Hersteller | Canon | |
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Modell | EOS 1D X Mark II | |
Original Testbilder: | ||
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Hersteller | Pentax | |
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Modell | K-1 | |
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Zwei SLR-Neuvorstellungen haben in den letzten Wochen für Aufsehen gesorgt. Canon bringt mit der „EOS-1D X Mark II“ den lang erwarteten Nachfolger für die 2012 präsentierte „EOS-1D X“ auf den Markt, die sich durch hohe Geschwindigkeit des Autofokus und bei Serienbildern auszeichnet. Auch auf die K-1 von Pentax haben viele Anwender sehnsüchtig gewartet, denn es ist die erste Digital-SLR des Herstellers, die mit einem Vollformatsensor arbeitet. Bislang setzte das Unternehmen auf die APS-C-Größe.
Canon EOS-1D X Mark II DSLR Camera (Body Only) - 20.2MP Full-Frame CMOS Sensor
Neu ab 2.119,00 € (1 Artikel)
Das soll eine Vollformatkamera sein? Die Pentax K-1 erreicht in der Breite nicht einmal die Dimensionen mancher spiegellosen Systemkameras mit APS-C-Sensor. Denn mit 137 Millimetern ist sie zum Beispiel vier Millimeter schmaler als die Fujifilm X-Pro2. Die Bautiefe dagegen ist – natürlich aufgrund des Spiegelkastens – erheblich üppiger, sodass die Pentax von oben betrachtet fast wie ein kompakter Würfel wirkt.
Trotz ihrer relativ geringen Größe verdeutlicht die K-1 aber mit ihrem Gewicht, was Sache ist. Mit 1.010 Gramm ist sie schon ein echtes Schwergewicht. Ihr extrem robustes Gehäuse mit vielen Abdichtungen und das kräftige Metallchassis fordern ihren Tribut, den man aber angesichts der Fähigkeit der neuen Pentax K-1, ewa Starkregen und kräftigen Stößen problemlos zu trotzen, gerne zahlt.
Letzteres gilt auch für die Canon EOS-1D X Mark II. Sie ist ebenfalls ein robustes und fast schon brachial aussehendes System, das vor allen Dingen erheblich höher, breiter und tiefer als die Pentax ist. Auch bei der Canon kommen Metallchassis sowie aufwändige Abdichtungen zum Einsatz, denn sie ist als Sport- und Reportage-Kamera unter anderem dafür konzipiert, im Starkregen am Fußballfeldrand eingesetzt zu werden – was im so genannten „Sommer 2016“ anscheinend immer wichtiger wird.
Die Handhabung der großen Kamera ist dennoch sehr einfach. Das massige Gehäuse schmiegt sich speziell in große Fotografenhände geradezu ein. Nutzt er die SLR im Hochformat, ist dank ihres dicken Wulstes an der Unterseite (in den der Akku eingeschoben wird) ebenfalls eine bequeme Haltung möglich. Die EOS-1D X Mark II bietet für die Aufnahmen im Porträtformat auch weitere Funktionselemente. Dazu gehören ein zweiter Auslöser, weitere Einstellräder und auch ein zweiter Joystick auf der Rückseite, dessen Anbringung in dieser Haltung der Kamera sofort plausibel wird.
Gleich zwei Status-Displays kommen bei ihr zum Einsatz. Das obere informiert wie üblich über alle aktuellen Aufnahmeeinstellungen, das kleinere unterhalb des großen LC-Displays auf der Canon-Rückseite dient zur Anzeige weiterer Parameter wie beispielsweise der gewünschten Bildqualitätsstufe. Hier kann die Pentax K-1 nicht ganz mithalten. Doch trotz ihrer kompakten Ausmaße bietet sie ein ebenfalls beleuchtbares Display auf der Oberseite an, was bei einem kurzen Blick darauf alle wichtigen Infos sofort sichtbar macht.
Die Pentax ist ebenfalls vielfältig mit Einstellrädern und Funktionsschaltern an allen Seiten ausgerüstet. So kann man die Belichtungsparameter und vieles mehr ohne Umweg über das Menü erreichen sowie vor allen Dingen schneller einstellen.
Beide Kameras bieten sehr große und helle optische Sucher, die sowohl bei Pentax als auch bei Canon 100 Prozent der Aufnahmefläche abdecken und damit eine präzise Wahl des Bildausschnitts erlauben.
