Hersteller | Nikon | |
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Modell | D5600 | |
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Nikon stellt mit der D5600 eine neue SLR-Kamera im Grenzbereich zwischen gehobener Einsteiger- und Mittelklasse vor, die die seit 2015 erhältliche Vorgängerin D5500 ablöst.
Die Änderungen halten sich dabei in überschaubaren Grenzen. Das grundsätzliche Konzept mit einem APS-C-Sensor etwa wurde nicht verändert, die neue Kamera arbeitet ebenfalls mit einem 24-Megapixel-Chip in diesem Format. Verarbeitet werden die Bilder von einem „Expeed 4“-Prozessor, wie er bereits in der Vorgängerin zum Einsatz kam. Hinsichtlich der Geschwindigkeit hat sich daher bei der neuen Nikon nicht viel getan. Die D5600 nimmt im Serienbildmodus maximal fünf Fotos pro Sekunde auf, was für SLRs inzwischen Standard ist und gegenüber einigen rasend schnellen spiegellosen Systemkameras inzwischen zu wenige sind.
Die neue Nikon ist wie üblich kompatibel zu allen Nikon-F-Objektiven. Sie ist allerdings für die Autofokusfunktion auf moderne Optiken mit eingebautem Fokusantrieb angewiesen.
Nikon D5600 Digital SLR im DX Format (24,2 MP, 3,2 Zoll/8,1 cm dreh- und neigbarer Touch-Monitor, SnapBridge, AF mit 3D-Tracking, Full-HD Video incl. Zeitraffer bis zu 50p/60p, ISO 100-25.600)
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Die robust gestaltete Kamera liegt gut in der Hand. Der Griffwulst ist auch für größere Hände ausreichend dimensioniert, die „Belederung“ aus etwas rauerem Kunststoff sorgt dafür, dass die D5600 „nicht ausrutscht“. Sie ist mit vielen Funktionsschaltern versehen, wobei etwa der „Fn“-Knopf an der linken Gehäuseseite mit einem vom Fotografen definierbaren Befehl belegt werden kann. In den Basiseinstellungen ändert er die Wahl der ISO-Lichtempfindlichkeit, die sich nach Aktivierung per „Fn“-Knopf mit dem Drehrad auf der Oberseite auch dann komfortabel steuern lässt, während man die Kamera ans Auge hält. Auch die „AE-L/AF-L“-Taste auf der Rückseite kann modifiziert werden. Die D5600 ist damit so einstellbar, dass auf Knopfdruck nur die Belichtungswerte, nur die Fokuseinstellung oder eben beide Parameter gleichzeitig durch den Knopfdruck fixiert werden.
Auch das berührungsempfindliche Display ist in die Steuerung der Kamera eingebunden. Durch Antippen lassen sich Menübefehle wählen oder etwa der Fokusbereich bestimmen. Beim – auch deaktivierbaren – „Touch AF“ wählt man im Live-Sucherbild diesen Bereich per Fingerzeig aus und die Kamera löst nach Einstellung der Schärfe automatisch aus.
Während die Vorgängerin D5500 „nur“ über die klassische Wi-Fi-Funktionalität via WLAN-Netzwerk bot, um Smartphones mit der Kamera zu verbinden, hat Nikon die neue D5600 um die hauseigene „SnapBridge“-Technik erweitert. Dabei handelt es sich um eine Funkverbindung per „Bluetooth“, wie man sie etwa vom drahtlosen Anschluss einer Tastatur, einer Freisprechanlage für das Smartphone oder ähnlichen Lösungen kennt. Bluetooth funktioniert zwar nur im Nahbereich, ist aber in der von Nikon verwendeten „Bluetooth low energy“-Variante ausgesprochen energiesparend und hält daher auf Wunsch auch eine Verbindung zwischen D5600 und Smartphone, wenn die Kamera ausgeschaltet wird. Dann kann sie weiterhin Bilder direkt zum Mobilgerät senden. So stehen je nach Einstellung durch den Fotografen etwa Voransichten der aufgezeichneten Bilder zeitnah zur Verfügung, um sie sofort in sozialen Netzwerken und ähnlichen Anwendungen zu veröffentlichen.
Bei datenintensiven Anwendungen, zu denen auch die Fernauslösung mit Live-Preview des elektronischen Nikon-D5600-Sucherbilds auf dem verbundenen Smartphone gehört, schaltet die Kamera auf eine Wi-Fi-Verbindung um. Die Wi-Fi-Fernauslöse-Software unter SnapBridge bietet jedoch keine Möglichkeit, etwa die Belichtungswerte, die Lichtempfindlichkeit und ähnliches manuell zu steuern. Per „Touch AF“ ist der Bereich im Bild wählbar, den das automatische Scharfeinstellungssystem anvisieren soll.
Während SnapBridge also für die mobile Bildübertragung deutliche Vorteile bringt, schränkt es den Fotografen – auch im Vergleich zu Wi-Fi-Lösungen anderer Kamerahersteller – in der Fernauslösetechnik zu stark ein.
