Günstige Mittelformatkamera im schlanken Gehäuse

Fujifilm erweitert die Palette der GFX-Mittelformatkameras um ein neues Einsteigermodell. Die GFX50S II löst die bisherige GFX50S ab und kommt im kompakten Gehäuse der GFX100S daher. Die neue Kamera nutzt einen 43,8 mal 32,9 Millimeter großen Sensor mit einer Auflösung von 51,4 Megapixel. Er wurde bereits von dem bisherigen Modell verwendet, aber Fujifilm hat die neue GFX50S II um den schnellen X-Prozessor 4 erweitert und in vielen weiteren Details verbessert. Wichtigste Veränderung ist der integrierte Bildstabilisator (IBIS), der per Sensorverschiebung Verwackler ausgleicht. Den Gewinn an längeren Verschlusszeiten gibt Fujifilm mit 6,5 Blendenstufen an. Zudem ermöglicht der verschiebbare Sensor auch Multi-Shot- beziehungsweise Pixel-Shift-Aufnahmen, sodass Bilder mit über 200 Megapixel entstehen. Sie werden aus 16 nacheinander aufgenommenen Rohdatenbildern zusammengesetzt, die jeweils um 0,5 Pixel verschoben sind.

Außerdem beschleunigt das per IBIS stabilisierte Bild die Arbeit des Autofokussystems, da im unverwackelten Live-Bild die entsprechende Kontrastmessung einfacher beziehungsweise schneller möglich ist. Der AF wurde auch mittels neuer Algorithmen und des flotten Bildprozessors flotter als bei der Vorgänger-Kamera. Im Gegensatz zur GFX100S, die ein Hybridsystem aus Kontrast- und Phasendetektionsmessung bietet, basiert der der GFX50S II ausschließlich auf der Messung der Kontraste.

Die nur 900 Gramm leichte Mittelformatkamera übernimmt das Bedienkonzept der GFX100S, die unter anderem mit einem Moduswahlrad links vom Sucher und virtuellen Einstellrädern für ISO-Lichtempfindlichkeit und Verschlusszeit auf dem großen Schulterdisplay arbeitet. Dieses 4,6 Zentimeter große Schwarz-Weiß-Display liefert mittels OLED-Technik eine sehr scharfe und brillante Darstellung, sodass Aufnahmeinformationen wie etwa die Belichtungseinstellungen unter allen Lichtbedingungen klar ablesbar sind.

Die neue Mittelformatkamera bietet 19 Filmsimulationen, zu denen jetzt auch die im Frühjahr mit der GFX100S vorgestellte Variante „Nostalgisches Negativ“ gehört. Ihr Wirkung und die der anderen Filmsimulationseffekte wie Provia, Velvia, Eterna, Acros und viele mehr lassen sich auf dem klappbaren Display mit einer Bilddiagonalen von 8,1 Zentimetern (3,2 Zoll) und einer Auflösung von 2,36 Millionen RGB-Bildpunkte bereits in der Vorschau sehen. Das gilt auch für den hochauflösenden OLED-Sucher, der 3,68 Millionen RGB-Bildpunkte wiedergibt.

Die Fujifilm-Neuvorstellung nimmt auch Videos auf. Allerdings ist sie dabei auf die Full-HD-Auflösung von 1.920 mal 1.080 Pixel beschränkt und zeichnet ihre Filme auch nur mit maximal 30 Bildern pro Sekunde auf. Eine zusätzliche digitale Stabilisierung hilft ihr, Verwackler in den Videos zu verhindern.

Fujifilm will die GFX50S II ab Ende September 2021 in den Fotohandel bringen. Sie soll dann für 3.999 Euro erhältlich sein. Zusätzlich wird der Hersteller eine Kit-Lösung anbieten, die neben dem Mittelformat-Body auch das neu entwickelte Zoomobjektiv Fujinon GF35-70mmF4.5-5.6 WR enthalten wird. Dieses Paket kommt für 4.499 Euro auf den Markt. Die Kamera wurde offiziell am 2. September im Rahmen des Fujifilm X Summit Prime 2021 vorgestellt.