Nicht nur die LCDs der Kameras, auch diese optischen Sucher bieten umfangreiche Zusatzinformationen: So werden neben den aktiven Fokuspunkten ein Raster für die Bildgestaltung eingeblendet oder bei der Pentax etwa die Daten der elektronischen Wasserwaage für eine lotrechte Ausrichtung der Kamera dargestellt. Die Infos zur Belichtungseinstellung sind – fast schon selbstverständlich – bei beiden SLRs in den Sucher eingeblendet.
Die Canon EOS-1D X Mark II ist in vielerlei Hinsicht eine „echte Rakete“. Ihr Autofokussystem mit 61 AF-Feldern, von denen 41 als Kreuzsensoren und davon noch einmal fünf als Doppel-Kreuzsensoren arbeiten, bietet in jeder Aufnahmesituation extreme Leistungen. Schnell bewegte Motivelemente lassen sich problemlos per Autofokus in der Schärfeebene halten. Die Kamera bietet dazu umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten, vielfältige Voreinstellungen unter der Bezeichnung „Cases“, grob übersetzt also etwa „Einsatzbereiche“. „Case 4“ zum Beispiel ist laut Menü „für Motive geeignet, die schnell beschleunigen oder verzögern“. Passend dazu ist diese Einstellung mit dem Symbol eines kleinen Fußballspielers gekennzeichnet, um ihren Einsatz visuell zu verdeutlichen.
Der Fotograf kann das Fokussystem aber auch manuell auf vielfältige Weise konfigurieren. Es ist zudem sehr lichtempfindlich, um zum Beispiel an Teleobjektiven mit lichtschluckenden Zusatzkonvertern eingesetzt werden zu können – so steht auch hier ihrem Einsatz im Fußballstadion oder bei anderen Sportarten nichts im Weg. Insgesamt fünf (!) Seiten im Menü der Canon widmen sich der Scharfstellung beziehungsweise dem Verhalten des Autofokus.
Mit dieser extremen Fokusleistung kann die Pentax K-1 erwartungsgemäß nicht mithalten. Dennoch ist auch ihr AF-System für eine Kamera der 2.000-Euro-Preisklasse erfreulich leistungsstark und bietet 33 Messfelder, von denen 25 als Kreuzsensoren arbeiten.
Hier sind die mittleren drei AF-Felder für Objektive mit hohen Lichtstärken von f2.8 ausgelegt. Die Felder lassen sich einzeln wählen und natürlich bietet die Pentax K-1 auch Nachführ-Modi, um bewegte Motivbereiche im Fokus zu behalten. Wie die Canon kann sie bei Ansicht im Live-Preview-Modus mit einer Kontrastmessung arbeiten und hilft dann mit Fokus-Lupe sowie mit „Fokus Peaking“, also der farbigen Markierung von Kontrastlinien, die sich aktuell in der Schärfeebene befinden.
Die Canon EOS-1D X Mark II konnte im Test unter Beweis stellen, dass sie tatsächlich bis zu 14 Bilder pro Sekunde als Serienaufnahmen schießen kann, selbst wenn Autofokus und Autobelichtung aktiv sind. Schaltet man auf LCD-Darstellung und fixierte Aufnahmeeinstellungen um, sind sogar 16 Bilder pro Sekunde möglich. Nutzt man dabei ausschließlich JPEG-Bilder, kann die Canon nur von der Kartenkapazität begrenzte Bildfolgen aufzeichnen.
Um das zu erreichen, ist sie mit zwei Kartenschächten versehen. Erstens mit einem CompactFlash-System für modernste Karten mit UDMA-7-Zertifizierung sowie zweitens noch einem Schacht für das „CFast 2.0“-System.
Dieses Kartenformat wird eigentlich bei professionellen Camcordern verwendet, bietet aber auch bei extremen Serienbildleistungen mehr Reserven.
Die Pentax nutzt ebenfalls zwei Karteneinschübe, beide aber für das SD-Kartenformat auch in Varianten wie SDHC oder SDXC (UHS-I). Die zwei Einschübe können wechselseitig genutzt werden oder zum Beispiel als automatisches Backup-System dienen, wenn ein identisches Bild gleich zwei Mal auf die Karten geschrieben wird. Alternativ sichert man auf Karte 1 nur JPEGs, auf Karte 2 dagegen die Rohdaten. Übrigens: Die Pentax kann sowohl in einem eigenen Raw-Format (PEF) als auch im standardisierten „DNG“ Rohdaten aufnehmen. Der Wechsel zwischen JPEG und Raw-Bildern ist über einen Taste an der linken Seite sehr einfach, kann aber natürlich auch per Menübefehl vorgenommen werden.
