Echte Geschichte(n)

Eine Reise durch die Geschichte und ein Fotografen-Leben.

Den Einstieg in das Buch bilden zwei Fotos. Eins davon ist das Porträt eines von körperlicher Arbeit gezeichneten Kumpels auf einem Kohleberg. Das andere ist der Fotograf selbst, wie er für dieses Foto auf der Kohle kniet. Deutlicher könnten es Axel Sven Springer und Lars-Broder Keil in „Das besondere Bild“ nicht machen: Der Fotograf Axel Spinger jr., Sohn des Verlegers Axel Springer, hat sich seinen Ruf erarbeitet. Um aus dem Schatten seines Vaters zu treten, wählte er deshalb früh das Pseudonym Sven Simon und wurde später als „Naturtalent mit der Kamera“ oder auch „Journalist des Bildes“ bezeichnet.

Das Buch ist seinem Schaffen gewidmet und zeigt sein vielfältiges Talent auf besondere Weise. Ob als Porträt-, Sport- oder Reisefotograf, Simon brilliert mit kräftiger Bildsprache und einem guten Auge für den Moment. So erwischte er Uwe Seeler etwa nach dem verlorenen WM-Finale 1966 oder porträtierte ihn mit seinen Kindern zuhause. Konrad Adenauer, Romy Schneider, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Fidel Castro – die Liste ließe sich ewig weiterführen. 150 Abbildungen laden zu einer Reise durch das fotografische Leben von Sven Simon und damit auch durch die Geschichte ein. Ein Werk mit historisch wichtigen, aber eben auch alltäglichen Momenten, die man so definitiv noch nicht gesehen hat.

Axel Sven Springer, Lars-Broder Keil: Das besondere Bild. Edition Braus, 2020, 144 Seiten, Hardcover, ISBN 978 3 8622 8220 3, Preis: 20 Euro.