Hersteller Fujifilm
Modell X-A3
Original Testbilder:
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Fujifilm X-A3 - X-Kamera für Jeden

Fujifilms Einsteiger-Serie wurde auf den aktuellsten Stand gebracht. Die X-A3 bleibt ihrem Konzept der Einfachheit treu und bietet leichte Verbesserungen.
Getestet in Ausgabe: FOTO HITS 4/2017

Fujifilms Modelle der „X-A“-Serie gelten als die Wahl für Einsteiger sowohl in die Fotografie als auch in die Systemkamerawelt. Seit einigen Jahren betreibt der Hersteller kontinuierliche und bedachte Produktpflege, die nun in der dritten Generation und damit beim Modell „X-A3“ angekommen ist. Dieses ist gegenüber der 2015 erschienenen Vorgängerin in einigen Details nochmals verbessert worden, bleibt aber dem grundsätzlichen Produktkonzept treu: X-Trans-Sensor und professionelle Funktionen sind den teureren X-Kameras vorbehalten. Dafür gibt es mit den X-A-Modellen kompakte und günstigere Geräte mit vielen elektronischen Helferlein.

Dass die Fujifilm X-A3 preiswerter als andere X-Systemkameras ist, heißt nicht, dass sie auch sehr viel schlechter ist. Das hat bereits die X-A2 in FOTO HITS 5/2015 bewiesen und der aktuelle Test bestätigt das. Es ist vielmehr so, dass ihr Gesamtkonzept einen guten Preis beinhaltet, der zudem eine sehr gute Bildqualität einschließt. 

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Technische Daten

Bild
  • Auflösung: 6.000 × 4.000 Pixel, 24 MP
  • Chip-Größe: 23,6 × 15,7 mm 
  • (APS-C-Klasse)
  • Objektiv: X-Bajonett; 16-50 mm (24-75, mm KB); F3,5-5,6
  • Integrierter Bildstabilisator: nein; abhängig vom Objektiv
  • Verschlusszeiten:  30 bis 1/4.000 s
  • Belichtungsmodi: Vollautomatik; P, S, A und M; Effekt- und Szenenmodi
  • ISO: 200-6.400
  • Autofokusfelder: 49 AF-Felder auf AF-Sensor
  • Sucher: Live-View auf rückwärtigem LCD
  • LCD: 7,6 cm; 1,04 Mio. Bildpunkte
  • Preis (UVP): 649 Euro
  • Internet: www.fujifilm.de

Aufbau

Neuerungen

Zwar bot schon die X-A2 kein separates Suchersystem, doch wurde beim aktuellen Modell die Ersatzlösung, der rückwärtige Monitor, etwas aufgewertet. Er bietet nun eine leicht erhöhte Auflösung von 1,04 Millionen RGB-Bildpunkten und ist zudem noch berührungsempfindlich. Leider lässt sich die Kamera nicht ähnlich einem Smartphone nahezu vollständig per LCD bedienen, dennoch ist die Gesten- und Tipp-Steuerung im Aufnahme- und Wiedergabemodus hilfreich und oftmals schneller als die Navigation per Tas­ten. Das Bedienkonzept insgesamt unterscheidet sich vom Vorgängermodell – bis auf einen auf die Seite gewanderten Entsperrknopf für den integrierten Blitz – fast gar nicht. Das ist vor allem für Besitzer einer X-A1 oder X-A2 hilfreich, die sich nicht umgewöhnen müssen. Sie sollten aber keine allzu großen Hände haben, da alle Funktionsschalter relativ eng und nahezu ausschließlich auf der rechten Kameraseite gruppiert sind. 

Trotz der Auflösungssteigerung des Sensors auf 24 Megapixel ist die Kamera mit rund sechs Bildern pro Sekunde in voller Auflösung recht flott und erfasst schnell ablaufende Ereignisse sicher. Zwar hält sie diese Geschwindigkeit nur für zehn Bilder in Folge aufrecht, doch besitzt die neue Fujifilm insgesamt deutlich mehr Ausdauer. Rund 410 Fotos soll sie mit nur einer Akkuladung schaffen und kann wie ein Smartphone auch mit einem USB-Kabel aufgeladen werden. 

