Geschwindigkeit im Fokus

Die Neue von Fujifilm heißt X-H2S und ist konsequent auf hohe Geschwindigkeit getrimmt. Dem Topmodell der APS-C-Modelle  spendierte der Hersteller einen gänzlich neuen Aufnahmesensor namens X-Trans CMOS 5 HS. Es handelt sich um einen rückwärtig belichteten und in Stacked-Bauweise erstellten 26,2-Megapixel-Sensor, dessen Schichtaufbau im Vergleich zu den bisherigen Fujifilm-Sensoren eine vierfache Auslesegeschwindigkeit erreicht. Unterstützt wird er vom ebenfalls neuen X-Prozessor 5, der gegenüber seinen Vorgängerversionen eine verdoppelte Leistung bei gleichzeitig halbiertem Stromverbrauch verspricht.

Das Autofokussystem der Kamera wurde ebenfalls neu konzipiert und ermöglicht gegenüber der X-T4 eine drei Mal höhere Frequenz bei AF-Berechnungen. Seine Algorithmen basieren auf  AI- beziehungsweise Deep-Learning-Prozessen. FOTO HITS hatte Gelegenheit, einen ersten Prototypen der Kamera kurz zu testen. Das Fokussystem überzeugte dabei durch hohe Geschwindigkeit und Präzision besonders bei der Bewegungsverfolgung oder der Augen- und Gesichtserfassung. Es bietet zudem eine vom Anwender aktivierbare Erkennung von Tieren, Vögeln, Autos, Flugzeugen und anderen schnell bewegten Objekten. Serienbilder sind bei Nutzung des mechanischen Verschlusses mit 15 Bildern pro Sekunde möglich. Die Umschaltung auf ein rein elektronisches Verschlusssystem erlaubt sogar bis zu 40 Bilder pro Sekunde. Ihre Fotos sichert die Fujifilm-Neuheit im JPEG-, Raw- oder HEIF-Format.

Der elektronische Sucher der X-H2S stellt 5,76 Millionen RGB-Bildpunkte dar und erreicht mit bis zu 120 Hertz eine flimmerfreie Wiedergabe. Auch sein optisches System hat Fujifilm weiterentwickelt. Das verbesser etwa die Darstellung, wenn die Pupille nicht ganz zentriert hineinblickt.

Die neue Fujifilm-Kamera arbeitet mit einem integrierten Bildstabilisator, der einen Gewinn von sieben Blendenstufen verspricht. Zur Speicherung ihrer Fotos und Videos bietet sie zwei Speicherkartenschächte. Im ersten kommen CFexpress-Medien zum Einsatz, im zweiten Einschub lassen sich SD-Karten verwenden (UHS-II-kompatibel). 

Die wettergeschützte Kamera ist mit umfangreichen Videofähigkeiten ausgerüstet. Sie kann Filme in 6,2K-Auflösung erfassen. Natürlich stehen auch Modi für 4K oder Full-HD zur Wahl. Neben Videos im H.264- und H.265-Format beherrscht die Kamera jetzt auch Filmaufnahmen in Apples ProRes-Format. Raw-Videos lassen sich zudem extern über die HDMI-Schnittstelle aufzeichnen. Dabei unterstützt die X-H2S sowohl Apples ProRes Raw als auch das von Blackmagic Design entwickelte BRAW.

Während der Filmaufnahmen lässt sich eine Digitalbildstabilisierung nutzen. Thermische Probleme bei langen Videoaufnahmen umgeht die neue Fujifilm mit einem aktiven Kühlsystem, das auf ihren Rücken (in die Aussparung für das LC-Display) geschraubt wird. Es steht optional für 199 Euro zur Wahl.

Die neue Fujifilm X-H2S kommt im Juli 2022 für eine unverbindliche Preisempfehlung von 2.749 Euro auf den Markt.

Neben der Vorstellung von zwei Objektiven für das X-System gab es noch eine weitere Neuigkeit von Fujifilm: Während seines X Summit 2022 im japanischen Omiya kündigte das Unternehmen die bereits erwartete und höher auflösende Variante der X-H2 an. Sie wird einen neuen 40-Megapixel-Sensor besitzen und im September 2022 vorgestellt. Dann wird es auch mehr Details zu dieser Kamera geben.