Die Rohdaten beider Kameras lassen sich bereits von aktuellen Bildbearbeitungsprogrammen wie „Adobe Photoshop“ oder „Adobe Lightroom“ öffnen, bearbeiten undkonvertieren.
Die unterschiedlichen Konzepte beider Kameras haben zur Folge, dass die Canon „nur“ mit 20 Megapixel arbeitet, während die Pentax K-1 einen Sensor mit 36 Megapixel nutzt. Die Canon ist für Sport- und Reportage-Fotos konzipiert, wo extrem hochauflösende Bilder im Zeitschriften- oder Magazindruck nicht zwingend notwendig sind. Die Pentax dagegen ist als Allrounder auch für die Studioarbeit und etwa hochauflösende Produktfotos gedacht. Hier bietet ihre deutlich höhere Sensorleistung zum Beispiel Vorteile bei der nachträglichen Bestimmung des Bildausschnitts. Die Testergebnisse auf diesen Seiten zeigen, dass die Kamera durch ihre hohe Realauflösung dem Fotografen auch erfreulich viel Spielraum schenkt.
Die Canon ist für alle Objektive mit EF-Bajonett ausgelegt. Die kleineren EF-S-Varianten für die APS-C-Sensor-Schwestern aus gleichem Haus können nicht genutzt werden. Hier bietet die Pentax K-1 mehr Spielraum. Sie kann mit allen K-Objektiven bis KAF2 verwendet werden und schaltet zum Beispiel bei Anschluss eines für APS-C entwickelten Linsensystems (auf Wunsch) automatisch auf einen kleineren Sensorbereich bei der Aufnahme um. Dann gilt zwar auch für sie eine 1,5-fache „Brennweitenverlängerung“, aber immerhin kann man die Objektive mit ihr noch weiterhin einsetzen.
Ein zusätzlicher Vorteil der Pentax: Sie besitzt ein eingebautes Stabilisatorsystem das auf Basis einer Sensorverschiebung arbeitet. Es korrigiert die Bewegungen über fünf Achsen und arbeitet mit jedem angeschlossenen Objektiv. Die EOS-1D X Mark II ist wie bei Canon üblich auf Objektive mit eigenem Stabilisator angewiesen.
Das Pentax-System konnte im Test nicht ganz die versprochenen fünf Belichtungsstufen bei der Verschlusszeit herausholen. Aber um etwa vier Stufen längere Aufnahmedauern lassen sich mit ihr aus der freien Hand schießen.
Im Gegensatz zur Canon ist die Pentax mit einem beweglichen LC-Display ausgerüstet. Der laut eines FOTO HITS-Kollegen „Transformer-mäßig“ aussehende Mechanismus erlaubt vielfältige Klapp- und Schwenkbewegungen, kann aber nicht wie bei Lösungen mit seitlichem Drehgelenk das Display nach vorne klappen. Dafür erscheint die Pentax-Lösung stabiler und ist auch besser vor einem versehentlichen Abreißen geschützt.
Die Canon dagegen verzichtet – ganz profi-typisch – auf jedwede Verstellbarkeit ihres Monitors. Das ist ärgerlich, weil man sie ja auch fürs Filmen nutzen kann und dabei ein bewegbares LCD praktisch wäre. Immerhin ist ihr Display berührungsempfindlich, jedoch nutzt sie dies nur für wenige Funktionen aus. So kann man etwa bei Live-View-Ansicht den gewünschten Fokus-Punkt per Display-Berührung wählen.
Die Pentax K-1 punktet noch mit einer Reihe von zum Teil sehr ungewöhnlichen Zusatzfunktionen: Sie kann zum Beispiel automatisch HDR-Bilder erzeugen, indem sie mehrere Fotos mit variierenden Belichtungseinstellungen aufnimmt und diese zu einem Bild mit hohem Dynamikumfang verrechnet. Da sie die Aufnahme automatisch aneinander ausrichtet, sind solche Bilder sogar aus der Hand zu fotografieren. Außerdem bietet die K-1 eine so genannte „Pixel Shift“-Funktion. Sie nimmt vier Bilder auf, bei denen das Stabilisatorsystem den Sensor jeweils minimal verschiebt. So erfasst sie für jeden Bildpunkt die Grundfarben Rot, Grün und Blau und muss die Farben demnach auch nicht interpolieren. Sie nutzt die Technik also nicht wie etwa die Olympus OM-D E-M5 Mark II mit ihrer eigenen „Pixel Shift“-Technik zur Auflösungssteigerung, sondern verwendet sie, um sehr saubere, absolut moiréfreie 36-Megapixel-Bilder zu erzeugen.