„Etwas mehr“ bringt außerdem die Optik, nämlich einen größeren Abbildungsmaßstab. Das automatische Fokussystem der Kamera erkennt auch weiterhin Makro-Motive, die sich nah an der Kamera befinden und stellt sich darauf ein. Neu ist die überarbeitete Version des 16-50-Millimeter-Objektivs, das dem Gerät beiliegt. Seine Naheinstellgrenze wurde auf einen Abstand von nur noch sieben Zentimeter zwischen Frontlinse und Objekt reduziert. 

 

BESONDERHEITEN

Die Fujifilm X-A3 wird vom Hersteller als „Selfie-optimierte Kamera“ bezeichnet. Entsprechend wartet sie mit einigen Funktionen auf, die das Aufnehmen von Menschen und dem Fotografen selbst verbessern sowie erleichtern sollen.

Eine der wichtigsten Rollen spielt dabei der LC-Bildschirm, der um 180 Grad nach oben und nach vorn geklappt werden kann. In diesem Modus kehrt er automatisch das Bild um, damit es sich bequem von vor der Kamera betrachten lässt. Der Klappmechanismus besitzt außerdem einen Auszug, der verhindert, dass der obere Teil der Kamera das Display verdeckt. 

Ist es nach vorn gekehrt, aktiviert die Kamera weitere Zusatzfunktionen. Neben dem eigentlichen Auslöserknopf dient so zum Beispiel das hintere Moduswahlrad ebenfalls als Auslöser, indem es gedrückt wird. Das ist prinzipiell praktisch, aufgrund der kompakten Größe der Kamera aber nur in ganz bestimmten Haltungen bequem und birgt die Gefahr, dass das Modusrad gedreht statt gedrückt wird.

Weitere Selfie-Hilfen sind elektronischer Natur: So bietet etwa der Selbstauslöser spezielle Zusatzmodi. Gestützt von der internen Gesichts- und Augenerkennung zählt dazu die altbekannte Lächelerkennung. Berührungsloses Fotografieren ermöglicht darüber hinaus auch der „Buddy Mode“, der die Kamera erst auslöst, wenn sich zwei Personen im Bild sehr nah kommen. Der „Group Mode“ schließlich erkennt bis zu vier Personen und löst erst aus, wenn alle im Bild sind. Optimiert wurde außerdem der Modus zur Porträt-Verbesserung. Mittels Fingertipp auf dem Bildschirm kann eine von drei Stufen der Überarbeitung gewählt werden, um etwa Hauttöne weicher und vor allem heller wirken zu lassen. Letzteres ist allerdings asiatischen Schönheitsidealen geschuldet und nicht bei jedem Motiv empfehlenswert. 

 

IM TEST

Wichtig für eine Selfie-optimierte Kamera ist vor allem ihr problemloses Funktionieren und eine möglichst einfache Bedienung. Hier erfüllt die Fujifilm nahezu alle Anforderungen, auch wenn die im Test der X-A2 bereits bemängelten „seltsamen Zusatzbedingungen“ nicht ganz ausgemerzt sind. Immer noch lassen sich verschiedene Modi erst verwenden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Davon abgesehen meistern die vielfältigen Automatiken der X-A3 praktisch alle alltäglichen Aufnahmesituationen und unterstützt Fotografen tatsächlich sinnvoll mit verschiedenen haptischen und elektronischen Lösungen bei der Menschenfotografie und bei Selbstporträts.