Bei der Wahl des Bildausschnitts mittels des optischen Suchers muss man beachten, dass dieser nur eine Bildfeldabdeckung von 95 Prozent liefert – und damit an den Rändern des Fotos deutlich mehr vom Motiv aufgezeichnet wird. Das elektronische Live-Sucherbild, das man mit dem Schalter an der Oberseite schnell aktivieren kann, zeigt dagegen 100 Prozent der Aufnahme an. Die Live-Bild-Ansicht ist zu aktivieren, wenn man mit der Kamera Videofilme drehen möchte.
Die Bedienelemente der Nikon lassen sich in jeder Aufnahmeposition gut erreichen. Wie bereits erwähnt, liegt die D5600 mit ihrem Griffwulst satt in der Hand und ermöglicht ein stressfreies Fotografieren.
Bei den Testaufnahmen konnte die Kamera hinsichtlich Auflösung und Farbwiedergabe überzeugen. Auch der Dynamikumfang ist für eine APS-C-Kamera sehr gut. Die neue Nikon erreicht ein Maximum von 11,1 Blendenstufen und kommt auch in höheren ISO-Stufen auf Werte von gut zehn Blendenstufen. Dabei bleibt das Rauschen bis ISO 800 niedrig. Ab ISO 1.600 wird es erkennbar, in den höchstmöglichen Stufen von ISO 12.800 und 25.600 wirkt es störend und darf als inakzeptabel gelten. Hier wäre es sinnvoll, die höchsten ISO-Stufen als erweiterte Modi zu kennzeichnen, sodass der Fotograf vorgewarnt ist.
Pro: Sehr gute Bildleistungen, gute Ergebnisse in der Geschwindigkeitmessung, vielseitige Einsatzmöglichkeiten und komfortable Funktionen zur Erfüllung moderner Aufgaben im Internet.
Contra: Bei hohen ISO-Werten wird das Rauschverhalten sehr heftig und entsprechende Artefakte in den Bildern sichtbar. Gegenüber der Vorgängerin bietet die D5600 zu wenig Veränderungen.
Die Nikon D5600 ist eine gelungene SLR-Kamera der APS-C-Klasse mit einer sehr guten Ausstattung, die in der neuen Version durch einige Details erweitert wurde. Besitzer des Vorgängermodells haben wenig Grund, auf die aktualisierte Version umzusteigen, denn die Änderungen entsprechen eher denen eines Updates denn einer kompletten Neuvorstellung. Die Nikon-Kamera lieferte im Test sehr erfreuliche Bildergebnisse und ist etwa durch die SnapBridge-Technik für Anwender interessant, die hochwertige Fotos unkompliziert im Internet veröffentlichen wollen.
Die Nikon D5600 bietet eine Videofunktion, mit der man Filme mit einer maximalen Auflösung von 1.920 mal 1.080 Pixel aufzeichnen kann. Dabei erreicht sie – abhängig vom gewählten Fernsehstandard PAL oder NTSC – eine Bildwiederholfrequenz von maximal 50 beziehungsweise 60 Aufnahmen pro Sekunde. Alternativ stehen noch weitere Geschwindigkeiten mit 24, 25 und 30 Bildern pro Sekunde zur Wahl. Erfreuliche Besonderheit: Die D5600 kann auch Zeitrafferfilme automatisch aufnehmen.
Gespeichert werden die Filmdaten in einem QuickTime-Container, also als MOV-Datei auf der Speicherkarte abgelegt. Wie üblich wird zur Komprimierung der Filmdaten das H.264-Verfahren eingesetzt.
Die Kamera besitzt einen zweiten Auslöser auf der Oberseite, der die Filmaufzeichnung startet. Zuvor muss sie jedoch mit dem „LV“-Hebel auf die elektronische Live-Sucherbilddarstellung auf dem LCD umgeschaltet werden.
Die Nikon bietet beim Filmen die Möglichkeit, im P- oder M-Modus zu arbeiten. Auch die ISO-Lichtempfindlichkeit ist wählbar, jedoch nur, wenn im Filmmenü explizit die manuellen Einstellungen aktiviert und die Kamera per Wahl des Modusrads auf „M“ umgeschaltet wurde.
Den Ton nimmt das Stereomikrofon auf der Oberseite auf, dabei ist eine manuelle Anpassung des Laustärkepegels möglich. Externe Mikrofone lassen sich über einen 3,5-Millimeter-Anschluss ebenfalls einsetzen.
Bei der Aufzeichnung von Videos bietet die Nikon D5600 keine Besonderheiten, sondern die Möglichkeiten, die bei aktuellen SLRs inzwischen zum Standard gehören. Ihre Videos überzeugen mit einer gelungenen Farbdarstellung und erfreulich hohem Dynamikumfang, während die Auflösungsergebnisse ein wenig enttäuschend ausfallen.