Hersteller Sony
Modell RX10 III
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Sony RX10 III - Suuuperzoom

Die Bridge-Kamera verbindet ein Kompaktmodell mit SLR-ähnlichen Einstellmöglichkeiten und einem riesigen Brennweitenspielraum.
Getestet in Ausgabe: FOTO HITS 9/2016

Kameratest

In Ausgabe 6/2016 von FOTO HITS stellten wir die Sony RX10 III vor. Die dort gezeigten Beispielbilder wurden noch mit einem Vorserienmodell gemacht, das nicht für Labortests geeignet wer. Inzwischen hat die finale Kamera aber ihren Weg ins FOTO HITS-Labor gefunden und wir reichen die entsprechenden Messwerte nach.

Die ungewöhnliche Sony-Neuheit verbindet das Konzept der Bridge-Kameras samt großer Zoomoptik mit einer „Edel-Kompakten“, bei der alles in einem Gehäuse integriert ist und die einen großen Bildsensor bietet. Im Fall der Sony handelt es sich um einen von den anderen RX10-Modellen bekannten Ein-Zoll-Aufnahmechip, der eine Auflösung von 20 Megapixel liefert. 

Erstmals kombiniert ein Hersteller bei der RX10 III diese Sensortechnik mit einem so extremen Superzoom. Der Brennweitenspielraum der neuen Kamera erstreckt sich bei Umrechnung in das Kleinbildformat von 24 bis 600 Millimeter, liefert also einen 25-fachen Zoomfaktor.

Zum Vergleich: Die Canon G1 X Mark II nutzt einen etwas größeren 1,5-Zoll-Sensor, bietet aber nur ein fünffaches Zoomobjektiv. Nikon hat die DL 24-500 mit Ein-Zoll-Sensor und 500-Millimeter-Tele angekündigt, während Bridge-Modelle mit großem Zoom nur 2/3-Zoll-Sensoren verwenden.

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Sony RX10 III | Premium-Kompaktkamera (1.0-Typ-Sensor, 24-600 mm F2.8-4 Zeiss-Objektiv, 4K-Filmaufnahmen)

Neu ab 899,00 € (1 Artikel)

Technische Daten

Bild
  • Auflösung: 5.472 × 3.648 Pixel, 20 MP
  • Chip-Größe: 13,2 × 8,8 mm (Ein-Zoll-Klasse)
  • Objektiv: Zeiss Vario-Sonnar T* 24-600 mm (KB-Entsprechung); f:2,4-4
  • Integrierter Bildstabilisator: ja (optisch plus elektronisch für Video)
  • Verschlusszeiten: 30-1/2.000 s (elektronisch: 1/32.000 s)
  • Belichtungsmodi: P, S, A und M; Szenen-Programme, Vollautomatik
  • ISO: 100-12.800 (erweiterter Modus bis 25.600) 
  • AF: Kontrast-AF im ganzen Bild
  • Sucher: elektronisch
  • LCD: 7,5 cm; 1,3 Mio. Bildpunkte
  • Preis (UVP): 1.899 Euro
  • Internet: www.sony.de

Aufbau

Äußeres

Die Kamera ähnelt äußerlich ihren Vorgängern der RX10-Serie, denn auch die erst wenige Monate zuvor präsentierte „RX10 II“ war mit ihrem 8,3-fachen Zoomobjektiv bereits ein echter Brocken. Das Design auch des neuen Modells orientiert sich daher mit dickem Griffwulst und Sucherbuckel auf der Oberseite an klassischen SLR-Kameras. Die Sony liegt sehr gut in der Hand, was auch wichtig ist. Mit einem Lebendgewicht von fast 1.100 Gramm wünscht man sich nämlich eine stabile Handhabung. Funktionstasten und Einstellräder liegen griffgünstig, nur die Platzierung des Videoauslösers (siehe Abbildung oben) ist je nach Arbeitsweise wenig praktisch.

Für die Verstellung von Zoom und Fokus bietet die Kamera am Objektiv zwei große und griffige Einstellringe. Deren Verstellung erfolgt grundsätzlich indirekt per Servounterstützung. Die Brennweite kann zudem mit der Zoomwippe direkt am Auslöser bequem verändert beziehungsweise bei Filmaufnahmen weicher verstellt werden. 

