Rückblick auf Robert Capa

Ein spanischer Milizionär fällt am 6. September 1936. Das sind die einzigen Fakten, die über eines der berühmtesten Fotos der Welt als gesichert gelten. Es ist nicht einmal klar, ob der Mann durch eine Kugel fiel, seinen Fall vortäuschte oder einfach ausrutschte. In diesem Fall bleibt nichts, was man scheinbar von der Aufnahme wusste, bestehen: Der Tote heißt anders als angenommen, der Ort wurde falsch benannt, möglicherweise hat Capa nicht einmal den Auslöser gedrückt und der schlimmste Vorwurf: Alles sei nur gestellt. Im aktuellen Bildband zu Robert Capa aus der Reihe „stern Fotografie“ wird den Verdächtigungen ein Zitat des Fotografen entgegengestellt: „In Spanien braucht man keine Tricks, um Bilder aufzunehmen. […] Die Bilder sind da und man macht sie einfach. Man muss die Kamera nicht in Pose setzen. Die Wahrheit ist das beste Bild, die beste Propaganda“.

Der Band 66 aus der Reihe „stern Fotografie“ versammelt ausgewählte Kriegsfotos aus Deutschland, Spanien, Tunesien, Israel und Indochina. Zu bestellen beim Verlag teNeues: 96 Seiten, Hardcover, ISBN: 978 3 652 00007 9, Preis: 18 Euro