Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Literatur  

Bob Careys "The Tutu Project"

In Rosa alles riskieren

Ein dicker Mann im Ballerinakleid, der im Schnee steht – das kann nur ein Traum sein. Doch aufgewacht! Bob Carey nennt einige gute Gründe, sich in rosa Tüll zu kleiden. Er zog ein Tutu an, als seine Frau an Brustkrebs erkrankte. Warum er das tat? Immer, wenn er sich mit dieser Peinlichkeit aufgenommen hatte, brachte sie das Ergebnis zum Lachen. Und nicht nur sie – auch anderen Frauen, die zusammen mit Linda Lancaster-Carey in Behandlung waren, schenkten die Fotos neue Lebensfreude. "Ich gab ihnen etwas anderes, das sie beschäftigte, während Medikamente in ihren Körper gepumpt wurden", sagt Bob Carey. Es ging dem Fotografen allerdings nicht nur darum, andere zu amüsieren. Ebenso ermöglichten ihm die Aufnahmen, sich mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen.

Das Tutu trug dazu bei, sich zum Narren zu machen. Letztlich hieß es: Bei vollem Bewusstsein spürte er, wie fremd ihm die eigene gewohnte Welt geworden war. Jetzt fehlte nur noch eine Umgebung, die den Gegenpol bildete. Carey wählte dafür bevorzugt ruhige, abgeschiedene Orte oder Landschaften aus. Über diese Entscheidung sagt er: "Hier konnte ich mich frei innerhalb meiner Gefühle bewegen. Ich selbst empfand diese Erfahrung nicht mehr als befremdlich. Vielmehr bildete sie einen Weg, mich der Herausforderung meines Lebens zu stellen."

 

Bob Carey unterstützt mit dem Tutu-Projekt den Kampf gegen Krebs. Dazu publiziert er es in Buchform, wobei der Nettoerlös des Verkaufs an Organisationen geht, die sich mit Brustkrebs befassen. Das amerikanische CancerCare etwa wurde 1944 gegründet und leistet Beratung und finanzielle Unterstützung (www.cancercare.org). Die „Beth Israel Department Integrative Medicine Fund“ gehört zum Beth Israel Hospital in New York. Dort wird versucht, neue Wege zu gehen, um Patientinnen möglichst umfassend zu helfen. Neben Chemotherapie folgen sie dem Prinzip der „Integrativen Medizin“, um auf jeden Patienten individuell einzugehen.

Leser können nicht nur ein außergewöhnliches Fotobuch kaufen, sondern auch helfen. Je nach Geldbeutel gibt es drei Möglichkeiten:

1) Seit zwei Monaten sammelt Carey Geld, um das Buchprojekt auf den Weg zu bringen. Wer etwas mehr geben will, kann 650 US-Dollar beitragen. Dafür bekommt er einiges zurück: Erstens eine Spezialedition eines sig­nierten Tutu-Drucks im Format 50 mal 60 Zentimeter. Zusätzlich erhält der Sponsor eine Erstausgabe des Buchs „Ballerina“, in dem er selbst gewürdigt wird. Außerdem wird die eigene Großzügigkeit auf der Facebook-Fanseite erwähnt.

2) Man kann ein Exemplar von „Ballerina“ vorbestellen, das zugestellt wird, sobald es erschienen ist. Der Preis beträgt 100 US-Dollar.

3) Über die Website www.thetutuproject.com verkauft Carey T-Shirts, die für 30 US-Dollar zu haben sind.

 


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