Fototheorie der Gegenwart

In den ersten Jahren nach der Erfindung der Fotografie war sie für jeden einfach verständlich: Sie erzeugt ein dauerhaftes Abbild des Gesehenen und konnte in Form von Porträts Erinnerungen bewahren oder jemanden im Ausland an der Einweihung des Reiterstandbilds für Friedrich den Großen in Berlin teilhaben lassen, ohne dass er selbst vor Ort gewesen sein musste.

Nicht mehr unmittelbar verständlich sind dagegen spätere Entwicklungen. Während die Fotogeschichte sie vor allem nachzeichnet, will die Fototheorie sie erklären und die Frage beantworten: Was sind Fotografien eigentlich, und wie wirken sie? Für die Zeit von 1839 bis 1995 haben Wolfgang Kemp und Hubertus von Amelunxen im gleichen Verlag bereits vier Sammelbände vorgelegt, und nun deckt Peter Geimer mit dem fünften Band die Zeit bis 2022 ab, in die etwa der große Umbruch mit dem Aufkommen der Digitalfotografie fällt. Neben einer allgemeinen Einleitung und einführenden Texten zu den sieben Kapiteln verfasste er zu jedem der 45 Beiträge eine kurze, einordnende Zusammenfassung.

Peter Geimer (Hrsg.): Theorie der Fotografie V. 1995 - 2022. Schirmer/Mosel 2023, 450 Seiten, Hardcover, ISBN 978 3 8296 0925 8, Preis: 58 Euro