Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Software  

3D-Programme von Adobe

Adobe Substance 3D startet durch

Software-Gigant Adobe steigt in das Geschäft mit 3D-Programmen ein. Damit folgt das Unternehmen dem Trend, dass immer mehr Bilder für Kataloge oder andere Veröffentlichungen per virtueller Fotografie ausschließlich im Rechner entstehen. Auch bei der Entwicklung von Verpackungen werden häufig verschiedene Varianten etwa von Etiketten nur mittels 3D-Programmen visualisiert. Denn dies erfordert deutlich weniger Aufwand, als die verschiedenen Etikett-Versionen zu drucken, auf das Produkt zu applizieren und jede Variante neu zu fotografieren.

Mit der Substance 3D Collection will das Unternehmen ab sofort ein Paket aus zunächst vier Softwares anbieten, um mit denen auf sehr einfache Art und Weise diese hochwertigen 3D-Bilder für viele Anwendungen zu erzeugen.

Den Anfang macht Substance 3D Stager: In der Software lassen sich 3D-Szenen zusammensetzen, wobei das Programm nicht nur auf simple Grundelemente wie Kugeln und Pyramiden zurückgreift, sondern von Start weg mit Hunderten von Objekten wie Möbelstücken und mehr arbeitet. Aus diesem Modellbaukasten kann man sich bedienen, um schnell zu gelungenen Ergebnissen zu kommen. Neben Objektbibliotheken stehen auch viele ladbare Lichtsituationen zur Verfügung, die auf Landschaftsaufnahmen oder dem Lichtaufbau in einem Fotostudio basieren. Denn erst die richtige Beleuchtung lässt eine 3D-generierte Szene wirklich realistisch erscheinen.

Mit Substance 3D Painter lassen sich Texturen erstellen, die auf die 3D-Objekte übertragen werden. Materialien kann man dabei manuell generieren. Dazu legt der Anwender umfangreiche Parameter fest, um etwa Plastikstrukturen optisch mit Staubverschmutzungen und Kratzern zu versehen, um das Objekt im 3D-Bild nicht übernatürlich und künstlich sauber, sondern deutlich realistischer darzustellen. Die „Störelemente“ lassen sich dabei in ihrer Stärke variieren, sodass tatsächlich ein Bildeindruck entsteht, der nicht von einem Foto zu unterscheiden ist.

Die ungewöhnlichste Lösung unter den neuen Programmen ist vermutlich der Substance 3D Sampler. Mit ihm wird das Erstellen von Materialien für die 3D-Objekte sehr einfach. Der Anwender fotografiert eine entsprechende Vorlage wie zum Beispiel den Ausschnitt aus einer Backsteinmauer. Mittels der AI-Algorithmen von Adobe Sensei analyisiert der Substance 3D Sampler die verschiedenen Elemente dieser Textur. Er trennt optisch die roten Ziegelsteine vom grauen Mörtel und von weiteren Bestandteilen, um daraus eine Art Textur-Rezept für die anderen 3D-Programme zu generieren. Die Textur lässt sich dann auf beliebige Objekte legen, wobei sich ihr optisches Verhalten wie etwa der unterschiedliche Schattenwurf und die Tiefe der Elemente getrennt voneinander steuern lassen. Stoff- oder Holzstrukturen, Metalle, Lederoberflächen und vieles mehr werden damit naturgetreu reproduziert. 

Das vierte Programm der neuen Adobe-Suite heißt Substance 3D Designer und dient dazu, Texturen und Materialien quasi von Hand selbst zu erstellen. Es arbeitet Node-basiert, also mit einer Art Kette aus einzelnen Befehlsbausteinen, die das Verhalten der Objekte oder die Eigenschaften der Materialien beschreiben. Mit dem in Kürze erscheinenden Substance 3D Modeler wird es dann auch möglich sein, eigene Modelle und Objekte zu erstellen.

Adobe Substance 3D ist seit dem 23. Juni 2021 für Anwender aus dem Internet ladbar. Wie die Programme der Adobe-Creative-Cloud-Reihe sind sie nur in einem Abo-Modell erhältlich. Das Gesamtpaket aller Substance-3D-Produkte kostet 49,99 Dollar pro Monat oder 549,88 Dollar im Jahr. Wer sich zwischen Juni und Ende Dezember 2021 für die Bestellung entschließt, zahlt 39,99 Dollar beziehungsweise 439,88 Dollar.


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