Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Notizen  

Die Foto-Industrie nach dem verheerenden Erdbeben

Viele Firmen mehr oder weniger stark betroffen

Das verheerende Erdbeben und die darauf folgenden Tsunami-Welle haben im Norden Japans bekanntlich unzählige Opfer gefordert und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Auch zahlreiche Firmen der japanischen Fotoindustrie haben neben Opfern unter ihren Mitarbeitern auch Schäden an Betriebsstätten zu vermelden. Die begrenzte Stromversorgung und die zerstörte Infrastruktur wirken sich zudem auch auf Standorte aus, die nicht direkt von dem Beben betroffen sind.

Verschiedenen Quellen, die nicht alle verifiziert werden konnten, vermelden die hier zusammengestellten Schadensberichte. So gehört Canon zu den wenigen Firmen, die eine offizielle Schadensmeldung herausgegeben haben. Das Unternehmen ermittelt derzeit weiter, welche Schäden die Betriebsstätten in der betroffenen Region zu verzeichnen haben und wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Bislang sind in drei Produktionsstätten und fünf zur Canon-Gruppe gehörenden Frimen ein Stillstand in der Produktion zu vermelden. Besonders betroffen soll das Unternehmen in den Standorten Utsunomiya und Fukushima sein. Wie aus Medienberichten zu entnehmen ist, soll es im Canon-Werk Utsunomiya offensichtlich zu 15 Verletzten gekommen sein. Da das Erbeben westlich Honshus keine großen Schäden verursacht hat und es dort keine Verletzten gegeben haben soll, wird der Betrieb dort heute wieder aufgenommen. Falls die Produktion in den stark betroffenen Regionen für längere Zeit verschoben werden müsste, überlegt Canon, die Produktionsstätten in andere Regionen zu verlagern.

Auch die Nikon Corporation gibt einen Bericht zur Situation ab. Das Unternehmen hat kurz nach dem Erbeben eine Not-Zentrale eingerichtet, um Informationen zu sammeln und die nötigen Schritte einzuleiten. Nikon hofft, dass die Situation sich so früh wie möglich normalisiert. In einigen Produktionsteilen soll es jedoch zu Schäden an Gebäuden und Produktionsmitteln gekommen sein. Teile der Produktion sollen verlagert werden. Einige Mitarbeiter gehören demnach zu den Verletzten. Das Unternehmen prüft weiter die Situation seiner Mitarbeiter und deren Familienmitglieder. Auch wann der Betrieb wieder regulär aufgenommen werden kann wird noch geprüft. Um die Opfer zu unterstützen hat sich Nikon dazu entschlossen, die „Japanese Red Cross Society“ mit 10.000.000 japanische Yen (etwa 877.778 Euro) zu unterstützen.

Auch Epson bildete gleich nach dem Beben eine Notfall-Zentrale. Zweck der Zentrale ist es, Schäden zu erfassen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Bei der Epson Toyocom Corporation in Fukushima wurde ebenfalls der Betrieb eingestellt. Das Werk wurde wahrscheinlich stark beschädigt und liegt zudem nur 16 Kilometer vom Atomreaktor Fukushima 1 entfernt.

Bis jetzt hat das Unternehmen keine Verletzten unter seinen Mitarbeitern zu vermelden. Epson gibt jedoch Schäden in seiner Sakata-Anlage sowie in gruppenzugehörigen Unternehmen in der Gegend von Tohoku an.

In dieser Region konzentrieren sich auch zahlreiche Produktionsstätten von Sony. Medienberichten zufolge hat Sony sechs seiner Fabriken im Nordosten des Landes evakuiert, in denen Blu-ray Discs, Festplatten und Batterien hergestellt wurden. Auch Sony möchte die Opfer in der Erdbebenregion unterstützen. Das Unternehmen gibt an, 300.000.000 japanische Yen (etwa 2.633.330 Euro) zu spenden.

In den zu Panasonic gehörenden AVC Networks Company Werken Fukushima und Sendai, im Panasonic Electronic Works Werk Koriyama und im Sanyo Tokyo Manufacturing Co., Ltd. Werk in Gunma erlitten einige Mitarbeiter leichte Verletzungen. Teile des Dachs und der Wände wurden beschädigt, aber es kam auf den Werksgeländen weder zu einem Brand noch zu einem Einsturz. In den Werken in den betroffen Gebieten hat Panasonic die Arbeit vorerst eingestellt. Anhaltende Nachbeben verhindern zudem das Betreten der Werke Sendai und Fukushima.Panasonic untersützt die Betroffenen in der Erdbebenregion mit einer Geldspende in Höhe von 300.000.000 japanischen Yen (etwa 2.633.330 Euro) sowie Sachspenden für die Bevölkerung. Auch Ricoh spendet 300.000.000 japanische Yen (etwa 2.633.330 Euro).

Wie aus Blogeinträgen zu entnehmen ist, soll es außerdem bei Sigma zu Schäden an Gebäuden und Equipment gekommen sein, jedoch soll es keine verletzten Mitarbeiter geben. Auch bei Tamron scheint es keine Schäden zu geben, das Unternehmen will jedoch bis morgen die Verwaltung und Produktion geschlossen halten.

Ein Unternehmenssprecher von Olympus USA bestätigte, dass die japanischen Kollegen in Sicherheit seien. Es gäbe nur einige kleinere strukturelle Schäden an den Fabriken vor Tokio. Dem entsprechend erwartet Olympus auch keine größeren Auswirkungen auf die Produktion.

Foto: Nikon-Werk in Sendai (Archiv)

 


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