Die motorische Unterstützung sowohl von Schärfe als auch Brennweite ist für SLR-Nutzer gewöhnungsbedürftig, da diese zum Beispiel erwarten, dass die Brennweitengrenzen per Anschlag erreicht werden. Mit ein wenig Übung kann man aber auch bei der RX10 III schnell und präzise die gewünschten Vorgaben finden. Dabei helfen auch elektronische Zusatzfunktionen wie etwa „Focus Peaking“ zur Hervorhebung der Kontrastkanten oder eine elektronische Sucherlupe.

Ein weiterer Ring am Objektiv erlaubt die manuelle Einstellung der Blende. Dieser besitzt einen Schiebeschalter, sodass er entweder in vollen sowie in Drittelblendenstufen leicht einrastet, was Fotografen oft wünschen, oder für Filmaufnahmen stufenlos verändert werden kann. Als kleinste Blendengröße gibt der Ring f16 vor.

Der elektronische Sucher bietet 2,36 Millionen RGB-Bildpunkte und liefert auch dank seiner OLED-Technik ein ebenso scharfes wie kontrastreiches Bild. Die Auflösung des LC-Displays auf der Rückseite ist nicht so hoch, aber in dieser Kameraklasse durchaus gut.

Zahlreiche Zusatzinformationen lassen sich auf beiden Suchersystemen einblenden oder auf Wunsch auch deaktivieren, um sich ganz auf die Wahl des Bildausschnitts beziehungsweise auf die Motivgestaltung konzentrieren zu können. Hilfreich ist noch das Status-Display auf der Oberseite, das wie bei einer Profi-SLR die wichtigsten Aufnahmeinformationen preisgibt.

 

RICHTIG FLOTT

Beim normalen Serienbildmodus mit aktiviertem Autofokus bestätigte der Test der Kamera die Sony-Angabe von fünf Bildern pro Sekunde, wobei im JPEG-Modus nur von der Kapazität der Speicherkarte begrenzte Aufnahmefolgen möglich waren. Bei Aktivierung von Raw und JPEG reicht der Zwischenspeicher für etwa 30 Aufnahmen, bevor das Sichern der Dateien auf die Speicherkarten den Prozess ins Stocken geraten lässt. Deaktiviert man den Autofokus und gibt zusätzlich die Verschlusszeit manuell vor, kann die Sony bis zu 14 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Dabei sind JPEG-Serien mit bis zu 60 Aufnahmen in Folge möglich, Raw-JPEG-Kombiaufnahmen sind nach 30 Bildern beendet.

Hohe Geschwindigkeit zeigt auch das Autofokussystem, das auf einer reinen Kontrastmessung basiert und dessen Autofokusbereiche sich fast stufenlos auf einen beliebigen Bildbereich legen lassen. Im „Continuous“-Modus kommt es selbst bei Serienaufnahmen schnell bewegter Objekte und hoher Aufzeichnungsfrequenz mit.

 

BESONDERHEITEN

Die Kamera kombiniert Video- und Fotoaufnahme auf ungewöhnliche Weise. Man kann per Menü aus einem 4K-Video­strom ein acht Megapixel großes Bild wählen und einzeln speichern.

Die neue Sony ist mit einem WLAN-Modul zur Fernsteuerung per Smartphone oder Tablet-PC ausgerüstet. Dabei macht sie per NFC-Technik den Aufbau der Datenverbindung zu den Mobilgeräten sehr einfach.

Porträt
Trotz des extremen Zoomobjektivs und des ver­glichen zu Systemkameras kleineren Sensors liefert die Sony sehr scharfe Bilder.
Testaufbau
Insgesamt liefert die Kamera sehr stimmige Farben, nur einige Nuancen fallen etwas stärker aus. So erscheint das Zitronengelb der Garnrolle oben rechts im Standardtestbild fast schon strahlend.
Farbwiedergabe
Der Weißabgleich der RX10 III liefert sehr gute Ergebnisse. Die Messtafel wurde mit einer minimalen Verschiebung in Richtung Gelb für schwarze, graue und annähernd weiße Testfelder reproduziert. Die Fehlerquote ist insgesamt niedrig, einige Ausschläge gibt es durch etwas zu stark gesättigte Nuancen die zwischen den blauen und gelbgrünen Farbbereichen liegen. Hauttöne zeigt die Sony dagegen sehr realistisch und ohne große Übertreibungen.
Vergleich Bildrauschen
Die Sony kann auch in Aufnahmesituationen mit wenig Licht und bis etwa ISO 3.200 schöne Bilder liefern. Das Rauschen ist erwartungsgemäß bei ISO 100 sehr gering, während bei ISO 12.800 die Glättungsfilterung fast schon zu einem „Gemäldefilter“-Effekt führt.

