FOTO HITS Made in Germany 2016

Das zweite Sonderheft zum Thema "Made in Germany" liefert spannendee Einblicke in die Landschaftder deutschen Fotoindustrie, ihrer Produkte und der politischen Rangelei um das Siegel „Made in Germany“.


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Made in Germany 2016

Die Zahl der Zuschriften, die den Satz „Ich wusste gar nicht, dass X hier in Deutschland produziert wird …“ enthielten, war nach der ersten Ausgabe unseres Specials „Fototechnik Made in Germany“ im letzten Jahr so groß, dass wir uns fragten, ob wir als Zeitschrift vielleicht in der Berichterstattung etwas falsch machen. Vielleicht aber ist auch die Kommunikation deutscher Fotounternehmen noch verbesserungswürdig. So oder so – passend zum Moment, in dem das „Made in Germany“-Siegel erstmals die Schweiz von Platz Eins der weltweiten Prestige-Liste verdrängt (siehe Editorial im FOTO HITS Magazin), liefern wir mit der Neuauflage unseres Specials einen satten Nachschlag.

Auch diesmal beschäftigen wir uns wieder mit der Frage, wann ein Produkt als „Made in Germany“ gelten darf. Die EU-Kommission will solche Herkunftsangaben reglementieren, um Missbrauch zu verhindern. Das Vorhaben spaltet Politiker in Europa und sogar innerhalb der deutschen Parteien. Sigmar Gabriel etwa, dessen Ministerium für Wirtschaft und Energie auch die Schirmherrschaft der Initiative „Software ‚Made in Germany‘“ innehat, ist ein erklärter Gegner jedweder Änderungen, die die Verwendung des Siegels „Made in Germany“ gefährden könnten (Video-Quicklink: gabriel). Das Thema ist offensichtlich so brisant, dass man sich dazu in seiner Behörde derzeit nicht weiter äußern möchte, wie uns die Pressestelle auf mehrfache Anfragen mitteilte. Leider könne man uns weder mit Herrn Gabriel noch „mit einem Vertreter des Ministeriums“ ein kurzes Interview ermöglichen – ein für Politiker doch sehr ungewöhnliches Kommunikationsverhalten.

Die Frage, welche und welchen Prozentsatz an Komponenten aus deutscher Fertigung ein Produkt „Made in Germany“ enthalten muss, ist schwierig. Vergleichen könnte man dies etwa mit einem berühmten Lichtbild, das den Namen eines großen Fotografen quasi als „Herkunftsangabe“ trägt. Auch hier wird in aller Regel nicht jeder Handgriff des Entstehungsprozesses – wie beispielsweise Lichtsetzung, Kulisse, Kleidung und Make-up eines Models bis hin zur Nachbearbeitung im Labor oder bei der Raw-Entwicklung – vom Meister eigenhändig umgesetzt. Dennoch steht sein (oder ihr) Name für die Gesamtleistung, die den mit ihm verbundenen Ansprüchen und Erwartungen natürlich gerecht werden muss. Ähnlich sollte man dies sicherlich auch im Bereich der Fotoprodukte sehen.

Doch neben solch ernsten Themen gibt dieses Special vor allem wieder überraschende Einblicke in die Vielfalt der Produkte, die deutsche Fotounternehmen und -dienstleister im photokina-Jahr 2016 im Sortiment haben. Garniert haben wir dies mit einer amüsanten Galerie historischer Anzeigenmotive, mit denen die deutsche Fotoindustrie im 20. Jahrhundert ihre Errungenschaften bewarb.