Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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British Journal of Photography

Sieger mit Signalwirkung

Das British Journal of Photography schreibt jährlich den International Photography Award aus. Es prämiert in ihm Projekte, die sich mit zeitgenössischen Themen auseinandersetzen. Diese sind ebenso breit wie kontrovers angelegt, sie enthalten Mutterschaft, queere Kultur, Identität und Stripclubs. Damit ergänzen sie Diskussionen rund um den gesellschaftlichen Wandel mit entsprechenden Bilder.

Zur Jury gehörten einige bekannte Vertreter und Vertreterinnen der Branche: Der Autor und Kurator David Campany, Amanda Hajjar von Fotografiska New York, Allie Haeusslein von Pier 24 Photography, Claartje van Dijk von Foam und einige mehr. Campany war auch 2020 Kurator der Biennale für aktuelle Fotografie in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Er merkte an: „Am Ende geht es bei der Fotografie darum, Aufmerksamkeit zu erzeugen, was leichter gesagt als getan ist“.

Siegerin wurde Hajar Benjida mit der Serie "Atlanta machte uns berühmt". Sie erlaubt darin einen Blick hinter die Kulissen des Magic City Striplokals, in dem etwa die Rap-Musiker 2Pac und Notorious BIG feierten. Dementsprechend hörte die Fotografin erstmals von ihm wegen all der Musikvideos, die dort gedreht wurden. Der verruchte Sextempel stellte sich ihr zufolge aber als ziemlich kleine und gemütliche Bühne heraus, das Lokal war zudem kleiner, als sie erwartet hatte. Sie porträtierte die Tänzerinnen als Schwangere oder Mütter, was als Frauenbild in der Hip-Hop-Fotografie normalerweise komplett ausgeblendet wird. Benjida erhielt ein Produktionsstipendium von 5.000 englischen Pfund und eine prestigeträchtige Einzelausstellung in der Londoner Galerie TJ Boulting.

Der Zweitplatzierte ist Bowei Yang mit „Wenn der Frühling schmerzen könnte“. Er legte die verschiedenen Schichten schwuler Männerbilder offen, die er in analogen 4×5-Abzügen festhielt.

Der ebenfalls Zweitplatzierte Argus Paul Estabrooks zeigte in "Wie man eine Linie zeichnet" das Leben in den Grenzstädten nahe der Grenze zu Nordkorea. Er sagte: „Ich fühlte eine persönliche Verbindung zu diesem Raum, der zwischen zwei Welten gefangen ist – wo Militärlager, abgelegene Dörfer und Touristenattraktionen alle koexistieren, während der Norden und der Süden, der sich noch offiziell im Krieg befindet, voneinander getrennt werden“.


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