Hersteller | Panasonic | |
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Modell | G81 | |
Original Testbilder: | ||
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Das Gehäuse der spiegellosen Systemkamera wurde umfangreich überarbeitet, auch wenn man es ihr im direkten Vergleich mit der G70 nicht sofort ansieht. Das neue Modell basiert auf einem Chassis aus einer Magnesium-Legierung und ist aufwändig abgedichtet, sodass die G81 auch bei Außenaufnahmen im Regen eingesetzt werden kann. Dieses sehr massive Gehäuse liegt gut in der Hand. Der Griff an der Vorderseite und der Daumenwulst hinten sorgen für sicheren Halt, die Bedienung ist durch zwei Einstellräder auf der Oberseite einfach und komfortabel. Der Zeigefinger der rechten Hand erreicht dabei das vordere Rad, das sich um den Auslöser dreht, während man mit dem Daumen das weiter hinten auf der Oberseite platzierte Rad bedient. Zusätzlich bietet die Kamera sehr viele Funktionsknöpfe auf der Ober- und Rückseite. Fünf davon sind mit vom Anwender bestimmbaren Funktionen belegbar. Gemeinsam mit den ebenfalls fünf definierbaren „virtuellen Funktionstasten“, die über das berührungsempfindliche Display der Kamera aufgerufen werden, bietet die Kamera also mindestens zehn einstellbare Funktionen plus weitere Befehle im Direktzugriff. Die freie Belegbarkeit geht sogar noch weiter: Sie lässt sich nämlich für den Aufnahme- oder Wiedergabemodus getrennt festlegen.
Damit wird die individuelle Konfiguration der Kamera noch komfortabler, was kaum notwendig ist, denn die vom Hersteller vorgegebene Standardbelegung ist bereits sehr sinnvoll. So kann man mit der „Funktionstaste Eins“ auf der Oberseite die globale Belichtungskorrektur um plus/minus drei Blendenstufen aufrufen oder mit „Funktionstaste Zwei“ das Q(uick)-Menü für die wichtigsten Grundeinstellungen direkt auf den Bildschirm bringen. Hinzu kommen die vier Richtungstasten des Steuerfelds, mit dem man nicht nur durch das Menü navigiert, sondern dessen Schalter auch ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich und mehr einstellbar machen.
Neben dem berührungsempfindlichen LC-Monitor besitzt die Kamera einen elektronischen Sucher, der auf OLED-Technik basiert und mit 2,36 Millionen RGB-Bildpunkten eine hochauflösende, brillante Darstellung liefert. Zusatzfunktionen wie Sucherlupe (die auf einen gewünschten Bildbereich verschoben werden kann) und „Focus Peaking“ zur Hervorhebung der scharf eingestellten Kontrastkanten gehören dazu. Umgerechnet auf eine Kleinbildkamera bietet der Sucher bei 50-Millimeter-Objektiven einen Vergrößerungsfaktor von 0,74 und ist damit erfreulich groß. Die Umschaltung zwischen LCD und Sucher kann per Augensensor automatisch erfolgen.
Panasonic Lumix DMC-G81MEG-K Systemkamera (16 MP, 4K, Dual I.S., OLED-Sucher, 7,5 cm Touch, 12-60mm Objektiv, schwarz)
Neu ab 599,99 € (1 Artikel)
Panasonic bietet mit der G81 nun ein weiteres Modell an, das über einen integrierten Bildstabilisator verfügt und somit nicht wie ältere Systemkameras des Herstellers auf Objektive mit optischen Stabilisatoren angewiesen ist. Jedoch ist auch deren Einsatz sinnvoll, denn die Kamera kann ihr internes Stabilisatorsystem mit dem des Objektivs zu einem „Dual I.S.“ koppeln. So entsteht ein Gesamtsystem, das über fünf Bewegungsrichtungen arbeitet und einen Gewinn von längeren Verschlusszeiten erreicht, die fünf Belichtungsstufen entsprechen. Diese Angabe ließ sich im FOTO HITS-Test nachvollziehen.
Irritierend nach dem Einschalten ist nur ein in ruhiger Umgebung ganz leises Surren, das vermutlich das System erzeugt, wenn es den beweglichen Sensor steuert. In einer normal lauten Umgebung ist es nicht zu hören, aber in absolut stillen Räumen lässt es sich vernehmen. Dann wird es auch bei der Aufzeichnung von Videos ganz leise in der Tonspur hörbar, wenn die Tonpegelautomatik wegen der Stille die Empfindlichkeit des Mikrofons hochregelt.
Panasonics Systemkameras können seit längerer Zeit die hochauflösende 4K-Videofunktion für zusätzliche Fotomodi nutzen. Damit sind zum Beispiel Serienaufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde möglich, bei denen die Kamera eine nur von der Speicherkartenkapazität begrenzte Bildfolge in Form einer MP4-(Video)-Datei aufnimmt. Bereits in der Kamera kann der Anwender daraus ein gewünschtes Foto beziehungsweise bei der G81 jetzt auch eine Gruppe von Einzelbildern in Acht-Megapixel-Auflösung extrahieren.
