Hersteller | Panasonic | |
---|---|---|
Modell | FZ2000 | |
Original Testbilder: | ||
Kameratest | Kompletten Test als Download kaufen | kaufen |
Die neue FZ2000 ist eine extrem massive Kamera. Ihr robustes Metallgehäuse und das üppig dimensionierte Objektiv sorgen gemeinsam dafür, dass sie mit satten 966 Gramm annähernd ein ganzes Kilogramm auf die Waage bringt. In dieser Hinsicht ähnelt die FZ2000 ihrer direkten Vorgängerin FZ1000. Im Vergleich zum letzten FZ-Modell wurde jedoch unter anderem der Brennweitenspielraum des Objektivs verändert.
Die niedrigste Einstellung ist bei ihr jetzt im Weitwinkel mit 24 statt 25 Millimetern zwar nur unerheblich erweitert worden, aber im Tele kamen deutlich spürbare 80 Millimeter hinzu, sodass die Kamera jetzt mit 24 bis 480 Millimetern einen 20-fachen statt zuvor 16-fachen Brennweitenbereich abdeckt. Dennoch konnte die hohe Lichtstärke der Optik von 1:2,8 bis 1:4,5 beibehalten werden.
Das FZ2000-Objektiv ist ein von Leica zertifiziertes „Vario-Elmarit“, das trotz des hohen Zoomfaktors sehr gute Bildergebnisse über den gesamten Brennweitenbereich erreicht, auch wenn einige der Fotos – wie der Test zeigt – ein Spur weicher wirken als bei großen Systemkameras.
Um speziell bei Einsatz der Telebrennweite keine Verwackler zu erzeugen, ist das FZ2000-Objektiv natürlich auch mit einem aufwändig aufgebauten, optischen Bildstabilisator ausgestattet. Er beruhigt die Aufnahme über fünf Achsen und zeigt damit ähnlich positive Eigenschaften wie die aktuellsten Stabilisatorlösungen in Panasonics G-Systemkamera-Serie.
Übrigens: Wer es in Sachen Tele mit der FZ2000 gänzlich auf die Spitze treiben möchte, kann noch eine vierfache Digitalzoomfunktion hinzuschalten.
Panasonic DMC-FZ2000EG Lumix Bridge Kamera (20x Leica DC Objektiv, 20,1 MP, 4K, 7,5cm LCD-Display, Bildstabilisator, schwarz)
Neu ab 899,99 € (1 Artikel)
Die Kamera bietet vielfältige manuelle Einstellungen, um die Aufnahmeparameter gezielt anzupassen. So kann man etwa das eingebaute Blitzgerät von TTL-Steuerung auf eine manuelle Leistungsregelung zwischen maximaler Leistung auf 1/128 davon herunterregeln. Zusätzlich bietet der FZ2000-Blitz eine Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang.
Große Bedienräder auf der Oberseite erlauben eine schnelle Parameterwahl. Auch das Einstellrad im linken Bereich auf ihrer Oberseite ist hilfreich, denn mit ihm kann man schnell zwischen Einzel-, Serien- oder Selbstauslöser-Bild wählen. Zudem steht hier eine Intervallaufnahmefunktion sowie der von anderen Panasonic-Kameras bekannte „4K Photo“-Modus zur Verfügung. Mit ihm lassen sich Serienaufnahmen in Videoform aufzeichnen (30 Bilder pro Sekunde), aus denen man per internem Kameraexport acht Megapixel große Fotos ausgeben kann. Auch von G-Systemkameras bekannte „4K Photo“-Sonderaufgaben wie die „Post Fokus“-Funktion sind mit der FZ2000 möglich.
Die Kamera ist mit einem hochauflösenden Sucher ausgerüstet. Der kleine OLED-Monitor mit einer Auflösung von 2,36 Millionen RGB-Bildpunkten wird von einem schwenkbaren und berührungsempfindlichen LCD unterstützt. Diese LCD-Funktionen sind nahtlos in das Bedienkonzept der Kamera eingebunden, sodass auch etwa der Einsatz einer weiteren, virtuellen Funktionstaste oder die Wahl des Bildbereichs, auf den fokussiert werden soll, damit möglich sind.
An der linken Seite des Objektivs befinden sich zwei weitere interessante Bedienelemente (siehe Abbildung oben). Dabei handelt es sich zunächst um drei belegbare Funktionstasten. In der Standardeinstellung sind die ersten beiden Schalter mit der „Slow Zoom“-Funktion belegt, die ganz langsame und butterweiche Zoomfahrten in Tele- oder Weitwinkelrichtung erlaubt – hilfreich bei Videos. Wer nicht filmt, kann die Tasten aber auch umfunktionieren.
Die „Fn3“-Taste ruft eine Alternativbelegung für die zwei Einstellräder auf. Der Schiebeschalter direkt daneben bietet die Möglichkeit, den eingebauten ND-Filter der Kamera zu aktivieren. Er kann im Auto-Modus oder in den Stufen 1/4, 1/16 und 1/64 arbeiten, um das Bild künstlich zu verdunkeln. So lässt sich etwa eine sehr lange Belichtungszeit für die Aufnahme von verwischten Bewegungen (fließendem Wasser) erzwingen.