Porträt
Porträts beherrscht die Fujifilm X-A3 ausgezeichnet. Hier stellt sie sowohl feine Details dar als auch eine Vielzahl an abgestuften Hauttönen, die jedoch überwiegend von Magentatönen dominiert werden.Die Farbwiedergabe sorgt für helle, strahlende Haut und driftet damit in kühlere Bereiche ab. Bei stark gesättigten Rottönen wie im Bildausschnitt oben kann es zu einem leichten Verlust von Details kommen.
Testaufbau
Bei klar kontrastierten Strukturen hat die Fujifilm die Nase vorn. Sie stellt geometrische Details sauber dar und korrigiert Bildfehler wie zum Beispiel chromatische Aberrationen oder metallische Reflexe, die etwa beim Sieb auftauchen würden, sehr effektiv.Neben einem gewissen Detailverlust in sehr dunklen und sehr rotgesättigten Bildbereichen fallen bei extrem feinen Strukturen Moiré-Effekte auf. Diese sind jedoch nur in Ausnahmesituationen zu provozieren und werden in den meisten Fällen nicht störend sichtbar.
Farbwiedergabe
Die allgemeinen Testgrafiken und die speziellen Farbcharts reproduzierte die neue Fujifilm mit einer Sättigung von rund 114 Prozent. Das ist zwar etwas zurückhaltender als bei der Vorgängerin, aber immer noch werden die Farben in allen Bereichen deutlich überbetont. Die Verstärkung der Farbtöne betrifft dabei im Besonderen die roten und blauen Bereiche sowie die angrenzenden Gelb- und Cyantöne. Die finalen Fotos sehen dadurch nach wie vor natürlich aus, haben jedoch oft einen leicht kühlen Ton. Auch das Weißabgleichs-System tendiert ein wenig zu blauen und magentafarbigen Bereichen. Jedoch werden die mittleren Grautöne fast punktgenau reproduziert.
Schärfe
Die Fujifilm erreicht bei der Auflösungsmessung ganze 3.814 von 4.000 Linien in der Bildhöhe. Dabei hilft ihr eine elektronische Nachbearbeitung, die vor allem bei geometrischen Motivelementen sehr gute Arbeit liefert.
Rauschen
Das Luminanzrauschen bleibt weitgehend in einem sehr guten Bereich. Bis ISO 3.200 rangiert es unter der Ein-Prozent-Marke. Den größten Dynamikumfang zeigt die Kamera bei einer Lichtempfindlichkeit von ISO 400.
Dynamikumfang
Der nominelle Bereich der Lichtempfindlichkeit endet bei ISO 6.400. Hier bleibt das Rauschen mit knapp über einem Prozent immer noch in vertretbarem Maß. Jedoch greift die Elektronik mit Filtermaßnahmen bereits deutlich ein.
Vergleich Bildrauschen
Die Bilder der 24 Megapixel starken Fujifilm wirken vor allem in der Gesamtansicht und auf Monitoren knackig und detailreich. Erst wenn die elektronische Rauschfilterung einsetzt, tritt ein sichtbarer Qualitätsverlust auf.

Bewertung

Pro: Die X-A3 ist eine attraktive Lifestyle-Kamera: Sie punktet mit Retro-Design, ist sehr kompakt gestaltet und wiegt nicht viel. Damit gibt es wenig Ausreden, sie zu Hause zu lassen.  

Contra: Ambitionierteres Fotografieren und Filmen überlässt sie hochwertigeren X-Modellen und bietet daher keinen elektronischen Sucher oder einen bequemeren Modus zum Filmen.

Ergebnisse

Fotoauflösung
Fotoauflösung
Ausstattung
Ausstattung
Testresultate
Im Bereich der Auflösung sowie der Farben erzielt die dritte X-A-Fujifilm ähnliche Ergebnisse wie ihre Vorgängerin: Die Sensorauflösung wird fast komplett in Bilddetails umgesetzt und die Farben sind mit rund 114 Prozent überbetont. Der Dynamikumfang liegt weiterhin auf einem sehr guten Niveau, das Rauschen ist zwar etwas stärker ausgeprägt, aufgrund der guten Nachbearbeitung aber kaum störend.

