Hersteller | Fujifilm | |
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Modell | X-T2 | |
Original Testbilder: | ||
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Schneller, höher, weiter: Das sportliche Motto im Olympia-Jahr 2016 hat sich Fujifilm auch für die X-T2 auf die Fahnen geschrieben. Die neue Kamera übernimmt die Vorteile der im Frühjahr präsentierten X-Pro2 und verbindet sie mit den Vorzügen einer Kamera, die hinsichtlich des Konzepts und äußerlichen Designs einer SLR-Kamera ähnelt.
Größter Pluspunkt der von der X-Pro2 übernommenen Elemente ist der „X-Trans CMOS III“-Bildsensor. Erstmals verschaffte er den APS-C-Kameras der X-Serie eine 24-Megapixel-Auflösung und bietet weitere Verbesserungen. So werden die Kontaktbahnen des Sensors aus Kupfer gefertigt und erlauben unter anderem ein schnelleres Auslesen der Daten. Die X-T2 macht davon regen Gebrauch und erreicht im Serienbildmodus 14 Aufnahmen pro Sekunde. In dieser schnellsten Einstellung nutzt sie ausschließlich das elektronische Verschlusssystem, durch das sie Belichtungszeiten von nur 1/32.000 Sekunde bietet.
Bei Verwendung mit dem mechanischen Verschlusssystem ist es 1/8.000 Sekunde. Außerdem stehen dann zwei Serienbildgeschwindigkeiten zur Wahl: Acht Bilder sind es in der hier getesteten „Normalversion“ der Kamera, während sie bei Anschluss des optionalen Batteriehandgriffs – der für den Test noch nicht verfügbar war – elf Bilder pro Sekunde erreichen soll.
Gegenüber älteren X-Kameras wurde zum Erreichen dieser Profi-Leistungen auch das Autofokussystem der X-T2 stark verbessert. Das aus Phasendetektion und Kontrastmessung bestehende Hybridsystem arbeitet jetzt mit 91 AF-Sensoren und kann mit bis zu 325 Autofokus-Bereichen eingesetzt werden. Bei Serienaufnahmen führt die Kamera bis zu neun AF-Felder mit dem bewegten Motiv mit und hielt es auch im FOTO HITS-Test sauber im Schärfebereich.
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Gegenüber der X-Pro-Linie mit ihrem außergewöhnlichen Hybridsystem, das optischen Messsucher und elektronische Darstellung kombiniert, arbeitet die X-T-Serie ausschließlich mit elektronischen Suchern. Auch die neue X-T2 ist daher ähnlich einer SLR-Kamera aufgebaut und bietet hinter ihrem großen Okular mit passender Suchermuschel einen hochauflösenden Mini-Monitor mit 2,36 Millionen RGB-Bildpunkten. Dieser kommt sogar im Serienmodus mit der Darstellung mit, sodass man etwa Sportaufnahmen mit ihm im Blick behalten kann.
Das Retro-Design der X-T2 macht eine Bedienung wie bei einer analogen Kamera möglich. Die Blende wird – abhängig vom eingesetzten Objektiv – an dessen Blendenring verstellt, für die Belichtungszeit steht ein Einstellrad auf der Oberseite zur Verfügung. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sucherbuckels findet sich ein weiteres Einstellrad für die ISO-Lichtempfindlichkeit und zudem kann der Fotograf mit einem dritten Rad die automatische Belichtung um plus/minus drei Stufen korrigieren. Sind alle Einstellräder auf „A“ gestellt, erfolgt die Belichtung automatisch. Ändert man Blende oder Verschlusszeit, schaltet die Kamera auf die entsprechende Halbautomatik um.
Unterhalb des ISO-Rads findet sich ein Einstellring, mit dem zwischen Einzelbildmodus, den verschiedenen Serienbildeinstellungen oder der Filmaufzeichnung gewählt wird. Unter dem Verschlusszeitenrad sitzt ein ähnliches Bedienelement, das für die Wahl der Belichtung etwa zwischen Spot- oder mittenbetonter Messung wechselt.
Neben diesen vielen analogen Einstellmöglichkeiten bietet die Kamera jedoch auch auf digitaler Seite reichlich: Ihre Funktionstasten lassen sich mit vom Fotografen gewünschten Aufgaben belegen. So kann man etwa den „AE-L“-Knopf, der die von der Automatik ermittelten Belichtungswerte kurzfristig speichert, auch zum Bildwiedergabeknopf machen. Auch die vier Tasten des Steuerfelds, mit denen man durch das Menü navigiert, können verschiedene Funktionen direkt aufrufen – etwa die Weißabgleichseinstellung.
