Robert Dämmig lässt Räume und Körper gegeneinander antreten

Der Fotograf Robert Dämmig überrascht in der Berliner Galerie Raum 5 mit seinen Gegenüberstellungen. Unter dem Titel "S W I N G" sind sie vom 20. Juni bis 3.August 2008 ausgestellt.

Auf der einen Seite sind unbehauste, verfallende Räume zu sehen. Auf der anderen Seite werden bestürzend realistisch Körper vorgeführt: bläuliche Adernstränge, Haare und Lebereflecke – nichts wird an diesen gekrümmten Extremitäten geschönt dargestellt. Niemand sollte sich aber davon abschrecken lassen. Die Fotos sind nun einmal so intensiv, wie es nur das Leben sein kann, mit all seinen Beschädigungen und Leerstellen. Dämmig hat daraus eine Art Ballett konstruiert: Die Schräge einer Dachkammer entspricht dem Knick eines davoneilenden Beines, das Blau der einfallenden Dämmerung einem Schatten in der Kniekehle, ein zerfallender Wandbehang einem gekrümmten Arm.

Robert Dämmig wurde 1966 in Leipzig geboren. Zuerst arbeitete er als Musiker, etwa mit dem bekannten Free Jazzer und Rockmusiker Caspar Brötzmann. Ab dem Jahr 2000 wandte er sich der Fotografie zu. Er ist vor allem in der Galerie 5 vertreten, war aber bereits bundesweit auf Einzel- und Sammelausstellungen vertreten.