Zusätzlich ist eine entsprechend schnelle Bilderserie mit variierender Fokuseinstellung möglich, aus der man das schärfste Bild wählt. Bei der neuen G81 wurde diese Variante erweitert, was für Makro- oder Produktfotografen interessant ist. Sie greift damit auf die „Focus Stacking“-Technik zurück, die FOTO HITS beispielsweise in Ausgabe 7-8/2012 vorstellte.
Bei diesem Verfahren wird eine Bildserie mit veränderten Schärfeeinstellungen aufgenommen und anschließend werden nur die scharfen Bildbereiche aller Einzelfotos digital ausgeschnitten und zu einem Gesamtbild mit sehr großer Schärfentiefe zusammengefügt. Die neue Panasonic G81 kann das automatisch: Nach der Aufnahme der Bilderserie in diesem Spezialmodus, bei der ihre Fokusindikatoren im Live-Sucherbild sichtbar über den Monitor tanzen, fragt sie nach, ob sie die Montage selbsttätig durchführen soll. Nach der Bestätigung vergehen etwa 30 bis 60 Sekunden, bis dieses Gesamtbild erstellt und als JPEG auf der Speicherkarte gesichert wird – verblüffend einfach, verblüffend effektiv und hilfreich etwa für Produktaufnahmen für eine Online-Versteigerung oder viele andere Anwendungen.
Pro: Üppige Ausstattung sowie moderne Merkmale wie Wi-Fi oder integrierter Bildstabilisator zeichnen die G81 aus. Sehr gute Leistungen bei Foto- und Videoaufnahmen kommen hinzu.
Contra: Mit 16 Megapixel liegt die Kamera nur im CSC-Mittelfeld und deutlich unter SLR-Niveau. Im höchsten ISO-Modus wird das Rauschen beziehungsweise seine Glättungsfilterung sehr stark.
Panasonic schafft es bei der neuen G81, die bereits beeindruckenden Eigenschaften der Vorgängerin G70 in vielen Punkten zu steigern. Die neue Kamera bietet vielfältige Funktionen, die über das reine Fotografieren weit hinaus gehen. Dabei bleibt sie jederzeit leicht beherrschbar und kann daher sowohl von Einsteigern als auch fortgeschrittenen Anwendern problemlos genutzt werden. Ebenfalls erfreulich ist die hochwertige Verarbeitung und die Integration in ein vielseitiges Systemumfeld, das sowohl für das Fotografieren als auch Filmen eine große Auswahl bietet.
Umfassende Videofähigkeiten gehören bei Panasonic-CSC-Kameras dazu. Die G81 nimmt Filme in 4K-Auflösung mit 24, 25 oder 30 Bildern pro Sekunde auf und speichert sie als MP4-Dateien ab. Die Datenrate beträgt dann maximal 100 Megabit pro Sekunde. Bei Full-HD-Aufnahme kann sie auch im AVCHD-2.0-Format wie ein Camcorder arbeiten und somit Filme mit 28 Megabit pro Sekunde speichern, wobei dann aber höhere Bildfrequenzen bis 50/60 Bilder pro Sekunde möglich sind.
Im Einstellmenü für die Videofunktion kann auch der Belichtungsmodus gewählt werden, wobei die G81 die klassischen Standardvorgaben wie P, S, A und M unterstützt. Um dies zu nutzen, muss auch das Moduswahlrad der Kamera auf das kleine Kamerasymbol mit dem zusätzlichen „M“ umgeschaltet werden. Denn nutzt man die Foto-Einstellungen für P, S, A und M und drückt auf den Videoauslöser, wechselt die Kamera unabhängig von der Blenden- und Verschlusszeiteinstellung für die Filmaufzeichnung in die Automatikeinstellung.
Das flotte Autofokussystem der Panasonic hilft auch beim Videofilmen. Bei Verwendung einer kontinuierlichen Schärfenachführung wird der Fokus zügig, aber erfreulich unauffällig nachgeführt. Auch ein „Fokus Tracking“, also eine Fixierung auf ein Motivelement, das in der Schärfeebene bleiben soll, ist möglich.
Der Aufnahmepegel des Tons lässt sich bei der G81 manuell steuern und ein externes Mikrofon ist auch noch anschließbar.
Die Leistungen der G81 sind beeindruckend. Sowohl bei 4K-Aufnahme als auch im Full-HD-Standard liefert sie scharfe, brillante Aufnahmen. Ihre Ausstattung ermöglicht ein gezieltes Arbeiten etwa mit manuellen Einstellungen für Belichtung oder auch Fokussierung. Aber auch der Autofokus macht bei Videoaufnahmen seine Sache gut.