Hersteller | Canon | |
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Modell | EOS 1300D | |
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Die kleine Canon kommt in einem Kunststoffgehäuse daher, das sie sehr leicht macht. Mit ihrem Gewicht von nur 485 Gramm (ohne Objektiv) ist sie problemlos als Reisekamera nutzbar.
Trotz des Kunststoffs ist sie sehr robust, denn das Gehäuse ist glasfaserverstärkt und im Inneren kommen zudem Bauteile aus Carbonfasermaterial zum Einsatz.
Aufwändig abgedichtet ist sie dagegen nicht, sodass sie bei starken Regengüssen, wenn ein Profi-System wie ihr Schwestermodell EOS-1D X Mark II noch problemlos einsetzbar ist, doch lieber in der Fototasche bleiben sollte.
Gleiches gilt für ihr Kit-Objektiv, das mit 18 bis 55 Millimetern Brennweite arbeitet, die durch den 1,6-fachen Crop-Faktor ihres APS-C-Sensors knapp 29 bis 88 Millimetern bei einer Kleinbildkamera entsprechen. So deckt es den Basisbrennweitenbereich vom leichten Weitwinkel bis zum leichten Tele beziehungsweise der „Porträtbrennweite“ ab. Es ist mit einem integrierten Bildstabilisator ausgerüstet, auf den die EOS 1300D angewiesen ist, weil sie keine interne Stabilisierung besitzt.
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Wie bereits ihre Vorgängerin 1200D nutzt die neue Canon einen Sensor mit 18 Megapixel. Diese Bildauflösung reicht für die meisten Einsteiger völlig aus, denn damit sind sogar Abzüge im Posterformat zu erstellen.
Auch ihr Bildprozessor wurde überarbeitet und trägt jetzt ein „Plus“ in seinem Namen, ansonsten gehört der „DIGIC 4+“ der gleichen Leistungsklasse wie der Prozessor der 1200D an. Er beherrscht aber bessere Möglichkeiten zur Rauschkorrektur. Daher bietet die 1300D bei ihren Lichtempfindlichkeitseinstellungen einen Zusatzmodus von ISO 12.800 an. Bei der 1200D war bei ISO 6.400 Schluss, was ihre Nachfolgerin jetzt als maximale Nominaleinstellung kennt.
Geblieben ist die Serienbildgeschwindigkeit: Die 1300D fotografiert wie ihre Vorgängerin mit maximal drei Bildern pro Sekunde. Aber selbst das ist für ihr Einsteiger-AF-System noch zu viel. Im Gegensatz zu den rasanten Autofokussystemen der großen Canons kommt das Neun-Punkte-AF-Modul der 1300D bei schnell bewegten Objekten nicht ganz nach. Insgesamt liefert es eine für diese Klasse durchschnittliche Leistung.
Die neun AF-Bereiche lassen sich manuell steuern, sodass man das gewünschte Feld wählen kann. Das Verschlusssystem der Kamera eignet sich für Sportaufnahmen, denn es friert mit maximal 1/4.000 Sekunde auch schnelle Bewegungen im Bild ein.
Der Kamera fehlen als Einsteigerlösung einige Details, die bei anderen SLRs selbstverständlich sind. Sie kennt etwa keine „Spiegelvorauslösung“, um bei Aufnahmen vom Stativ selbst die minimalen Erschütterungen durch den „Spiegelschlag“ zu eliminieren. Bei anderen Canon-SLRs wird diese Einstellung per „Individualfunktionen“ angeboten.
Der Sucher der Kamera ist – sowohl im Vergleich zu Vollformatsystemen als auch vielen spiegellosen Systemkameras – sehr klein und deckt auch nur 95 Prozent der Aufnahmefläche ab. Das ist bei der Bildgestaltung etwas irritierend.
Der Monitor der EOS 1300D ist fixiert, während die meisten aktuellen SLRs Klapp- und Schwenk-Displays bieten, was beim Arbeiten in Bodennähe oder Über-Kopf-Aufnahmen hilfreich ist. Zudem ist der Bildschirm der 1300D mit einer Bilddiagonalen von 7,5 Zentimetern (drei Zoll) zwar klassentypisch groß, liefert aber mit 920.000 RGB-Bildpunkten nur eine durchschnittliche Auflösung.
Positiv fallen dagegen die Funktionen zur drahtlosen Bildübertragung und Fernsteuerung der Kamera per Wi-Fi vom Smartphone aus. Dank NFC-Technik ist auch die Verbindung zu einem Mobilgerät einfach und schnell herstellbar.
