Hersteller | Fujifilm | |
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Modell | X-A3 | |
Original Testbilder: | ||
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Fujifilms Modelle der „X-A“-Serie gelten als die Wahl für Einsteiger sowohl in die Fotografie als auch in die Systemkamerawelt. Seit einigen Jahren betreibt der Hersteller kontinuierliche und bedachte Produktpflege, die nun in der dritten Generation und damit beim Modell „X-A3“ angekommen ist. Dieses ist gegenüber der 2015 erschienenen Vorgängerin in einigen Details nochmals verbessert worden, bleibt aber dem grundsätzlichen Produktkonzept treu: X-Trans-Sensor und professionelle Funktionen sind den teureren X-Kameras vorbehalten. Dafür gibt es mit den X-A-Modellen kompakte und günstigere Geräte mit vielen elektronischen Helferlein.
Dass die Fujifilm X-A3 preiswerter als andere X-Systemkameras ist, heißt nicht, dass sie auch sehr viel schlechter ist. Das hat bereits die X-A2 in FOTO HITS 5/2015 bewiesen und der aktuelle Test bestätigt das. Es ist vielmehr so, dass ihr Gesamtkonzept einen guten Preis beinhaltet, der zudem eine sehr gute Bildqualität einschließt.
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Zwar bot schon die X-A2 kein separates Suchersystem, doch wurde beim aktuellen Modell die Ersatzlösung, der rückwärtige Monitor, etwas aufgewertet. Er bietet nun eine leicht erhöhte Auflösung von 1,04 Millionen RGB-Bildpunkten und ist zudem noch berührungsempfindlich. Leider lässt sich die Kamera nicht ähnlich einem Smartphone nahezu vollständig per LCD bedienen, dennoch ist die Gesten- und Tipp-Steuerung im Aufnahme- und Wiedergabemodus hilfreich und oftmals schneller als die Navigation per Tasten. Das Bedienkonzept insgesamt unterscheidet sich vom Vorgängermodell – bis auf einen auf die Seite gewanderten Entsperrknopf für den integrierten Blitz – fast gar nicht. Das ist vor allem für Besitzer einer X-A1 oder X-A2 hilfreich, die sich nicht umgewöhnen müssen. Sie sollten aber keine allzu großen Hände haben, da alle Funktionsschalter relativ eng und nahezu ausschließlich auf der rechten Kameraseite gruppiert sind.
Trotz der Auflösungssteigerung des Sensors auf 24 Megapixel ist die Kamera mit rund sechs Bildern pro Sekunde in voller Auflösung recht flott und erfasst schnell ablaufende Ereignisse sicher. Zwar hält sie diese Geschwindigkeit nur für zehn Bilder in Folge aufrecht, doch besitzt die neue Fujifilm insgesamt deutlich mehr Ausdauer. Rund 410 Fotos soll sie mit nur einer Akkuladung schaffen und kann wie ein Smartphone auch mit einem USB-Kabel aufgeladen werden.
„Etwas mehr“ bringt außerdem die Optik, nämlich einen größeren Abbildungsmaßstab. Das automatische Fokussystem der Kamera erkennt auch weiterhin Makro-Motive, die sich nah an der Kamera befinden und stellt sich darauf ein. Neu ist die überarbeitete Version des 16-50-Millimeter-Objektivs, das dem Gerät beiliegt. Seine Naheinstellgrenze wurde auf einen Abstand von nur noch sieben Zentimeter zwischen Frontlinse und Objekt reduziert.
Die Fujifilm X-A3 wird vom Hersteller als „Selfie-optimierte Kamera“ bezeichnet. Entsprechend wartet sie mit einigen Funktionen auf, die das Aufnehmen von Menschen und dem Fotografen selbst verbessern sowie erleichtern sollen.
Eine der wichtigsten Rollen spielt dabei der LC-Bildschirm, der um 180 Grad nach oben und nach vorn geklappt werden kann. In diesem Modus kehrt er automatisch das Bild um, damit es sich bequem von vor der Kamera betrachten lässt. Der Klappmechanismus besitzt außerdem einen Auszug, der verhindert, dass der obere Teil der Kamera das Display verdeckt.
Ist es nach vorn gekehrt, aktiviert die Kamera weitere Zusatzfunktionen. Neben dem eigentlichen Auslöserknopf dient so zum Beispiel das hintere Moduswahlrad ebenfalls als Auslöser, indem es gedrückt wird. Das ist prinzipiell praktisch, aufgrund der kompakten Größe der Kamera aber nur in ganz bestimmten Haltungen bequem und birgt die Gefahr, dass das Modusrad gedreht statt gedrückt wird.
