Hersteller | Sony | |
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Modell | A99 Mark II | |
Original Testbilder: | ||
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Im Jahr 2012 stellte Sony mit der SLT A99 eine digitale Spiegelreflexkamera vor, die mit hohen Leistungsdaten punktete. Auf ihrem Vollformatsensor brachte die Kamera 24 Megapixel unter und erzeugte damit 6.000 mal 4.000 Pixel große Fotos. Auch die Serienbildgeschwindigkeit von sechs Aufnahmen pro Sekunde war besonders in Bezug auf diese Auflösung beeindruckend.
Die brachiale Urgewalt der zu bewegenden Pixelmengen führt die neu vorgestellte Sony A99 Mark II (im Folgenden: „A99 II“) Ende 2016/Anfang 2017 noch ein gutes Stück weiter. Ihr Sensor zeichnet Bilder mit 42 Megapixel auf und liefert damit Fotos mit 7.952 mal 5.304 Pixel. Zudem wurde bei ihr die Seriengeschwindigkeit auf satte zwölf Aufnahmen pro Sekunde angehoben.
Insgesamt ist die neue A99 II ein wichtiges Lebenszeichen für die Weiterführung des Alpha-Bajonetts von Sony. Schließlich drängten sie die Vorstellungen von spiegellosen Systemkameras mit Vollformatsensor, aber dem E-Bajonett der NEX-Serie, etwas in den Hintergrund. Mit der neuen A99 II stellt Sony jetzt eine Kamera mit A-Mount vor, die auf der Höhe der Zeit ist und im professionellen Umfeld Käufer finden will.
Ausschlaggebend für die hohe Geschwindigkeit ist auch die Erweiterung des Arbeitsspeichers. Die Sony A99 II kann bis zu 60 JPEG-Bilder einer Serie in höchster Aufnahmegeschwindigkeit zwischenspeichern, bevor die Übertragung zur SD-/SDHC-/SDXC-Karte das System ausbremst. Im Raw-Modus sind es immerhin noch 50 Aufnahmen, sodass man bei zwölf Bildern pro Sekunde gut vier Sekunden lang Rohdaten sichern kann. Das ist bei schnellen Sportereignissen schon ein recht langer Zeitraum.
Sony Alpha 99 II/ILCA-99 M2 Digitalkamera 43,6 Megapixel
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Die Sony A99 II nutzt wie ihre bisherigen SLT-Kollegen einen fixierten, halbtransparenten Spiegel im Sucherstrahlengang nur für ihren Autofokussensor. Der Spiegel lenkt einen kleinen Teil des Lichts auf das AF-Modul, der Rest fällt auf den Sensor.
Das eigentliche Sucherbild wird daher wie bei spiegellosen Systemkameras elektronisch vom Aufnahmesensor erzeugt. Es wird mit 2,36 Millionen Pixel im „optischen Sucher“ der Kamera angezeigt und zeichnet sich durch hohe Schärfe und Bildwiederholrate aus, sodass man auch schnelle Bewegungen damit problemlos verfolgen kann. Die Umschaltung zwischen Sucher und Darstellung auf dem mit 1,3 Millionen RGB-Bildpunkten ebenfalls hochauflösenden LC-Display auf der Rückseite erfolgt automatisch durch einen Sensor oder wird per Knopfdruck vom Fotografen aktiviert. Der Sucherbuckel besitzt keinen eingebauten Klappblitz, der im professionellen Umfeld ohnehin selten anzutreffen ist.
Die Kamera arbeitet aber mit externen Blitzgeräten inklusive ADI- und TTL-Messung zusammen. Zudem lassen sich auf dem Blitzschuh auch Fernauslöser anbringen oder mit dem X-Sync-Ausgang der A99 II auch Studioblitzanlagen zünden.
Durch ihren Aufbau mit dem Spiegelsystem nutzt die A99 Mark II natürlich auch das Auflagemaß der ersten Spiegelreflexkameras von Sony und akzeptiert alle Objektive des A-Bajonetts – bis hin zu dessen SLR-Vorfahren von Minolta, die Sony 2006 übernahm. So können Fotografen, die auf einen schon vorhandenen und sehr alten Objektivbestand zurückgreifen, dennoch modernste Kameratechnik mit diesem nutzen.
Die Kamera bietet zudem einen optischen Bildstabilisator, der per Sensorverschiebung arbeitet. Das über fünf Bewegungsrichtungen aktive System erlaubt es laut Sony, mit längeren Verschlusszeiten verwacklungsfrei aus der Hand zu fotografieren, die 4,5 Belichtungsstufen entsprechen. Das ließ sich im Test der A99 II nachvollziehen und ist zudem eine spürbare Verbesserung früherer Stabilisierungssysteme von Sony. Das in die Kamera eingebaute Stabilisierungssystem hat zudem den Vorteil, grundsätzlich mit jedem angeschlossenen Objektiv arbeiten zu können. So hilft die A99 II also auch an dieser Stelle, ältere A-Bajonett-Optiken weiterhin sinnvoll zu nutzen.