Die für iOS und Android kostenlos erhältliche App „Canon Camera Connect“ ermöglicht eine Fernauslösung beziehungsweise auch Fernsteuerung von Belichtungszeit und Blende über das Smartphone. Im Live-Sucher-Bild auf dem Mobilgerät kann der für die Fokussierung gewünschte Bildbereich gewählt werden.
Die kleinen Canon-Kamera liegt gut in der Hand. Das Kunststoffgehäuse ist im Bereich des Griffwulsts aufgeraut, sodass man die SLR sicher halten kann.
Ihr einziges Einstellrad liegt griffgünstig in der Nähe des rechten Zeigefingers, sodass der Fotograf schnell zwischen Parametereingabe und Auslöser wechseln kann.
Für die Menünavigation bietet die Kamera ein ganz klassisches Vier-Wege-Steuerfeld mit Tasten an, die gleichzeitig als Funktionsknöpfe etwa für den Weißabgleich dienen. Das Menü ist Canon-typisch klar strukturiert und sehr übersichtlich, sodass man alle Einstellungen schnell und sicher findet. Einsteigern helfen die Motivprogramme, die über das große Wahlrad auf der Oberseite aktiviert werden, die richtigen Einstellungen zu finden.
Wer mit einem Stativ arbeitet, ärgert sich darüber, dass sich der Einschub für die SD-/SDHC-/SDXC-Speicherkarte an der Unterseite befindet. Hier ist der seitliche Einschub anderer Kameras schlichtweg handlicher, da man für den Kartenwechsel nicht die Kamera abmontieren muss.
Pro: Bei Auflösung und Farbdarstellung liefert die Canon sehr gute Werte. Bei der Lichtempfindlichkeit reicht sie nicht an die aktuelle Mittelklasse heran, hat aber durchaus Gestaltungsspielraum.
Contra: Der kleine Sucher und das relativ niedrig auflösende, fixierte LC-Display sind Einschränkungen, die man in Kauf nehmen muss. Auch das AF-System könnte schneller sein.
In Sachen Bildqualität, also der Auflösung und Farbdarstellung, liefert die neue Canon sehr gute Ergebnisse. Hinsichtlich der Geschwindigkeit von Autofokus oder Serienbildfunktion sind dagegen Einschränkungen hinzunehmen. Gleiches gilt für die weitere Ausstattung wie Auflösung des LCDs, während die Kamera durch ihr Wi-Fi-System wieder Punkte gewinnt. Das alles ist jedoch auch in Hinsicht auf den Preis zu sehen, der bei einigen Anbietern bereits bei unter 400 Euro für Kamera und Kit-Objektiv liegt. Die EOS 1300D ist daher ein durchaus gelungenes Einsteiger-Angebot.
Die Canon EOS 1300D bietet die Möglichkeit, Full-HD-Videos aufzuzeichnen. Dabei kann sie maximal 25 oder 30 Bilder pro Sekunde aufnehmen, abhängig davon, ob der PAL- oder NTSC-Fernsehstandard im Menü gewählt ist. Bei Reduzierung auf die 720p-Auflösung sind maximal 50/60 Bilder möglich.
Die Filme werden im MOV-Format gesichert und ihre Datenmengen mit H.264-Komprimierung in Grenzen gehalten. Dieses Format lässt sich auf Windows- oder Mac-OS-Rechnern problemlos wiedergeben und in Schnittprogrammen verarbeiten.
Beim Autofokus bietet die Canon mehrere Einstellungen. Im „FlexiZone“-Modus nutzt sie das Live-Sucherbild und ermittelt über eine Kontrastmessung die korrekte Schärfe. Bei Umschaltung auf „Quick-Modus“ zeigt sie zunächst das elektronische Sucherbild an, klappt aber bei halbem Herunterdrücken des Auslösers den Spiegel wieder herunter und fokussiert mit ihrem für Fotos gedachten AF-Sensor. Liegt die Schärfe fest, klappt der Spiegel wieder hoch, das Live-Bild wird gezeigt und der Druck auf den „Live Preview“-Schalter rechts vom Okular startet die Videoaufnahme.
Die Belichtung kann automatisch im P-Modus oder manuell im M-Modus erfolgen – Zeit- oder Blendenvorwahl gibt es bei den Videos nicht. Im manuellen Modus kann der Filmer auch die ISO-Lichtempfindlichkeit vorgeben sowie den Ton manuell steuern oder die Klangaufnahme komplett deaktivieren.
Während die Canon EOS 1300D im Fotomodus sehr gute Ergebnisse liefert, zeigen sich in ihren Videoaufnahmen gravierende Schwächen. Dazu gehört vor allen Dingen die sehr weiche Bildwiedergabe, die am niedrigen Auflösungsergebnis ablesbar ist. Auch die Ausstattung (fehlende Zeit- oder Blendenautomatik) lässt Wünsche offen.