
Ausstattung
Ausstattung
Testresultate
Mit 3.136 von 3.648 Linien in der Bildhöhe liefert die Kamera hochauflösende Bilder, nutzt dafür aber auch eine recht kräftige Nachschärfungsfunktion. Der Dynamikumfang ist für eine Kamera mit Ein-Zoll-Sensor sehr gut, bleibt aber erwartungsgemäß

Fazit: Foto

Mit ihrem für ein Bridge-Modell großen Sensor und dem dank riesigem Zoomfaktor vielseitig einsetzbaren Objektiv ist die neue Panasonic FZ2000 eine gelungene Symbiose aus All-in-One-Kamera und leistungsstarkem Multimedia-Werkzeug. Sie liefert nicht nur sehr gute Bilder, sondern auch entsprechende Videos in hoher Auflösung. Die umfangreiche Ausstattung erleichtert etwa mit modernem OLED-Sucher, Klapp-LCD, individualisierbaren Funktionsschaltern und weiteren Funktionen wie etwa Wi-Fi-Fernsteuerung die Bedienung der Kamera.

Videotest

Die FZ2000 nimmt (mit 24 Bildern pro Sekunde auch „echte“) 4K- und Full-HD-Videos im MP4 oder MOV-Format sowie als AVCHD auf. Sie erreicht extrem hohe Datenraten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde.

Bei ihren Videoaufnahmen wird durch das 16:9-Seitenverhältnis und abhängig von der Auflösung ein anderer Bildausschnitt als im Fotomodus genutzt. Bei Full-HD-Filmen umfasst das Objektiv dann Brennweiten von 25 bis 500 Millimetern. Bei 4K sind es dagegen 36 bis 720 Millimeter, sodass bei solchen UHDTV-Filmen keine echten Weitwinkelaufnahmen durch einen zusätzlichen „Crop Faktor“ von 1,5 möglich sind.

Der Fünf-Achsen-Stabilisator der Kamera hilft auch bei Videoaufnahmen. So können auch ohne Stativ sehr ruhig wirkende Filme entstehen. Ergänzend ist eine zusätzliche digitale Stabilisierung möglich, die aber nur im Full-HD-Modus greift.

Die Panasonic bietet alle manuellen Belichtungseinstellungen und ISO-Vorgaben im Filmmodus. Der Ton kann ebenfalls von Hand ausgesteuert werden. Per externem Mikrofon lässt sich seine Qualität steigern und das Ergebnis über den Kopfhörerausgang gleich kontrollieren.

Die neue Panasonic-Kamera erlaubt es, das Bildsignal über die HDMI-Schnittstelle auf einem externen Videorekorder auszugeben. Dann ist sogar eine Farbunterabtastung mit 4:2:2 und einer Farbtiefe von zehn Bit möglich, was für professionelle Filmproduktionen von den Sendeanstalten erwartet wird. 

Videofunktionen

  • Max. Auflösung: 4.096 × 2.160 Pixel
  • Max. Frequenz: 24/25/30 Vollbilder/s
  • Videoformat: MOV, MP4, AVCHD
  • Speicher: 1 × SD/SDHC/SDXC-Karten
  • Zoomen bei Filmaufnahme: ja
  • Fokussieren bei Filmaufnahme: ja, kontinuierliche Schärfenachführung
  • Stabilisator: ja (fünf Achsen)
  • Manuelle Belichtung: ja
  • Manuelle ISO-Einstellung: ja (M)
  • Manueller Tonpegel/Mikrofonanschluss: ja/ja
  • Besonderheit: 4:2:2 und 10 Bit per HDMI
  • Internet: www.panasonic.com/de
Auflösung
Die Auflösung im 4K-Modus ist mit 1.653 von 2.160 Linien in der Bildhöhe nicht rekordverdächtig, aber sehr gut (Full HD: 960 von 1.080 Linien). Kontrastkanten werden per Nachschärfung stark betont.
Farbverteilung
Dank eines treffend arbeitenden Weißabgleichs liefert die FZ2000 insgesamt stimmige Farben. Ähnlich wie bei der Aufnahme von Fotos sind auch in den Videos die dunklen Blautöne verstärkt.
Realbildaufnahmen
Panasonic-typisch ist die Farbwiedergabe im Standardmodus eher zurückhaltend und sehr neutral. Die 4K-Aufnahmen zeigen feine Details mit einer guten Durchzeichnung.Das Testvideo ist im „fotohitsvideos“-Kanal mit zusätzlicher YouTube-Kompression abrufbar. Wer den Original-Clip betrachten möchte, sollte ihn per Quicklink laden. Dabei handelt es sich um ein ZIP-Archiv, das die FZ2000-Datei ohne weitere Video­kompression enthält.
Bewertung
Bewertung

Fazit: Video

Hinsichtlich der Ausstattung und Leistung gibt es bei Video­aufnahmen mit der FZ2000 kaum Anlass zu Kritik, denn Farbdarstellung und Auflösung sind sehr gut. Die vielen manuellen Einstellmöglichkeiten erlauben kreatives, zielgerichtetes Arbeiten. Der zusätzliche Brennweitenverlängerungsfaktor im 4K-Modus ist allerdings zu beachten.

Panasonic FZ2000: Gesamtnote

Bild