Bewertung

Pro: Für eine „Kompaktkamera“ mit Ein-Zoll-Bildsensor liefert die Sony eine sehr gute Bildqualität, zu der auch das leistungsstarke Zoomobjektiv einen großen Beitrag leistet. 

Contra: Die Kamera ist recht massiv und schwer, also nicht unbedingt ein „Immer dabei“-Modell für den Urlaub oder die Alltagsfotografie. Der Listenpreis der Sony RX10 III ist angemessen, aber sehr hoch.

Ergebnisse

Fotoauflösung
Fotoauflösung
Ausstattung
Ausstattung
Testresultate
Die Umsetzung der nominellen Sensorauflösung in sichtbare Bilddetails gelingt der RX10 III sehr gut. Die Darstellung gewinnt auch durch die stimmigen Farben, der Sättigung im Durchschnitt und fällt bis auf wenige Ausreißer (siehe oben) sehr passend aus.

Videotest

Die neue Sony-Kamera bietet umfassende Möglichkeiten für die Bewegtbildaufzeichnung. Im Test erreichte sie im 4K-Modus eine gute Auflösung von 1.750 von 2.160 Linien in der Bildhöhe. Die Farbdarstellung war sehr gut (siehe rechts).

Neben der Aufzeichnung von 4K-Videos im qualitativ hochwertigen Kompressionsformat „XAVC-S“ bietet die Kamera noch Besonderheiten. Sie kann zum Beispiel mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde (PAL-Modus) aufnehmen, was gegenüber der Filmauf­zeichnung mit 25 Bildern einer Verlangsamung um Faktor 40 entspricht. Dabei wird zwar die Bildauflösung reduziert, aber speziell die Aufnahmen mit zehnfacher Verlangsamung bei 250 Bildern pro Sekunde sind auch hinsichtlich der Bildschärfe sehenswert.

Bei normalen Videos stehen dem Filmer manuelle Möglichkeiten mit Zeit- und Blendenvorwahl sowie ISO-Vorgabe offen. Auch der Tonpegel kann manuell geregelt werden. Ein Mikrofon- und ein Kopfhöreranschluss vereinfachen seine Kontrolle.

Videofunktionen

  • Max. Auflösung: 3.840 × 2.160 Pixel
  • Max. Frequenz: 25/30 Bilder/s
  • Zusatzmodi: ja, 24, 50, 60 Bilder/s
  • Videodateiformat: MP4, MTS
  • Komprimierung: H.264, XAVC-S
  • Speicher: 1 × SD-Karten
  • Zoomen bei Filmaufnahme: ja
  • Fokussieren bei Filmaufnahme: ja, kontinuierliche Schärfenachführung
  • Fokusmodi: Einzel-AF, AF-C, MF
  • Stabilisator: ja (auch elektronisch)
  • Manuelle Belichtung: ja
  • Manuelle ISO-Einstellung: ja
  • Manueller Tonpegel: ja
  • Mikrofonanschluss: ja
  • Besonderheiten: Zeitlupenfunktion
  • Internet: www.sony.de
Farbverteilung
Das Farbtestbild zeigt die gute Leistung des Weißabgleichs, der lediglich bei den sehr hellen oder weißen Neutraltönen etwas in Richtung Gelb ausweicht. Die Fehlerquote der Farbwiedergabe ist insgesamt niedrig.
Realaufnahmen
In der Testaufnahme mit der Sony RX10 III erschien der Himmel überraschenderweise etwas zu blass beziehungsweise in Richtung Cyan abdriftend. Die Kamera liefert Aufnahmen mit geringen Moiré-Effekten.
Bewertung
Bewertung

Fazit: Video

Die Videoleistung der RX10 III ist insgesamt sehr gut. Besonderheiten wie die Zeitlupenaufnahme machen sie noch vielseitiger.

Sony RX10 III: Gesamtnote

Bild