Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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Universitäten lehren, Digitalbilder langfristig sichern

Viele Fotografen fragen sich, ob ihre digitalen Bilder in 50 Jahren noch von einem Computer erkannt werden. Die Frage ist berechtigt, wenn man die rasanten Entwicklungen in der Computerwelt beobachten: Speichermedien wie 5,25-Zoll kennen nur die über 35-jährigen, ein Lesegerät dürfte aber kaum noch jemand haben. Und so manche Programmiersprache ist bereits im Dunkel der Geschichte verschwunden.

Mehrere Universitäten Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen dem Problem begegnen, indem sie verstärkt in der digitalen Langzeitarchivierung ausbilden. Dafür sind zahlreiche Projekte geplant. Eingebunden sind die Archivschule Marburg, die Fachhochschule Köln, die Fachhochschule Potsdam, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig, die Hochschule für Technik und Wissenschaft in Chur, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Technische Universität Wien. Die Fäden laufen bei nestor zusammen, einem deutschen Kompetenznetzwerk für Fragen der Langzeitarchivierung digitaler Ressourcen. Dieses koordiniert wiederum die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek der Georg-August-Universität Göttingen.

Bereits jetzt laufen einige Projekte: In Tutorien, die online verfügbar sind, werden einige Themen zur Langzeitarchivierung bereits abgehandelt. Auf der unten genannten Website können sich auch Hobby-Fotografen einige Tipps holen, etwa in dre Presseabteilung in dem PDF "Hilfe! Meine digitalen Urlaubsfotos sind weg!". Weiterhin sind Studierende der Fachhochschulen Köln, Potsdam und Leipzig sowie der FH Ostschweiz in Chur dabei, weitere Tutorien abzufassen.

In einer mehrtägigen Seminarreihe im Juni 2008 wird ein grundsätzliches Verständnis der digitalen Langzeitarchivierung vermittelt. Ebenfalls im Juni kommt das nestor-Handbuch "Kleine Enzyklopädie der digitalen Langzeitarchivierung" heraus.

Die Probleme der digitalen Langzeitarchivierung sollen auch direkt an den Universitäten gelehrt werden. Zu diesem Zweck wird gegenwärtig ein Lehrplan ausgearbeitet. Später können auch interessierte Personen aus der Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen beispielsweise einen Master-Studiengang in digitaler Langzeitarchivierung absolvieren.


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