Wie inzwischen bei vielen Kameras üblich, kann die Panasonic die GPS-Daten des Smartphones per Wi-Fi-Anbindung übernehmen, um ein Geotagging der Bilder durchzuführen. Diese Daten lassen sich dann später in „Adobe Lightroom“ oder „Google Earth“ ihren Aufnahmeorten zuordnen.
Die hier abgebildeten Fotos und die Ergebnisse der FOTO HITS-Labormessung zeigen, dass die Panasonic eine vielseitig einsetzbare Kamera ist. Die Geschwindigkeit des Autofokussystems ist mindestens so hoch wie bei den spiegellosen Systemkameras aus dem Hause Panasonic, sodass etwa auch bei Serienaufnahmen von schnell bewegten Motiven eine kontinuierliche Schärfenachführung möglich ist.
Alle Reaktionen der Kamera erfolgen sehr flott. Das Menü ist klar und übersichtlich gestaltet. Wer schon einmal mit einer Panasonic-Kamera gearbeitet hat, kommt mit der FZ2000 sofort klar – und allen anderen fällt der Umstieg leicht. Die Auflösungsleistung ist hoch, auch wenn die Bilder einen Tick weicher wirken als bei Panasonic-G-Modellen. Das Rauschverhalten, der Dynamikumfang und die Farbwiedergabe der FZ2000 verdienen ebenfalls gute Noten.
Pro: Mit ihrer sehr guten Bild- und Videoqualität sowie dem üppigen Angebot an Drehrädern, Schaltern, der Wi-Fi-Verbindung und mehr bietet die Panasonic vielseitige Möglichkeiten.
Contra: Gegenüber einer kompakten SLR mit Objektiv ergibt sich wenig Platz- und Gewichtsersparnis, dafür beinhaltet die Kamera ein komplettes Gesamtsystem. Sie ist allerdings nicht ganz billig.
Mit ihrem für ein Bridge-Modell großen Sensor und dem dank riesigem Zoomfaktor vielseitig einsetzbaren Objektiv ist die neue Panasonic FZ2000 eine gelungene Symbiose aus All-in-One-Kamera und leistungsstarkem Multimedia-Werkzeug. Sie liefert nicht nur sehr gute Bilder, sondern auch entsprechende Videos in hoher Auflösung. Die umfangreiche Ausstattung erleichtert etwa mit modernem OLED-Sucher, Klapp-LCD, individualisierbaren Funktionsschaltern und weiteren Funktionen wie etwa Wi-Fi-Fernsteuerung die Bedienung der Kamera.
Die FZ2000 nimmt (mit 24 Bildern pro Sekunde auch „echte“) 4K- und Full-HD-Videos im MP4 oder MOV-Format sowie als AVCHD auf. Sie erreicht extrem hohe Datenraten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde.
Bei ihren Videoaufnahmen wird durch das 16:9-Seitenverhältnis und abhängig von der Auflösung ein anderer Bildausschnitt als im Fotomodus genutzt. Bei Full-HD-Filmen umfasst das Objektiv dann Brennweiten von 25 bis 500 Millimetern. Bei 4K sind es dagegen 36 bis 720 Millimeter, sodass bei solchen UHDTV-Filmen keine echten Weitwinkelaufnahmen durch einen zusätzlichen „Crop Faktor“ von 1,5 möglich sind.
Der Fünf-Achsen-Stabilisator der Kamera hilft auch bei Videoaufnahmen. So können auch ohne Stativ sehr ruhig wirkende Filme entstehen. Ergänzend ist eine zusätzliche digitale Stabilisierung möglich, die aber nur im Full-HD-Modus greift.
Die Panasonic bietet alle manuellen Belichtungseinstellungen und ISO-Vorgaben im Filmmodus. Der Ton kann ebenfalls von Hand ausgesteuert werden. Per externem Mikrofon lässt sich seine Qualität steigern und das Ergebnis über den Kopfhörerausgang gleich kontrollieren.
Die neue Panasonic-Kamera erlaubt es, das Bildsignal über die HDMI-Schnittstelle auf einem externen Videorekorder auszugeben. Dann ist sogar eine Farbunterabtastung mit 4:2:2 und einer Farbtiefe von zehn Bit möglich, was für professionelle Filmproduktionen von den Sendeanstalten erwartet wird.
Hinsichtlich der Ausstattung und Leistung gibt es bei Videoaufnahmen mit der FZ2000 kaum Anlass zu Kritik, denn Farbdarstellung und Auflösung sind sehr gut. Die vielen manuellen Einstellmöglichkeiten erlauben kreatives, zielgerichtetes Arbeiten. Der zusätzliche Brennweitenverlängerungsfaktor im 4K-Modus ist allerdings zu beachten.