So unterschiedlich die Konzepte der beiden Kameras auch sind, eines haben sie gemeinsam: Sie bieten professionelle Ausstattung und erstklassige Bildqualität, die sie ihren leistungsstarken Vollformatsensoren verdanken. Die Canon EOS-1D X Mark II ist dabei eindeutig für Reportage- und Sportfotografen konzipiert. Die Pentax K-1 geht als „Allrounder“ ins Rennen, der zum Beispiel für die Porträtfotografie im Studio geeignet ist, aber auch als äußerst üppig ausgestattete Alltagskamera für anspruchsvolle Amateur-Fotografen. Ihre sehr guten Bildergebnisse machen sie zu einer hochinteressanten Alternative. Als Alltagskamera punktet die K-1 überdies mit einem für diese Sensorklasse sehr kompakten Gehäuse.
Die Canon EOS-1D X Mark II ist als neues „1D X“-Modell gleichzeitig die Nachfolgerin der von der ersten „1D X“ abgeleiteten Filmkamera „EOS-1D C“, deren Name das Kürzel für „Cinema“ beinhaltet. Die neue Canon bietet daher umfassende, teilweise gesteigerte 4K-Aufnahmefähigkeiten. Sie filmt in echter 4K-Auflösung von 4.096 mal 2.160 Pixel und bietet viele Dateiformat- und Kompressionseinstellungen. Die höchste Auflösung und beste Qualität wird im MOV-Format mit einer MotionJPEG-Komprimierung erreicht, bei der alle Bilder des Videostroms als JPEG-Einzelbilder gesichert werden. Gemeinsam mit dem Farbsampling im Verhältnis 4:2:2 (H.264: 4:2:0) bei 8 Bit ergeben sich eine maximale Datenrate von bis zu 800 Megabit und somit extrem große Dateien. Auch aus diesem Grund arbeitet die Canon mit „CFast 2.0“-Medien in ihrem zweiten Kartenschacht, da nur dieses System Herr der Bit- und Byte-Mengen werden kann.
Das Ergebnis sind knackscharfe Videos in exzellenter Qualität und Auflösung. Bei der Aufnahme lassen sich alle Parameter für Belichtung und Ton auch manuell steuern.
Die Pentax K-1 bietet hinsichtlich Videoaufnahmen keine außergewöhnlichen Neuigkeiten. Sie kann Filme in Full-HD-Auflösung aufzeichnen und erreicht dabei eine Bildfrequenz von 25 oder 30 Bildern, abhängig vom PAL- oder NTSC-Modus als „Fernsehmodi“. Sie bietet zwar auch Einstellungen für 50 und 60 Aufnahmen pro Sekunde, aber diese werden nicht als Vollbilder, sondern im „interlaced“-Verfahren als Halbbilder mit Zeilenversatz aufgezeichnet, was bei der Darstellung auf LCD-TVs nicht mehr sinnvoll ist.
Ihre Filme speichert sie als MOV- oder MP4-Datei, die Kompression erfolgt im H.264-Verfahren. Die Datenraten entsprechen aktuellen Standards, sodass die Aufzeichnung auf den SD-Medien in den zwei SD-Kartenschächten problemlos ist.
Erfreulicherweise kann sie bei der Aufnahme komplett manuell eingestellt werden: Blende, Verschlusszeit und Lichtempfindlichkeit lassen sich ebenso ändern wie der Aufnahmepegel des Tons. Ein externer Mikrofoneingang und ein Kopfhöreranschluss verbessern die Klangaufzeichnung beziehungsweise vereinfachen ihre Kontrolle.
Die EOS-1D X Mark II von Canon toppt in Sachen Videoaufnahme alle bislang verfügbaren SLR-Systeme mit Filmfunktion.
Mit 712 von 1.080 Linien in der Bildhöhe liegt das Auflösungsergebnis der K-1 im unteren Mittelfeld. Dagegen ist ihre Videofarbwiedergabe sehr gut.