Per „Q“-Taste lässt sich ein Kurzmenü auf den Bildschirm bringen, um Einstellungen wie Weißabgleich oder etwa JPEG-/Raw-Aufnahme direkt aufzurufen. Die entsprechende Funktion wird mit den Steuertasten gewählt, der jeweilige Parameter dann mit dem hinteren Einstellrad bestimmt.
Zusätzlich bietet die Kamera noch einen kleinen Joystick, der mit dem Daumen der rechten Hand bequem erreichbar ist. Hiermit lässt sich unter anderem das gewünschte Fokusfeld wählen. Somit ist es ganz einfach, das Feld zu wählen, das sich bei Porträtaufnahme direkt vor dem Auge der aufgenommenen Person befindet.
Die Kamera nutzt neben ihrem hochauflösenden Sucher auch ein Rückseiten-Display, das ebenfalls zur Wahl des Bildausschnitts dient. Es ist leider nicht in alle Richtungen drehbar, sondern nur nach oben oder unten klappbar.
Wer die Kamera drahtlos auslösen möchte, kann das per Smartphone tun. Die X-T2 besitzt ein Wi-Fi-Modul und lässt sich mit Android- oder iOS-Apps steuern. Außerdem kann man Fotos der Kamera für den Internet-Versand zum Mobilgerät übertragen oder die GPS-Daten des Handys an die Kamera schicken, um sie als „Geotags“ in die EXIF-Daten zu schreiben.
Pro: Die Fujifilm X-T2 ist als Gesamtpaket ein echter Gewinner: Exzellente Bildqualität auch dank des „X-Trans CMOS III“-Sensors, hohe AF-Geschwindigkeit und viel Komfort gehören dazu.
Contra: Fujifilm bietet ein üppiges Objektivsortiment an, doch kann es noch nicht mit dem von SLRs mithalten. Der Fotograf muss sich daher für ein „exotisches“ Kamerasystem entscheiden.
Die neue Fujifilm X-T2 bietet die vielen Vorteile des bisherigen Flaggschiffs X-Pro2, verbindet diese jedoch mit einem „SLR-ähnlichen“ Konzept. Wer statt des Hybridsuchers der X-Pro2 lieber eine Handhabung wie bei klassischen Spiegelreflexkameras bevorzugt, bekommt mit ihr jetzt ein Top-Modell mit hoher Auflösung, sehr guter Farbwiedergabe speziell bei Hauttönen sowie vielen weiteren Komfortfunktionen. Erfreulich ist auch der konsequentere Ausbau der Videofähigkeiten der X-T2 bis hin zur Aufzeichnung von 4K-Filmen.
Bei der Vorstellung der X-Pro2 mit dem neuen „X-Trans CMOS III“-Sensor wurde die 4K-Fähigkeit bereits angesprochen, doch erst bei der X-T2 wurde sie Realität: Die neue Fujifilm zeichnet Filme mit 3.840 mal 2.160 Pixel auch, doch dabei zeigt sich aber auch das größte Handicap der Kamera: Sie ist im 4K-Modus auf Aufnahmen von knapp zehn Minuten, bei Full-HD-Aufzeichnung von 15 Minuten begrenzt, sodass etwa längere Interviewszenen nur mit Unterbrechungen aufzuzeichnen sind. Bei Full-HD-Aufnahmen bietet sie die Möglichkeit, mit bis zu 50/60 (PAL/NTSC) Vollbildern pro Sekunde zu arbeiten.
Die hochauflösenden Videos der Kamera selbst dagegen bieten keinen Anlass zur Klage. Die Kamera produziert knackscharfe Aufnahmen mit kräftigen Kontrasten. Der Dynamikumfang ist mit maximal 9,01 Blendenstufen allerdings nur im Mittelfeld der filmenden Fotokameras angesiedelt.
Der Videomodus der X-T2 wird per Aufnahmering unterhalb des ISO-Rads gewählt. Mit ihm stellt der Sucher das Live-Bild im 16:9-Format dar und der Fotoauslöser wird zum Start- und Stop-Knopf.
Wie bei Fotoaufnahmen erlaubt die X-T2 manuelle Belichtungsaufnahmen durch Verstellen des Blendenrings oder des Verschlusszeitenrads aus der „A“(utomatik)-Einstellung. Auch die Lichtempfindlichkeit kann manuell festgelegt werden. Für die Verbesserungen der Tonaufnahmen ist ein Mikrofon anschließbar.
Ähnlich wie die X-Pro2 profitiert die X-T2 von den Fähigkeiten ihres „X-Trans CMOS“-Sensors der dritten Generation und bietet jetzt unter anderem die Möglichkeit zu 4K-Aufnahmen an. Zwar zeigt sie in ihren Videos vor allen Dingen bei der Bildschärfe echtes Profi-Potenzial, aber dieses wird durch das Zehn-Minuten-Aufnahme-Limit stark eingeschränkt.