Hersteller | Nikon | |
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Modell | Z 7 | |
Original Testbilder: | ||
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Die Nikon Z 7 konnte absolut ohne Prüfungsangst ins Testlabor gehen. Das verdeutlichten die in der letzten FOTO HITS-Ausgabe gezeigten und anlässlich der Vorstellung der Kamera in Japan gemachten Bilder mit einem Vorserienmodell sehr deutlich.
Die erste spiegellose Systemkamera von Nikon, die auf einem Sensor im Kleinbildformat beruht, kommt nun bereits in den Handel. Dabei handelt es sich zunächst um die größere Variante mit dem 45,7-Megapixel-Sensor, während man auf die kleinere Z-6-Version mit 24 Megapixel noch bis Ende des Jahres 2018 warten muss.
Der Labortest der Nikon Z 7 wurde hauptsächlich mit dem Nikkor Z 24-70 mm 1:4 S durchgeführt. Ergänzend stand das Weitwinkel Nikkor Z 35 mm 1:1,8 S zur Verfügung, das auf Seite 100 ausführlich vorgestellt wird. Außerdem konnte noch das bei vielen Nikon-Fotografen im Einsatz befindliche AF-S Nikkor 24-70 mm 1:2,8G ED ausprobiert werden, da Nikon auch den F-Bajonett-Adapter mitschickte.
Letzteres sorgte für eine weitere gute Nachricht: DSLR-Umsteigewillige, die zu Nikons neuem Z-DSLM-Modell wechseln wollen, werden mit älteren Nikon-Objektiven keine Probleme bekommen. Das klassische 24-70er reagierte wie ein natives Z-Objektiv und fügte sich damit nahtlos in die Bildproduktion mit der Z 7 ein. Es überzeugte nicht nur mit seiner hohen Lichtleistung, sondern auch mit einer ausgezeichneten Unterstützung etwa des schnellen AF-Systems der neuen Nikon-Kamera.
Die Kamera besitzt kein Modus-Wahlrad für P, S, A und M. Vielmehr wird die Blendenautomatik aktiviert, indem das Verschlusszeitenrad von der „A“- wie Automatik auf einen anderen Wert verstellt wird. Schaltet man am Objektiv einen kleinen Hebel von „A“ auf manuelle Blendenverstellung und belässt stattdessen das Belichtungszeitenrad in der „A“-Position, arbeitet man folglich im Zeitautomatik-Modus.
Das Gehäuse der Kamera liegt gut in der Hand. Der Griffwulst ist gewachsen und verleiht der X-T3 guten Halt. Die Bedienelemente sind leicht erreichbar, wobei besonders der Joystick auf der Rückseite oder die Parameterräder mit ihren zusätzlichen Schalterfunktionen hilfreich sind.
In Ausgabe 11/2018 wurde es bereits angesprochen: Die Nikon Z 7 ist eine robuste Kamera für alle Aufnahmesituationen, deren Bedienung sich weitgehend an den SLR-Modellen des Herstellers orientiert beziehungsweise auf ein spiegelloses System übertragen wurde. Das exzellente elektronische Suchersystem lieferte sowohl bei Außenaufnahmen schneller Bewegungen (Fußballspiel) als auch im Studio bei den Porträtaufnahmen ein glasklares Bild, das die Wahl des Bildausschnitts, Kontrolle der Belichtung und Fokussierung problemlos ermöglicht.
Mit dem zusätzlichen Klappmonitor lässt sich ebenfalls komfortabel arbeiten, zumal er berührungsempfindlich ist und somit viele Einstellungen direkt durch Antippen des Bildschirms möglich sind. Nur zum Beispiel Video-Blogger werden die Möglichkeit vermissen, ihn nach vorn zu drehen, um sich bei Eigenaufnahmen im Blick zu behalten. Für professionelle Videoaufnahmen besteht über HDMI die Möglichkeit, einen externen Rekorder mit noch größerem Kontrollbildschirm anzuschließen, sodass Filmer mit dieser Technik ohnehin nicht auf die Verstellfähigkeit des LC-Displays angewiesen sind.
Die Kamera liegt mit ihrem massiven Gehäuse und dem dicken Griffwulst sehr gut in der Hand. Die Bedienelemente sind leicht zu erreichen, wobei besonders der kleine Joystick auf der Rückseite sehr handlich und sinnvoll einsetzbar ist. Auch an die zwei zusätzlichen Funktionstasten, die ungewöhnlicherweise an der Frontseite der Kamera angebracht sind, hatte sich der Testredakteur nach nun mehrwöchigem Arbeiten mit der Z 7 inzwischen gewöhnt und setzte sie gern ein.