Was Einsteiger eher abschreckt, erfreut Profis und engagierte Hobby-Fotografen: Die Kamera bietet extrem viele Funktionsschalter, Einstellräder und weitere Bedienelemente. Komfortabel ist zum Beispiel die Joystick-Lösung auf der Rückseite, mit der man Befehle im Menü wählt. Letzteres wurde gegenüber anderen Sony-Kameras deutlich überarbeitet und neu strukturiert. Das ist dem Hersteller sehr gut gelungen, die Befehlsreihenfolge und damit Bedienung erscheint nun intuitiver und übersichtlicher. Die Steuerung und Änderung von Aufnahmeparametern ist in Verbindung mit den zwei Rädern auf der Ober- und Rückseite (am Auslöser vorn und hinten mit dem Daumen bedienbar) sehr komfortabel.
Die weiteren Schalter bieten Direktzugriff etwa auf die ISO-Lichtempfindlichkeit, globale Belichtungskorrektur oder Weißabgleich, was die Arbeit mit der Kamera ebenfalls effektiver macht.
Im Test konnte die Kamera nicht nur mit ihrer hohen Geschwindigkeit überzeugen, auch die Bildqualität ist auf professionellem Niveau. Die hohe Sensorauflösung kann die Kamera mit dem sehr guten Zeiss-Objektiv „Planar T* FE 50mm F1.4 ZA“ und ein wenig elektronischer Filterung per Bildprozessor fast annähernd in sichtbare Motivdetails umsetzen. Ebenso erfreulich ist die sehr gute Farbdarstellung und der hohe Dynamikumfang, mit dem man auch sehr kontrastreiche Motive meistert.
Pro: Die Sony A99 II bietet viele Pluspunkte: Hohe Auflösung, schneller Autofokus und eine umfangreiche Gesamtausstattung, die vom Bildstabilisator bis zur 4K-Videoaufnahme reicht.
Contra: Für Ein- und Umsteiger in die Vollformatfotografie dürfte der Basispreis von knapp 3.600 Euro zu hoch sein. Das Gehäuse wirkt durch den prinzipbedingt notwendigen Spiegelkasten klobig.
Die seit vielen Jahren von Sony angebotene Hybridlösung aus Wechselobjektivsystem mit Spiegeltechnik und elektronischer Sucherdarstellung wird von der Sony A99 Mark II in neue Sphären gehoben. Die Kamera führt damit die A-Bajonett-Modelle in die Spitzengruppe der Profi-SLRs, wobei neben den hervorragenden Ergebnissen bei Bildaufnahme und Videoaufzeichnung auch die hohe Geschwindigkeit und Gesamtleistung der Kamera eine wichtige Rolle spielen. Allerdings liegt auch der Preis der neuen Sony eindeutig im Profi-Bereich.
Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten auf dem Markt der spiegellosen Systemkameras beschränkt sich die Canon EOS M5 bei Videoaufnahmen mit maximal 1.920 mal 1.080 Pixel. Immerhin erlaubt sie aber die Speicherung mit 50 oder 60 Bildern (PAL/NTSC), sodass sie auch schnelle Bewegungen flüssig ablaufend darstellen kann. Ihre Filme in Full-HD-Auflösung werden wie üblich per H.264-Komprimierung in MP4-Dateien gesichert, sodass sie auf jedem PC abspielbar und editierbar sind. Die Videolänge ist auf knapp 30 Minuten beziehungsweise eine maximale Dateigröße von vier Gigabyte begrenzt.
Die Kamera erlaubt eine manuelle Steuerung der Filmaufnahme. Das ist jedoch mit einem kleinen Umweg verbunden. Zunächst muss das Moduswahlrad auf der Oberseite in die „Film“-Position gebracht werden, anschließend wählt man im Schnellmenü die Einstellung „Manuelle Videobelichtung“, um dann Blende und Verschlusszeit von Hand vorgeben zu können. Halbautomatiken mit Zeit- oder Blendenvorwahl bietet die Canon im Videomodus aber nicht. Bei der manuellen Belichtung kann die ISO-Lichtempfindlichkeit vorgegeben werden, wobei die Kamera den Wert beim Filmen auf maximal ISO 6.400 limitiert.
Der Tonpegel lässt sich per Automatik oder mit einer fein einstellbaren manuellen Vorgabe steuern. Ein externes Mikrofon kann man über den 3,5-Millimeter-Anschluss an der linken Gehäuseseite mit der neuen Canon-Kamera verbinden.
Hohe Aufnahmequalität und vielseitige Einstellungen machen die Sony A99 II zu einer interessanten Alternative für Profi-Filmer. Die Videos des neuen SLT-Systems wirken knackig, aber farblich natürlich. Die Kamera bietet sehr viele Aufnahmemodi und -profile auch für eine professionelle Überarbeitung in der Post-Produktion am Rechner.