Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Notizen  

Fotograf Erwin Fieger gestorben

"Eine Huldigung an das Leben"

Der Fotograf Erwin Fieger starb am 14. April 2013, kurz vor seinem 85. Geburtstag. Er wurde bereits 1969 Ehrenmitglied des BFF Bund Freischaffender Foto-Designer. "Das Anliegen meiner Photographie ist eine Huldigung an das Leben", schrieb Erwin Fieger vor einigen Jahren. Der hohe Ton und die Größe dieses Anspruchs mögen pathetisch klingen, Fiegers Lebenswerk aber illustriert, dass es ihm bei aller persönlichen Bescheidenheit ernst damit war.

 

Weitgehend ohne Aufträge, bereiste Erwin Fieger seit Ende der 50er Jahre die Welt, um Farbfotografie zu betreiben, weit jenseits des damals Üblichen. Die Ergebnisse seiner Reisen publizierte er in Bildbänden, die Maßstäbe setzten - auch weil der studierte Grafiker Fieger eine seltene Einheit von Fotografie, Layout, Typografie, Druckqualität und Verarbeitung erzielte. Die Granden der Fotoszene lobten Fiegers Werke geradezu hymnisch.

Der heute eher verdächtige Begriff der Schönheit beschreibt Erwin Fiegers Arbeiten allerdings nicht umfassend, denn der war auch Zeit- und Augenzeuge in Konfliktgebieten wie Israel im Yom-Kippur-Krieg 1973. Fiegers Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Prix Nadar, dem Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie, dem Ehrenpreis des Deutschen Kulturpreises und diversen Medaillen des Art Director Clubs; 1970 betreute er den deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Osaka und wurde bereits 1969 Ehrenmitglied des BFF Bund Freischaffender Foto-Designer. Vor 20 Jahren hat Erwin Fieger seine letzte Buchproduktion realisiert, danach zwang ihn ein Augenleiden, die fotografische Tätigkeit einzustellen.

 

Foto: Erwin Fieger / Sadhu auf dem Gangotri-Felsen an der Quelle des Ganges, Indien 1981

 


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