Serienaufnahmen unterstützt die Kamera bis zu einer Geschwindigkeit von neun Bildern pro Sekunde und führt dabei die Schärfe mit ihren 493 Messfeldern problemlos nach.
Die Tabellen und Grafiken auf diesen Seiten zeigen, dass die Nikon Z 7 mit der bisherigen Vollformat-DSLM-Konkurrenz nicht nur mithalten kann, sondern sie in einigen Punkten auch übertrumpft. Neben der hohen Auflösungsleistung fallen dabei auch vermeintliche Kleinigkeiten ins Gewicht. So zeigen die neuen Z-Objektive fast keine Neigung zum Fokus Breathing. Letzteres entsteht, wenn durch die Schärfeverlagerung etwa vom nahen Vordergrund auf weit entfernte Hintergrundmotive durch die Linsenverstellung eine minimale Brennweitenänderung auftritt und damit ein ebenso leicht veränderter Bildausschnitt aufgenommen wird. Das spielt zwar hauptsächlich beim Filmen eine ernsthafte Rolle, kann aber auch bei der präzisen Bildgestaltung lästig sein.
Zudem beeindruckt die Z 7 mit ihrer hervorragende Kontrastwiedergabe mit 11,7 Blendenstufen und brillant wirkenden Aufnahmen einen Betrachter der Z-7-Bilder. Die Farbdarstellung ist exakt und klar. Trotz der mit 45,7 Megapixel sehr hohen Diodendichte auf dem Sensor ist das Rauschen bis ISO 6.400 extrem gering. Darüber hinaus ist es immer noch auf einem sehr guten Niveau für saubere Bilder.
Die ersten Beispielfotos in Ausgabe 11/2018 von FOTO HITS hatten es angedeutet: Mit der Z 7 ist dem Hersteller aus dem Stand heraus eine exzellente Lösung gelungen, die die klassischen Nikon-Vorzüge in die Welt der spiegellosen Vollformatsysteme transformiert und mit deren Vorteilen verbindet.
Die neuen Z-Kameras werden hochauflösende Videofilme ermöglichen. Die hier getestete Z 7 kann 4K-Filme mit einer Auflösung von 3.840 mal 2.160 Pixel bei 30 Bildern aufnehmen. Die Full-HD-Auflösung ist sogar mit Bildfrequenzen für Zeitlupen möglich, denn hier nimmt die Kamera bis zu 120 Bilder pro Sekunde auf. Die qualitativ hochwertige Videoaufzeichnung ist ein Grund dafür, dass sich Nikon für den Einsatz von XQD als Speicherkarten entschieden hat. Gespeichert werden die Videos in MOV-Dateien mit interner H.264-Komprimierung, die sich damit in allen Videoschnittprogrammen problemlos wiedergeben und editieren lassen. Neben Standardfarbmodi beherrscht die Z 7 mit „N Log“ auch ein logarithmisches Aufnahmeverfahren, sodass die Filme noch weitgehend hinsichtlich Farben und Kontrasten bearbeitet werden können. Profis werden sich zudem über Timecodes in den Videos freuen, um die Aufnahmen mehrerer Geräte leichter synchronisieren zu können. Zudem sind Sonderfunktionen wie Zeitrafferfilme möglich. Beim normalen Filmen hilft dagegen der elektronische Bildstabilisator, die Aufzeichnungen ruhig zu halten.
Die Kamera erlaubt natürlich manuelle Belichtungseinstellungen oder auch Zeit- beziehungsweise Blendenvorwahl. Auch ISO-Einstellung sind von Hand möglich, aber auf maximal ISO 25.600 begrenzt. Der Tonpegel lässt sich steuern, und zur Steigerung der Klangqualität ist der Anschluss eines externen Mikrofons möglich.
Im Gegensatz zu den Edel-Kompakten von Panasonic sind die Videofähigkeiten der FT7 mit ihrem kleinen Sensor und dem ultrakompakten Objektiv eher schwach. Hinzu kommt, dass die kleine Kamera wegen der fehlenden Möglichkeit, Fokus und Belichtung manuell festzulegen, kaum eine gezielt gesteuerte Videoaufzeichnung erlaubt.