Weitere Selfie-Hilfen sind elektronischer Natur: So bietet etwa der Selbstauslöser spezielle Zusatzmodi. Gestützt von der internen Gesichts- und Augenerkennung zählt dazu die altbekannte Lächelerkennung. Berührungsloses Fotografieren ermöglicht darüber hinaus auch der „Buddy Mode“, der die Kamera erst auslöst, wenn sich zwei Personen im Bild sehr nah kommen. Der „Group Mode“ schließlich erkennt bis zu vier Personen und löst erst aus, wenn alle im Bild sind. Optimiert wurde außerdem der Modus zur Porträt-Verbesserung. Mittels Fingertipp auf dem Bildschirm kann eine von drei Stufen der Überarbeitung gewählt werden, um etwa Hauttöne weicher und vor allem heller wirken zu lassen. Letzteres ist allerdings asiatischen Schönheitsidealen geschuldet und nicht bei jedem Motiv empfehlenswert.
Wichtig für eine Selfie-optimierte Kamera ist vor allem ihr problemloses Funktionieren und eine möglichst einfache Bedienung. Hier erfüllt die Fujifilm nahezu alle Anforderungen, auch wenn die im Test der X-A2 bereits bemängelten „seltsamen Zusatzbedingungen“ nicht ganz ausgemerzt sind. Immer noch lassen sich verschiedene Modi erst verwenden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Davon abgesehen meistern die vielfältigen Automatiken der X-A3 praktisch alle alltäglichen Aufnahmesituationen und unterstützt Fotografen tatsächlich sinnvoll mit verschiedenen haptischen und elektronischen Lösungen bei der Menschenfotografie und bei Selbstporträts.
Pro: Die X-A3 ist eine attraktive Lifestyle-Kamera: Sie punktet mit Retro-Design, ist sehr kompakt gestaltet und wiegt nicht viel. Damit gibt es wenig Ausreden, sie zu Hause zu lassen.
Contra: Ambitionierteres Fotografieren und Filmen überlässt sie hochwertigeren X-Modellen und bietet daher keinen elektronischen Sucher oder einen bequemeren Modus zum Filmen.
Das inzwischen dritte Modell von Fujifilms A-Serie für Fotografie-Einsteiger will die Produktlinie nicht revolutionieren – und das ist gut so. Stattdessen finden sich bei der X-A3 leichte Verbesserungen, die sie auf dem aktuellen Stand der Dinge halten. Die Kamera zielt auf Schnappschussfotografen ab, die den Umgang mit Smartphones gewohnt sind und nun „echte“ Kameras kennenlernen wollen. Ihnen kommt sie mit sinnvollen und einfallsreichen Lösungen entgegen und liefert recht unproblematisch hochauflösende Bilder.
Die Videofähigkeiten der Fujifilm X-A3 entsprechen ihrem Gesamtkonzept: Sie bietet solide Grundfunktionen ohne allzu weit führende Spezialmöglichkeiten. Spontanen Filmern kommt sie außerdem mit einem klaren Angebot an Aufnahmequalitätsstufen entgegen:
Die Fujifilm zeichnet Videos entweder in HD mit 1.280 mal 720 Pixel oder in Full-HD mit 1.920 mal 1.080 Pixel auf. Beide Varianten können mit 24, 50 oder 60 Bildern pro Sekunde erfasst werden. Oberflächlich betrachtet scheint es keinen Grund zu geben, den niedriger aufgelösten HD-Modus zu wählen, da beide dieselben Einstellungen bieten. Ein Unterschied zeigt sich jedoch in der Aufnahmedauer: Ein HD-Video kann bis zu 27 Minuten am Stück aufgezeichnet werden, ein Full-HD-Video nur 14 Minuten lang. Das Material wird als MOV-Datei mit H.264-Kompression auf der Speicherkarte abgelegt.
Eine Besonderheit in der Bedienung gibt es auch beim Filmen: Zwar werden Verschlusszeit- und Blendeneinstellungen aus dem manuellen Fotomodus auch beim Filmen berücksichtigt. Doch existiert für Videoanwendungen eine eigene Lichtempfindlichkeitsskala, die separat eingestellt werden muss und erst bei ISO 400 beginnt.
Da es auf dem Hauptmoduswahlrad keine Einstellung für die Filmaufzeichnung gibt, gelangt man in diesen Modus erst nach Beginn der Aufzeichnung. Bildkontrolle und Parameteränderungen sind auch erst dann möglich.
Die Videofähigkeiten der Fujifilm X-A3 sind ideal, wenn es darum geht, draufzuhalten und loszufilmen. Dabei glänzt sie durch Unkompliziertheit und solide Leistung. Mit Eingriffen in die Optionen tut sie sich etwas schwerer, denn das Einsteigerkonzept verhindert aufwändigere Möglichkeiten des Filmens für Fortgeschrittene.