Fazit: Foto

Das inzwischen dritte Modell von Fujifilms A-Serie für Fotografie-Einsteiger will die Produktlinie nicht revolutionieren – und das ist gut so. Stattdessen finden sich bei der X-A3 leichte Verbesserungen, die sie auf dem aktuellen Stand der Dinge halten. Die Kamera zielt auf Schnappschussfotografen ab, die den Umgang mit Smartphones gewohnt sind und nun „echte“ Kameras kennenlernen wollen. Ihnen kommt sie mit sinnvollen und einfallsreichen Lösungen entgegen und liefert recht unproblematisch hochauflösende Bilder.

Videotest

Die Videofähigkeiten der Fujifilm X-A3 entsprechen ihrem Gesamtkonzept: Sie bietet solide Grundfunktionen ohne allzu weit führende Spezialmöglichkeiten. Spontanen Filmern kommt sie außerdem mit einem klaren Angebot an Aufnahmequalitätsstufen entgegen: 

Die Fujifilm zeichnet Videos entweder in HD mit 1.280 mal 720 Pixel oder in Full-HD mit 1.920 mal 1.080 Pixel auf. Beide Varianten können mit 24, 50 oder 60 Bildern pro Sekunde erfasst werden. Oberflächlich betrachtet scheint es keinen Grund zu geben, den niedriger aufgelösten HD-Modus zu wählen, da beide dieselben Einstellungen bieten. Ein Unterschied zeigt sich jedoch in der Aufnahmedauer: Ein HD-Video kann bis zu 27 Minuten am Stück aufgezeichnet werden, ein Full-HD-Video nur 14 Minuten lang. Das Material wird als MOV-Datei mit H.264-Kompression auf der Speicherkarte abgelegt.

Eine Besonderheit in der Bedienung gibt es auch beim Filmen: Zwar werden Verschlusszeit- und Blendeneinstellungen aus dem manuellen Fotomodus auch beim Filmen berücksichtigt. Doch existiert für Video­anwendungen eine eigene Lichtempfindlichkeitsskala, die separat eingestellt werden muss und erst bei ISO 400 beginnt. 

Da es auf dem Hauptmoduswahlrad keine Einstellung für die Filmaufzeichnung gibt, gelangt man in diesen Modus erst nach Beginn der Aufzeichnung. Bildkontrolle und Parameteränderungen sind auch erst dann möglich.

Videofunktionen

  • Max. Auflösung: 1.920 × 1.080 Pixel
  • Max. Frequenz: 50/60 Vollbilder/s
  • Videoformat: MOV; H.264
  • Speicher: 1 × SD/SDHC/SDXC-Karten
  • Zoomen bei Filmaufnahme: ja
  • Fokussieren bei Filmaufnahme: ja, kontinuierliche Schärfenachführung
  • Stabilisator: nein (abhängig vom Objektiv)
  • Manuelle Belichtung: ja
  • Manuelle ISO-Einstellung: ja (M)
  • Manueller Tonpegel/Mikrofonanschluss: nein
  • Besonderheit: Bildeffekte wählbar
  • Internet: www.fujifilm.de
Auflösung
Sowohl der optische Eindruck als auch der Messwert mit 1.043 von 1.080 Linien lassen sehr scharfe Videobilder vermuten. Jedoch wird diese Schärfe mit kräftiger Nachfilterung erreicht.
Farbverteilung
Die Farbwiedergabe der Videobilder entspricht weitgehend dem Fotomodus der Fujifilm. Lediglich bei den Rot- und Blautönen gibt es Abweichungen, Weißabgleich und Hauttöne sind stimmig.
Realbildaufnahmen
Die Realbildaufnahmen offenbaren die starke Nachfilterung der Videos. Kontrastkanten erscheinen stark überbetont und das ganze Bild damit sehr knackig.

Fazit: Video

Die Videofähigkeiten der Fujifilm X-A3 sind ideal, wenn es darum geht, draufzuhalten und loszufilmen. Dabei glänzt sie durch Unkompliziertheit und solide Leistung. Mit Eingriffen in die Optionen tut sie sich etwas schwerer, denn das Einsteigerkonzept verhindert aufwändigere Möglichkeiten des Filmens für Fortgeschrittene.

Fujifilm X-A3: Gesamtnote

Bild